
Pérez beleidigte etliche Real-Größen
MADRID/TEL AVIV. Was haben Cristiano Ronaldo, Raúl, Iker Casillas, Guti oder Luis Fígo gemeinsam? Sie alle sind einstige Stars und spätestens seit ihren Abgängen Legenden von Real Madrid. Und sie alle sind hinter verschlossenen Türen von ihrem Präsidenten Florentino Pérez in den letzten zehn bis 15 Jahren teilweise hart beleidigt worden. Davon hat die Öffentlichkeit in der vergangenen Woche durch geheime Audio-Aufnahmen, die über die spanische Zeitung EL CONFIDENCIAL geleakt wurden, erfahren.
Figo nach Gespräch mit Pérez: „Hat sich erledigt“
Mit zumindest Figo hat sich Pérez inzwischen auch schon ausgesprochen. Das teilte der 48 Jahre alte Portugiese, im Jahr 2000 auf direktem Wege vom FC Barcelona zu den Königlichen gewechselt und dort fünf Spielzeiten lang einer der großen Superstars, am Rande des Clásicos in Israel zwischen den Altherren-Mannschaften von Real und Barça mit.
„In einem privaten Gespräch kann es Ausdrücke geben, die aus dem Kontext gerissen sind. Ich hatte die Möglichkeit, mit ihm zu reden, er hat sich bei mir entschuldigt. Von daher hat sich das erledigt, für mich ist das abgeschlossen“, so Figo.
FIGO, sobre los audios de Florentino Pérez: “Me llamó, tuvimos una conversación privada y se excusó (pidió perdón). Para mí es asunto cerrado”. pic.twitter.com/jOlmuLUAev
— Madrid Sports (@MadridSports_) July 20, 2021
„Figo ist der Typ, der die Kabine kaputt gemacht hat. Er ist ein Hu*******, genauso wie Raúl. Die beiden Schlimmsten sind Figo und Raúl“, hatte Pérez gemäß der Tonbänder, wegen denen Real zwischenzeitlich um zehn Millionen Euro erpresst worden war, 2006 gesagt.
Der Jose Antonio Abellán hatte die geheim aufgenommenen Pérez-Aussagen EL CONFIDENCIAL überreicht. Gleich zu Beginn, als abwertende Worte des 74-Jährigen gegenüber Casillas und Raúl aufgetaucht waren, hatte Pérez öffentlich Stellung bezogen.
„Herr José Antonio Abellán versucht seit vielen Jahren erfolglos versucht, die aufgezeichneten Gespräche zu verkaufen. Es ist nun überraschend, dass trotz der verstrichenen Zeit die Zeitung El Confidencial sie aufgegriffen hat. Dass sie jetzt, nachdem so viele Jahre seit diesen Gesprächen vergangen sind, wiedergegeben werden, ist meines Erachtens auf meine Beteiligung als einer der Förderer der Super League zurückzuführen“, teilte der Präsident unter anderem mit.
Pérez wittert einen Komplott, um seinem Ruf und seiner Kredibilität nach der ohnehin schon ablehnenden Haltung im europäischen Fußball gegenüber der Super League weiter zu schaden. Er gilt als Hauptakteur hinter den Plänen der finalen Realisierung einer Elite-Liga, von der sich neun der zwölf Gründungsvereine offiziell unlängst nach der Bekanntgabe wieder distanziert hatten.
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