Interview

Luís Figo von Florentino Pérez beleidigt: „Er hat sich entschuldigt“

Nach geleakten Audio-Aufnahmen von vor anderthalb Dekaden entschuldigt sich Florentino Pérez für seine Beleidigung gegenüber Luís Figo. Der Portugiese bestätigt ein Gespräch mit Real Madrids Präsident, für ihn ist die Sache aus der Welt.

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Luis Figo Florentino Perez
Pérez hatte Figo im Jahr 2000 von Erzrivale FC Barcelona zu Real geholt – Foto: IMAGO / Alterphotos

Pérez beleidigte etliche Real-Größen

MADRID/TEL AVIV. Was haben Cristiano Ronaldo, Raúl, Iker Casillas, Guti oder Luis Fígo gemeinsam? Sie alle sind einstige Stars und spätestens seit ihren Abgängen Legenden von Real Madrid. Und sie alle sind hinter verschlossenen Türen von ihrem Präsidenten Florentino Pérez in den letzten zehn bis 15 Jahren teilweise hart beleidigt worden. Davon hat die Öffentlichkeit in der vergangenen Woche durch geheime Audio-Aufnahmen, die über die spanische Zeitung EL CONFIDENCIAL geleakt wurden, erfahren.

Figo nach Gespräch mit Pérez: „Hat sich erledigt“

Mit zumindest Figo hat sich Pérez inzwischen auch schon ausgesprochen. Das teilte der 48 Jahre alte Portugiese, im Jahr 2000 auf direktem Wege vom FC Barcelona zu den Königlichen gewechselt und dort fünf Spielzeiten lang einer der großen Superstars, am Rande des Clásicos in Israel zwischen den Altherren-Mannschaften von Real und Barça mit.

„In einem privaten Gespräch kann es Ausdrücke geben, die aus dem Kontext gerissen sind. Ich hatte die Möglichkeit, mit ihm zu reden, er hat sich bei mir entschuldigt. Von daher hat sich das erledigt, für mich ist das abgeschlossen“, so Figo.

„Figo ist der Typ, der die Kabine kaputt gemacht hat. Er ist ein Hu*******, genauso wie Raúl. Die beiden Schlimmsten sind Figo und Raúl“, hatte Pérez gemäß der Tonbänder, wegen denen Real zwischenzeitlich um zehn Millionen Euro erpresst worden war, 2006 gesagt.

Der Jose Antonio Abellán hatte die geheim aufgenommenen Pérez-Aussagen EL CONFIDENCIAL überreicht. Gleich zu Beginn, als abwertende Worte des 74-Jährigen gegenüber Casillas und Raúl aufgetaucht waren, hatte Pérez öffentlich Stellung bezogen. 

 

„Herr José Antonio Abellán versucht seit vielen Jahren erfolglos versucht, die aufgezeichneten Gespräche zu verkaufen. Es ist nun überraschend, dass trotz der verstrichenen Zeit die Zeitung El Confidencial sie aufgegriffen hat. Dass sie jetzt, nachdem so viele Jahre seit diesen Gesprächen vergangen sind, wiedergegeben werden, ist meines Erachtens auf meine Beteiligung als einer der Förderer der Super League zurückzuführen“, teilte der Präsident unter anderem mit.

Pérez wittert einen Komplott, um seinem Ruf und seiner Kredibilität nach der ohnehin schon ablehnenden Haltung im europäischen Fußball gegenüber der Super League weiter zu schaden. Er gilt als Hauptakteur hinter den Plänen der finalen Realisierung einer Elite-Liga, von der sich neun der zwölf Gründungsvereine offiziell unlängst nach der Bekanntgabe wieder distanziert hatten.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Hat Real doch selbst direkt einen Tag danach selbst schon bestätigt, dass es wahr ist.

Die Entschuldigung ist schön und gut, aber wenn du als erwachsener Mann, als Präsident von Real Madrid einen Figo und Raul als "hijo de pu**" beleidigst, dann muss man seinen Posten schon hinterfragen.
 
Hat Real doch selbst direkt einen Tag danach selbst schon bestätigt, dass es wahr ist.

Die Entschuldigung ist schön und gut, aber wenn du als erwachsener Mann, als Präsident von Real Madrid einen Figo und Raul als "hijo de pu**" beleidigst, dann muss man seinen Posten schon hinterfragen.

Das Kapital für den Erfolg waren immer die Spieler die Perez selbst zu Real holte, für mich ist dieser Typ sowieso nicht mehr voll ernst zu nehmen und absolut Rücktrittsreif nach diesen Aussagen über seine ehemaligen Spieler - ich warte immer noch auf eine Antwort zu diesem Thema von Raul und Iker - aber denen wird an oberster Stelle der Verein so wichtig sein, das sie zu ihrem Präsidenten lieber schweigen!

...keine Wunder warum Del Bosque mit diesem Typen absolut nichts mehr zu tun haben will!
 
Das nächste Armutszeugnis in der langen Liste der Armutszeugnisse des Perez (neben Erfolgen).

Die ganze Geschichte ist und bleibt mir sehr suspekt. Man kann darüber diskutieren, inwiefern 15 Jahre alte Aussagen relevant sind. Man kann diskutieren, ob es gut oder schlecht ist, heimliche Aussagen aufzunehmen. Und sicher brauchst du in dem Umfeld eine dicke Haut. Aber wo hört eine dicke Haut auf und fängt pure Absicht/Bösswilligkeit an, oder auch einfach Gleichgültigkeit? Dass ein Mann seines Alters und Formats Vereinslegenden, die er teils selber geholt hat und/oder die wesentlich dazu beigetragen haben, dass seine Galactico (2.0) Hirngespinste nicht komplett gescheitert sind, als "hijo de pu.." bezeichnet, ist schon harter Tobak und zeigt wenig Selbstreflexion/Fähigkeit zur Analyse der Situation, da interessiert mich auch der Kontext herzlich wenig.

Es bestätigt jedenfalls das Bild des emotionslosen, machtgeilen und in seiner eigenen Welt lebenden Managers, und man kann sich irgendwann schon die Frage stellen, ob er noch tragbar/die richtige Besetzung ist. Jedenfalls kein Wunder, will Del Bosque nix mehr mit ihm zu tun haben oder hat CR irgendwann keinen Bock mehr. Und sicher auch nicht das, wofür die Instanz Real Madrid steht, bzw. stehen sollte. Auch ein Grund, warum Perez immer nur ein Furz im Schatten Bernabeus sein wird.
 

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