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Modrićs nächster Klub: Geht es ins prädestinierte Italien?

Luka Modrić wird seine Karriere nach dem Abgang von Real Madrid aller Voraussicht nach fortsetzen. Aber wo? Italien wäre prädestiniert – und vielleicht zieht es ihn auch nach Mailand.

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Luka Modric Real Madrid
Luka Modrić erlebt seine letzten Wochen als Real-Profi – Foto: Denis Doyle/Getty Images

Luka Modrić: Nach Karriereende sieht es nicht aus

MADRID. „Ich denke, er wird früher oder später in Italien spielen“ – Berater Marko Naletilić im August 2018 über Luka Modrić. Passiert es jetzt, sieben Jahre später, tatsächlich noch? Der kroatische Mittelfeld-Star braucht allem Anschein nach jedenfalls einen neuen Verein.

Modrić hatte ursprünglich im Sinn, seine Karriere bei Real Madrid zu beenden, kommen wird es dazu aller Voraussicht nach aber nicht. Einerseits durchkreuzten die Königlichen seinen Plan, noch bis Mitte 2026 im Estadio Santiago Bernabéu zu bleiben, die Fußballschuhe dann möglicherweise nach der Weltmeisterschaft in den USA, Kanada und Mexiko an den Nagel zu hängen. Andererseits sieht es danach aus, als würde er seine Laufbahn trotz der Absage von Real fortsetzen wollen – um eben jene WM noch zu bestreiten.

Welches Vereinstrikot sich der ab dem 9. September 40-Jährige nächste Saison überstreift, bleibt vorerst unklar, zumal er nach den anstehenden Länderspielen von Kroatien bei Real abschließend noch die FIFA Klub-WM in den USA mitmacht (15. Juni bis 13. Juli).

Oldie-Paradies Inter Mailand wohl kein Thema

Doch: Die Serie A käme wie gerufen. Italien wäre prädestiniert, ist schließlich bekannt für seine vielen Altstars. In den Reihen von Champions-League-Finalist Inter Mailand befinden sich mit Francesco Acerbi (37), Yann Sommer (36), Henrikh Mkhitaryan (36), Marko Arnautović (36) und Matteo Darmian (35) sogar gleich mehrere Ü35-Profis.

Die „Nerazzurri“, die in jenem Sommer 2018 heftig um ihn gebuhlt hatten, hätte man sich für Modrić zumindest gedanklich gut vorstellen können – bis zum vergangenen Samstag, als sie sich im Endspiel regelrecht abschlachten ließen, mit dem 0:5 gegen Paris Saint-Germain die deutlichste Final-Niederlage in der Geschichte des Europapokals einsteckten. Nun ist im Grunde genommen klar: Die Reaktion auf eine derartige Klatsche, die ein titelloses Ende der regulären Saison perfekt gemacht hat, kann nicht unter anderem die Verpflichtung eines beinahe 40-Jährigen sein.

AC Mailand soll scharf auf Luka Modrić sein

Interessant: Den fitten Real-Kapitän zieht es unter Umständen vielleicht trotzdem nach Mailand – und zwar zum Inter-Stadtrivalen AC. Wie der Transferinsider Fabrizio Romano am Montagabend exklusiv vermeldet hat, bestehe seitens Milans neuem Sportdirektor Igli Tare zumindest das große Interesse an einer Verpflichtung des Weltfußballers von 2018. Die „Rossoneri“ haben die Liga-Saison auf einem enttäuschenden achten Platz abgeschlossen, bauen ihren Kader nun etwas um. Modrić könnte dabei, wie bei Real, als Teilzeitkraft dienen.

An Angeboten mangelt es dem 39-Jährigen nicht, ein Wechsel innerhalb Spaniens gilt als unwahrscheinlich. Er will die Wahrscheinlichkeit, auf sein geliebtes Real zu treffen, offenbar so gering wie möglich halten. Von einem vorübergehenden Abschied von der iberischen Halbinsel – mit seiner Familie will er nach der Karriere dort leben – geht bekanntermaßen auch der Ex-Real-Profi und Modrić-Vertraute Predrag Mijatović aus.

„In Spanien wird er nicht bleiben“

„Ich denke, er macht in Europa weiter. Wir wissen, dass es ihm wichtig ist, in einer guten Verfassung zur WM zu reisen. Ich kenne Luka sehr gut. In Spanien wird er natürlich nicht bleiben, aber wundere dich nicht, wenn er in England landet. Wundere dich nicht, wenn er in Italien landet, auch in Deutschland, denn viele Klubs wollen ihn“, so der Siegtorschütze des Champions-League-Finals 1998, der einen Wechsel in die USA oder nach Saudi-Arabien beinahe ausschließt. Eher später als früher Italien: Wird etwas daraus?

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
ich finde es schade, dass man Ihm nicht noch ein Jahr gegeben hat und für all die, die Denken Gott sei Dank ist dies so: schaut euch die neue Saison in Ruhe an und schaut wo Real liegen wird in dieser neuen Saison. Kein jetziger Mittelfeldspieler wird Modric ersetzen können, es wird der Kopf fehlen.
 
Mache mich jetzt vielleicht unbeliebt aber bin froh darüber ihn nicht mehr bei uns zu haben. Nach der Saison 2022 hätte er auf seinem Höhepunkt + ebenfalls WM Jahr auch seine Karriere beenden können. Die letzten 3 Jahre hat man dann schon ab und zu sich gewünscht es würde jemand anderes eingewechselt werden und diesen Gedanken bei Modric zu haben ist schade. Toni Kroos hat uns geschont solche Gedanken zu kriegen mit seinem perfekt ausgewählten Zeitpunkt.
Dem muss ich mich leider anschließen. Er ist und bleibt eine Legende, aber wir können ihn nicht komplett durchtragen, nur um zu sagen, dass er bis 40 hier gespielt hat. Er selbst hat den Absprung nicht geschafft und in der letzten Saison bis auf ein paar Blitzmomente keinen wirklichen Einfluss mehr gehabt. Man muss ehrlich sein, dass er nächste Saison einfach nur eine Kaderleiche mit hohem Gehalt wäre, wenn er noch weiter abbaut.

Ich halte von dem Milan-Gerücht auch nichts. Was erwartet sich Milan davon? Dazu spielen sie nicht mal in Europa nächste Saison. Es wäre viel sinnige junge starke und hungrige Spieler zu holen, als einen fast 40 Jährigen, der seit geraumer Zeit zeigt, dass sein Zenit überschritten ist. Vor allem noch mal ins Ausland zu gehen, trotz Familie und in seinem Alter, würde ich nicht nachvollziehen können.
 
ich finde es schade, dass man Ihm nicht noch ein Jahr gegeben hat und für all die, die Denken Gott sei Dank ist dies so: schaut euch die neue Saison in Ruhe an und schaut wo Real liegen wird in dieser neuen Saison. Kein jetziger Mittelfeldspieler wird Modric ersetzen können, es wird der Kopf fehlen.
Der einzige der einen Kopf zeigte war Ceballos und genau die Erkenntnis hat man eben, wenn man sich alle Spiele angeschaut hat. Ohne Ceballos waren wir ein Hühnerhaufen. Güler hat auch sein Potential gezeigt die genialen Momente in der Offensive zu haben. Modric hatte Momente, wo er an die alten Zeiten anknüpfen konnte. Aber das leider immer seltener, dazu noch schwerwiegende Ballverluste, die früher unmöglich erschienen. Ich weine seiner Prime nach, aber nicht dem was wir die letzten zwei Spielzeiten noch bekamen.
 

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