
„Mein Geheimnis? Weiß nicht, was ich da sagen soll“
MADRID. Jetzt ist er eben nicht mehr 36, sondern 37 Jahre alt. Der Geburtstag von Luka Modrić am Freitag lässt sich eigentlich relativ schnell abhakten, weil er an seiner Bedeutung in der Mannschaft und im Spiel von Real Madrid kaum etwas verändert. Der kroatische Mittelfeldregisseur war ein Weltklasse-Fußballer und präsentiert sich im Trikot der Königlichen nach wie vor als solcher – wie viele Lenze er auch immer zählen mag.
Aber klar: Profis, die in diesem Alter noch auf der größtmöglichen Bühne mitmischen, sind selten. „Ich werde immer darum gebeten, mein Geheimnis zu verraten, aber ich weiß nicht, was ich da sagen soll. Es ist etwas Natürliches. Ich lebe den Fußball und lebe für den Fußball, fast 24 Stunden am Tag. Ich glaube, das ist sehr wichtig“, sagte Modrić anlässlich seiner jetzt 37 Jahre in einem Interview mit Realmadrid TV.
Luka Modrić „in einem für Fußballer schwierigen Alter“
„Ich liebe das, was ich tue und genieße meinen Beruf wie noch nie, denn ich weiß, dass ich in einem für einen Fußballer schwierigen Alter bin. Du weißt nie, wie lange du es auf diesem Level und bei diesem Klub, bei dem der Anspruch maximal hoch ist, noch durchhältst. Ich versuche, alle Trainingseinheiten und Spiele zu genießen. All das hilft dabei, in diesem Alter in einer guten Verfassung zu sein“, so die Nummer 10 der Blancos: „Ich bin sehr dankbar, weil Gott mir ein Talent gegeben hat, aber dann muss man auch arbeiten und sich seinem Beruf auch sehr widmen. Das Talent hat ohne die Arbeit nicht viel zu bedeuten. Man muss viel arbeiten, um erfolgreich im Beruf zu sein.“
Wie genau sieht das im Alltag dann aus? Der Weltfußballer und Ballon-d‘Or-Gewinner von 2018: „Heute zum Beispiel bin ich eine Stunde und 15 Minuten früher gekommen. Ich frühstücke hier fast täglich, mache meine Sachen mit dem Physiotherapeuten im Kraftraum, um zum Training schon warm zu sein. Dann mache ich das Training mit, manchmal arbeiten wir härter, manchmal nicht. Danach – je nachdem, wie ich mich fühle – bleibe ich noch, um mit den Physiotherapeuten zu arbeiten. Dann fahre ich nach Hause, um Zeit mit der Familie und den Kindern zu verbringen. Ich hole sie fast täglich von der Schule ab. Ein bisschen langweilig, oder?“
Casemiro-Verlust: Luka Modrić macht sich keine Sorgen
Und zwischendurch übrigens auch noch Erfolge mit dem prestigeträchtigsten Verein der Welt feiern. Dem Ensemble von Carlo Ancelotti ist es gelungen, all seine fünf ersten Pflichtspiele der Saison 2022/23 erfolgreich zu gestalten. Mit einem 2:0 im UEFA Super Cup gegen Eintracht Frankfurt sprang darunter sogar auch ein Titel heraus.
„Die Mannschaft macht auf mich einen sehr guten Eindruck. Wir haben diese Saison sehr gut begonnen, ein sehr starkes Team“, freut sich Modrić, der in dem Verlust von Casemiro kein allzu großes Problem sieht: „Im Mittelfeld hat uns mit Casemiro ein sehr wichtiger Spieler verlassen, aber wir haben hier viele und gute Spieler, um ihn zu ersetzen. (Aurélien) Tchouaméni gewöhnt sich sehr gut ein, es ist die zweite Saison von (Eduardo) Camavinga, der es in der ersten schon sehr gut gemacht hat. (Toni) Kroos ist seit langer Zeit hier, (Federico) Valverde macht es auf jeder Position sehr gut. (Daniel) Ceballos gibt uns viel. Wir sind sehr gut besetzt.“
Ob Modrić auch im kommenden Spieljahr noch zu diesem Personal gehört? Sein Vertrag wurde zum wiederholten Male um zwölf Monate verlängert, ist nun bis zum 30. Juni 2023 gültig. Warum sollte der Spielgestalter nicht noch ein weiteres Mal unterschreiben, wenn er seine gute Performance aufrecht erhält? Dann wäre er eben ein 38 und kein 37 Jahre alter Real-Profi – mehr nicht.
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