Madrid mit Sieg weiter – sieglose Turiner bereit für großen Fight

Die Ausgangslage

TURIN. Wenn man so will, ist die Hinrunde der Champions-League-Gruppenphase vorbei, mit dem heutigen Tag beginnt in der Königsklasse die Rückserie. In Gruppe B wurde Real Madrid mit drei Siegen aus den drei bisherigen Partien „Herbstmeister“, doch so wirklich erreicht man mit diesem Titel nie etwas. Es bedeutet immer: Das ist nur die halbe Miete. Doch bereits heute, am vierten Spieltag, kann die Mannschaft von Carlo Ancelotti die „Meisterschaft“ eintüten – vorausgesetzt, sie gewinnt gegen Juventus Turin (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) und Galatasaray Istanbul schafft es im Parallelspiel beim FC Kopenhagen nicht, den Dreier einzufahren. Dann hätten die Blancos die maximale Ausbeute von zwölf Zählern und wären bei zwei noch ausstehenden Partien nicht mehr von Rang eins zu verdrängen.

Je schneller das der Fall sei, desto besser, meinte Ancelotti – und genau deshalb ist heute Abend mit einem Real Madrid zu rechnen, das trotz der brillanten Ausgangsposition nicht weniger als hundert Prozent geben wird, sondern konzentriert, hellwach und effektiv agieren möchte. Auf die „To-do-Liste“ schreiben die Stars des spanischen Rekordmeisters ebenso, die Defensivarbeit zu verbessern, als ein Team gemeinsam besser zu verteidigen. Das werden die Madrilenen, die erstmals in der Spielzeit in ihren orangen Trikots auflaufen werden, auch bitter nötig haben. Die „Alte Dame“ benötigt nach zwei Remis (1:1 gegen Kopenhagen, 2:2 gegen Galatasaray) und einer Pleite gegen Real vor 13 Tagen (1:2) jeden einzelnen Punkt. Davon hat der amtierende italienische Meister derzeit nur zwei, das macht nur Tabellenplatz drei. Ein Rang, der nicht zum Weiterkommen reichen, sondern nur die Teilnahme an der UEFA Europa League im kommenden Frühjahr nach sich ziehen würde.

Die „Bianconeri“ sind somit dazu verpflichtet, auf Angriff zu spielen. Auf die Fahnen geschrieben haben sich Andrea Pirlo, Arturo Vidal und Co. nämlich einen Sieg gegen das weiße Ballett, wie jedoch auch in den darauf folgenden zwei Matches. Dem Ernst der Lage sind sich die Akteure von Antonio Conte absolut im Klaren. Der Druck liegt auf Juves Schulter, während Cristiano Ronaldo, Gareth Bale und Co. frei aufspielen können. Ein Vorteil?

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Die Stimmen vor dem Spiel

Real Madrid

Trainer Carlo Ancelotti auf der Pressekonferenz: „Es ist ein interessantes Spiel, denn es sind zwei gute Mannschaften. Juve hat in der Gruppe größere Probleme als wir. Für Juve hat das Spiel eine größere Bedeutung, aber für uns ist es auch sehr wichtig, da wir die Möglichkeit haben, uns für die nächste Runde zu qualifizieren. Je früher, desto besser.“

Innenverteidiger Raphaël Varane im Pressesaal: „Juve braucht einen Sieg. Wir müssen auf Juves hohe Intensität die passende Antwort finden. Das Wichtigste sind die drei Punkte und der erste Platz in der Gruppe.“

Mittelfeldspieler Luka Modric im Interview mit BWIN: „Wir haben keine Angst vor Juventus! Es ist ein großes Team, welches wir respektieren. Aber wir haben keine Angst. Juve hat eine tolle Mannschaft mit großartigen Spielern, und wenn man in tollen Partien, wie dieser, spielen will, dann will man auch, dass die Besten aus dem anderen Team gegen dich spielen.“

Juventus Turin

Coach Antonio Conte auf der Pressekonferenz: „Juventus gegen Real Madrid ist ein Klassiker, ein sehr faszinierendes Spiel. Es ist ein entscheidend und wichtig für unsere Zukunft in der Champions League. Wir freuen uns richtig drauf. Wir müssen wie in Madrid auf dem Feld zeigen, dass wir es verdienen, die nächste Runde zu erreichen. Wir spielen gegen eine starke Mannschaft und werden auch mal Probleme bekommen. Real Madrid verfügt sicherlich über eine außergewöhnliche Offensivabteilung. Ich würde diese Mannschaft als ‚vernichtend‘ bezeichnen, vor allem wenn man ihr erlaubt, ihr bevorzugtes Spiel aufzuziehen.“

Angreifer Carlos Tévez vor den Journalisten: „Dieses Spiel ist wie ein Finale für uns und so müssen wir es auch angehen. Hoffentlich wird es ein brillantes Spiel. Ich erwarte, dass es ein ganz enges wird – so wie im Bernabéu. Sicherlich werden unsere Fans das ganze Spiel hinter uns stehen. Das wird uns enorm helfen, aber auf dem Platz stehen nur wir Spieler. Und wir müssen Leistung zeigen, so wie in Madrid. Und wir müssen einfach sicherstellen, dass Ronaldo sich nicht voll entfalten kann. Er ist ein Phänomen, aber ich beneide ihn nicht.“

Stürmer Fernando Llorente: „Wir haben jetzt noch drei Spiele, jeder Punkt ist von entscheidender Bedeutung. Wir müssen demonstrieren, dass wir Zuhause stark sind. Bereits im Bernabéu haben wir bewiesen, dass wir ein gutes Spiel machen können. Gegen Madrid dürfen wir keine Fehler machen.“

Alles Weitere von und über Juventus Turin rund um das CL-Spiel gibt’s HIER.

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Statistiken und Besonderheiten

• Die Königlichen warten seit nunmehr 27 Jahren auf einen Sieg in Turin! In der Saison 1986/87 gewann Real Madrid im Rahmen des Achtelfinals mit 3:1 im Elfmeterschießen in der piemontesischen Hauptstadt. Pikant: Es war der 5. November 1986, also exakt heute vor erwähnten 27 Jahren.

• Real Madrids Mittelfeld-Star Luka Modric muss heute vorsichtiger in die Zweikämpfe gehen als sonst. Der Kroate hat bereits zwei Gelbe Karten auf dem Buckel, bei der dritten wäre er für das nächste Spiel gesperrt. Seine Mitspieler Sergio Ramos, Pepe und Asier Illarramendi haben je einen gelben Karton auf ihrem Konto.

• Cristiano Ronaldo kann einmal mehr für Historisches sorgen! Mit sieben Toren aus drei Gruppenspielen ist er vor Zlatan Ibrahimovi? (sechs Tore) der aktuell beste Torjäger der Champions League 2013/14. Der Rekord für die meisten Tore in der Gruppenphase liegt bei acht Treffern – aufgestellt 2002/03 von Filippo Inzaghi und Hernán Crespo sowie 2004/05 von Ruud Van Nistelrooy. Nur hat dieses Trio für diese acht Buden sechs Gruppenspiele benötigt – Cristiano hat inklusive der Partie heute Abend in Turin (20:45 Uhr) noch drei vor sich!

• Das Champions-League-Finale 1998 lautete: Real Madrid gegen Juventus Turin. Das weiße Ballett siegte mit 1:0 und holte somit „la Séptima“, den siebten Europacup-Titel in der Vereinshistorie.

• Carlo Ancelotti und Zinédine Zidane gastieren mit den Blancos heute an ihrer alten Wirkungsstätte. Reals Cheftrainer coachte den Serie-A-Klub von Februar 1999 bis Mitte 2001, „Zizou“ zauberte von 1996 bis 2001 für die Turiner, ehe es den Franzosen und heutigen Co-Trainer der Merengues für 73,5 Millionen Euro nach Spanien zog.

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