
„Würde gerne wissen, was mit mir und meiner Familie passiert“
ROSARIO. Nach dem Trainerwechsel von José Mourinho zu Carlo Ancelotti ist bei Real Madrid nicht nur wieder Ruhe und Frieden eingekehrt. Viele Akteure haben sich dank der Präsenz von „Carletto“ erheblich steigern können, was ihre Leistungen über das gesamte Spieljahr hinweg betrifft. Ein Pepe, ein Sergio Ramos, ein Fábio Coentrão, ein Luka Modric – und Ángel Di María, den Ancelotti nach der Verpflichtung von Gareth Bale vom rechten Flügelspieler zum zentralen Mittelfeldspieler umfunktionierte und er dort noch stärker agierte. Einige Male erklärte der 26-Jährige die abgelaufene Saison zu seiner persönlich besten. „Bei Real Madrid schon. Bei Benfica hatte ich auch ein sehr gutes Jahr. Sie sind vergleichbar. Ich fühle mich sehr glücklich“, bekräftigte „el Fideo“ im Interview mit der MARCA.
[dataset id=23]37 Scorerpunkte (elf Tore, 26 Vorlagen) und eine Menge Kreativität in 52 Pflichtspielen – die Nummer 22 hat beim weißen Ballett den Status des Unverzichtbaren erlangt. Und man wird an der Concha Espina heilfroh sein, den Argentinier nach dem Bale-Kauf behalten und nicht verkauft zu haben. Dass in Sachen Zukunft derart lange Ungewissheit herrschte, gefiel dem Linksfuß überhaupt nicht. Ein zweites Mal will Di María das nicht mitmachen – und schon gar nicht erneut in diesem Sommer. „Ich würde mir gerne weniger über dieses Jahr Sorgen machen müssen und wissen, was mit mir und meiner Familie passieren wird. Vor allem für sie, meine Frau und meine Tochter. Wenn ich gehen muss mit dem Umzug und all dem… Was ich wissen will, ist, ob ich bleiben werde oder nicht. Ich hoffe, in der Lage zu sein, mich auf die WM konzentrieren zu können“, meinte der Nationalspieler und ergänzte überraschend: „Wenn ich bleiben muss, bleibe ich.“
Vielen Top-Klubs abgesagt
Sollten die Königlichen ihren Leistungsträger – warum auch immer – abgeben wollen, würde es ihm an Offerten keineswegs mangeln. „Ehrlich gesagt… Ich werde nicht lügen: Ich weiß, dass es Angebote und an mir interessierte Klubs gibt. Das sind Vereine, die das zahlen können, was Madrid fordert. Aber ich bin sehr ruhig, denke nur an die WM. Der Klub und mein Berater werden sehen“, klang Di María wiederholt alles andere als sicher, was die Zukunft betrifft. Jenen finanzstarken Klubs sagte er in den vergangenen Monaten und Jahren bereits ein ums andere Mal ab, wie er verriet: „Ich habe vielen ‚Nein‘ gesagt, um an der Spitze zu sein. Das ist Real Madrid. Ich wollte bleiben, als das alles im letzten Sommer geschehen ist, als ich mit Carlo gesprochen habe.“ Doch wieder klare Worte: „Wenn der Klub mich nicht will und meine Arbeit nicht braucht, dann liegt das nicht an mir. Wir werden bald sehen, was mit Madrid passiert – ob man will, dass ich weiterhin bleibe oder dass ich den Klub verlasse. Auch wenn du bleiben willst, kannst du es manchmal nicht, weil der Klub andere Spieler haben oder andere kaufen will und dafür verkaufen muss. Und jemand muss dann gehen. Aber: Ich bin sehr glücklich.“
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Die Anhänger würde ein Verbleib freuen und zufrieden stellen. Mit seinen Leistungen gewann der im Sommer 2010 von Benfica Lissabon verpflichtete Di María in der zurückliegenden Zeit enorm viel Kredit, was er selbst auch vernommen hat: „Von der Presse habe ich so gut wie nie die Anerkennung erhalten, wenn ich einen guten Job gemacht habe. Das ist eine individuelle Sache. Die Leute haben andere Lieblinge. Ich hatte ein großartiges Jahr, die Fans haben das anerkannt. Ihren Support hatte ich immer. Es ist schwierig, die Real-Fans für sich zu gewinnen, aber ich habe ihre Wertschätzung erhalten: mit dem Gewinn von ‚la Décima‘ und einer guten Performance. Ich denke, dass ich die Fans am Ende für mich gewonnen habe.“ Entsprechend würden die Madridistas, ähnlich wie im Fall von Mesut Özil im vergangenen Transfer-Sommer, auf die Barrikaden gehen, sollte ein Verkauf konkretere Züge annehmen. Unwahrscheinlich jedoch, dass es die Königlichen nach der grandiosen Spielzeit, die Di María mit der Auszeichnung zum „Man of the Match“ im Champions-League-Finale krönte, soweit überhaupt kommen lassen…
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