Analyse

Real Madrid: Mal wieder an sich selbst gescheitert

Real Madrid legt im Halbfinal-Hinspiel der Copa einen blassen Auftritt hin und verliert gegen ein alles andere als übermächtiges Barcelona mit 0:1. Am Ende überwiegt das Gefühl, mal wieder an sich selbst gescheitert zu sein. Ziehen die Blancos jetzt die richtigen Lehren aus dieser Partie?

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Hängende Köpfe bei Real nach einem gebrauchten Abend – Foto: OSCAR DEL POZO/AFP via Getty Images

Immer wieder Barcelona

Als Schiedsrichter José Munuera Montero um 22.54 Uhr das Aufeinandertreffen zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona abpfiff und der 0:1-Hinspielerfolg der Katalanen amtlich wurde, hatte man aus königlicher Sicht mal wieder das Gefühl, diesen Film schon einige Male durchlebt zu haben. Als Favorit in die Begegnung gegangen, dominierte man über weite Strecken zwar das Geschehen, blieb in der Offensive jedoch erschreckend zahnlos und musste sich am Ende aber einer hoch effektiven „Blaugrana“, die einen von zwei Torschüssen eiskalt ausnutzte, geschlagen geben. Am Ende konnte man sich sogar glücklich schätzen, nicht noch höher verloren zu haben und mit einer noch größeren Hypothek in das Rückspiel zu gehen, weil Ansu Fati in Minute 72 gar das mögliche 0:2 „verhinderte“, als er den Schuss seines Teamkollegen Franck Kessié unglücklich neben das Gehäuse lenkte. Viel schlimmer als die unnötige Niederlage wog aus königlicher Sicht jedoch jenes besagte Gefühl, in einem Duell mit dem Erzrivalen mal wieder den Kürzeren gezogen zu haben, wobei man eher an sich selbst denn an einem übermächtigen Kontrahenten gescheitert ist.

So mancher Madridista mag sich dabei wie in einem schlechten Film gefühlt und sich ein wenig an den Clásico in der Hinrunde 2017/18 zurückversetzt gefühlt haben, als man 45 Minuten das Spiel absolut dominierte, um in der zweiten Hälfte aufgrund individueller Blackouts das Spiel innerhalb weniger Minuten herzuschenken und mit 0:3 zu verlieren – ohne so richtig zu wissen, warum eigentlich. Auch wenn die spielerische Qualität des Aufeinandertreffens vor sechs Jahren zugegebenermaßen weitaus höher war und vor allem Barcelona an diesem Tag – anders als diesmal in der Copa – in Bestbesetzung antreten konnte, bleibt auch diesmal dieses Gefühl von: Eigentlich wäre doch so viel mehr möglich gewesen. Und eigentlich hatte man aus Madrid-Sicht gehofft, diese unsäglichen Clásico-Pleiten, bei denen das Pendel allzu oft aufgrund von Kleinigkeiten in Richtung der Katalanen ausschlug, endlich hinter sich gelassen zu haben. Doch nach zuvor zehn Aufeinandertreffen ohne Niederlage, steht man jetzt doch wieder bei drei Pleiten aus den letzten vier Duellen, wobei zwei davon sogar äußerst heftig ausfielen. Man könnte bisweilen das Gefühl haben, die Königlichen leiden an einem kleinen Trauma, was die Katalanen betrifft.

Barça spielte nicht wie Barça

Denn: So eine große Chance, dem Erzrivalen richtig weh zu tun, hatte man schon lange nicht mehr. Personell kam das Team von Xavi Hernández arg gebeutelt daher (mit Robert Lewandowski, Ousmane Dembélé, Pedri und Andreas Christensen fehlten vier absolute Schlüsselspieler), zudem war man nach dem Europa-League-Aus gegen Manchester United sowie der Niederlage in der Liga gegen Abstiegskandidat Almería am Wochenende (0:1) durchaus angeknockt, doch die Blancos konnten – man ist geneigt zu sagen, mal wieder – keinerlei Kapital daraus schlagen. Und das, obwohl Barça alles andere als Barça-like auftrat. Statt hohem Pressing und Ballbesitzfußball verschanzten sich Ronald Araújo und Co. tief in der eigenen Hälfte und suchten im Konterspiel ihr Glück, was – bis auf das Tor und die Riesenchance von Kessié – mehr schlecht als recht gelang. Aber: Immerhin kam Barcelona zu klaren Abschlusssituationen, was man bei den Merengues trotz optisch drückender Überlegenheit und 65 Prozent Ballbesitz nicht behaupten kann.

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Video-Highlights: Real 0:1 Barça

Real Madrid lässt den FC Barcelona wieder auferstehen! Nach zwei Niederlagen in Folge gewinnen... weiterlesen

Barcelona agierte so, wie es zuletzt einige Teams in der Liga erfolgreich getan hatten: Im tiefen Block verteidigend wurden die Flankenversuche aufgrund der oftmals mangelhaften Boxbesetzung mehr oder weniger mühelos wegverteidigt, Vinícius Júnior wurde immer wieder gedoppelt und fand so kaum in die Partie, weshalb die Königlichen kaum etwas kreierten, da über die rechte Flanke ebenfalls keine Gefahr ausgestrahlt wurde. Dass man den Katalanen den Führungstreffer durch Eduardo Camavingas individuellen Fehler dann auch noch selbst servierte, passte ins Bild an diesem verkorksten Abend.

Zieht Ancelotti seine Lehren aus diesem Spiel?

Und dennoch machte es in Anschluss an die Partie den Eindruck, dass man auf Seiten der Blancos eigentlich ganz zufrieden war mit dem Auftritt vor heimischem Publikum. Während Thibaut Courtois analysierte, dass man „das Spiel dominiert“ habe und Barcelona am Ende gewann, obwohl sie es nicht verdient haben“, fand Luka Modrić, dass man das „bessere Team“ gewesen sei und zeigte sich zuversichtlich, das Ganze im Rückspiel umzubiegen. Und auch Carlo Ancelotti schien sich an dem Ergebnis nicht unbedingt groß zu stören: Wir haben nicht genau das Spiel gemacht, das wir machen wollten, aber dennoch gibt es uns Selbstvertrauen für das Rückspiel. In 90 Minuten haben wir kein gutes Ergebnis erzielt, müssen das Spiel in Barcelona aber einfach nur wiederholen.“

Zweckoptimismus oder eine gefährlich falsche Einordnung der eigenen Leistung? Natürlich, für tot erklären darf und sollte man die Königlichen nie. Dafür gab es in den vergangenen Wochen wieder genügend Beispiele. Dennoch offenbarte dieser Clásico abermals zwei große Baustellen. Erstens: Gegen tiefstehende Gegner benötigen die Blancos eine bessere Strafraumbesetzung und ein ausgewogeneres Positionsspiel. So versuchte man durch Überladungen am linken Flügel zwar immer wieder temporäre Überzahlsituationen zu kreieren, schaffte es aber nicht, den Gegner dadurch ernsthaft in Bedrängnis zu bringen, weil durch die oftmals komplett verwaiste rechte Seite – Federico Valverde zog oft in Richtung Zentrum – Barcelona nicht gezwungen wurde, in der Breite zu verteidigen und somit in Ballnähe relativ einfach Gleichzahl herstellen konnte. So hätte Rodrygos Einwechslung möglicherweise früher erfolgen müssen, um die Statik des Spiels nachhaltig verändern zu können.

Und die zweite Auffälligkeit: Möglicherweise fehlt mit Toni Kroos und Modrić gemeinsam auf dem Feld mittlerweile die nötige Energie, um gegen Topteams die nötige Intensität auf den Platz zu bringen. Dies hat keineswegs mit dem Absprechen der nötigen Klasse der Altstars zu tun, doch waren bereits die Champions-League-Partien in der vergangenen Saison erste Hinweis darauf, dass das Duo gemeinsam auf dem Feld nur noch temporär zu absoluten Höchstleistungen fähig ist. Zumal Kroos die fehlende Spritzigkeit aufgrund der längeren Krankheit zuletzt durchaus anzumerken war. Mit zunehmender Spieldauer verfestigte sich jedoch der Eindruck, dass ein wilder und unkonventioneller Daniel Ceballos dem Spiel ebenso gut tun würde wie Valverdes Dynamik und Ballschlepper-Fähigkeiten im Zentrum. Ist das Zentrum sonst das Prunkstück und der Maschinenraum der Königlichen, wirkte das Aufbauspiel diesmal doch sehr phlegmatisch und ausrechenbar. Zumindest schien Barcelona keine große Mühe zu haben, die Angriffsversuche der Königlichen wegzuverteidigen. Und im Umschaltspiel fehlte zu oft das Tempo und die nötige Vertikalität.

Unter dem Strich bleibt jedoch das Gefühl, eine große Chance verpasst zu haben. Eine Chance, dem angeknockten Erzrivalen richtig weh zu tun und ein Statement für die finale Saisonphase zu setzen. Und was dabei besonders schmerzt: Es lag diesmal nicht an einem hervorragendem Gegner, sondern an den Königlichen selbst, die in einem Clásico mal wieder nicht ihr wahres Gesicht zeigen konnten. Immerhin bleiben in dieser Spielzeit noch zwei Gelegenheiten, um diesen Eindruck zu revidieren.

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

Kommentare
Was hättest du denn anders gemacht? Hätten wir uns auch hinten rein stellen sollen und Barca das Spiel überlassen um dann zu kontern weil uns das besser liegt? Uns haben die Abschlüsse gefehlt, ja, aber ich kann sonst der Mannschaft gestern absolut nichts vorwerfen.
sprechen wir zunächst mal über die spielweise. am anfang des spiels wirkte die mannschaft wie aufgeputscht und versuchte hoch zu pressen; dass unsere mannschaft nicht im kollektiv pressen kann ist eigentlich nichts neues, von daher fand ich das bestenfalls mutig. ist auf jeden fall ziemlich in die hose gegangen als camavinga plötzlich keine anspielstation gefunden hat und damit den gegentreffer vorbereitet hat. deswegen weigere ich mich auch, camavinga die schuld an unserer niederlage zu geben, die mannschaft stand in dieser situation einfach viel zu hoch und das ohne guten grund. klar hatte barcelona gestern quasi keine torgefahr auf dem feld stehen, aber wenn man den gegner so einlädt, reicht halt auch mal eine umschaltsituation um ein tor zu schießen.
zur aufstellung: torwart und verteidigung muss man nichts diskutieren, aber im mittelfeld beginnen die probleme. kroos und modric zusammen spielen zu lassen, sahen schon vor dem spiel einige hier als eine rote flagge und das spiel hat das auf jeden fall eindrucksvoll bewiesen. modric war nicht so schlecht wie kroos, aber weit von der bestform entfernt; währenddessen hat toni wie üblich das spiel verschleppt und verlangsamt.
dazu sei gesagt dass toni gerade erst wieder genesen war, vielleicht war er auch nicht mal richtig fit? er war auf jeden fall ziemlich schlecht; ironischerweise war für mich camavinga gestern unser bester mittelfeldspieler obwohl er das gegentor eingeleitet hat - spricht bände über die leistungen von k+m. nun hat jeder spieler mal ein schlechtes spiel, klar, aber wenn der trainer einfach zuschaut, wie buchstäblich NICHTS passiert in unserer offensive, dann muss man sich schon fragen, warum er dani ceballos überhaupt in den kader berufen hat?
sturm: valverde auf rechts ist immer schon ein notnagel gewesen (er ist ein überragender spieler, klar, aber ganz sicher kein RF). valverde ist weder ein super dribbler noch ein spieler der breite gibt - womit carvajal mal wieder die rechte seite alleine beackern durfte, hat ja jeder gesehen wie gut er das hingekriegt hat (muss ihn hier mal in schutz nehmen, keine ahnung ob carlo denkt dass carva die reinkarnation von cafu oder maicon ist).
benzema in der mitte war grauenhaft! er war überall nur nicht da wo er gebraucht wurde - warum? weil viel zu wenig aus dem mittelfeld kam, dadurch war dann aber die sturmmitte verwaist und unser team hat trotzdem eine rekordzahl an flanken produziert. das sind übrigens alles keine neuigkeiten, sondern diese probleme hat man schon oft genug bei uns gesehen. komme jetzt nochmal zu vini vs araujo. araujo ist mit sicherheit ein überragender verteidiger der ein gutes spiel hatte, aber wenn das der fall ist und er vini so unter kontrolle hat, dann muss carlo reagieren! vini verharrte das ganze spiel auf dem linken flügel, keinerlei taktische anpassungen und er war völlig isoliert. wenn xavi vini aus dem spiel nimmt indem er araujo nach rechts stellt, muss carlo dafür eine taktische antwort finden! wir waren "überlegen" weil barcelona geführt hat und xavi aufgrund mangelnder kontrolle den bus geparkt hat - und carlo denkt dann auch noch es ist weil wir "gut gespielt" haben. xavi wird bestimmt vor lachen an seinem morgenkaffee erstickt sein als er das gelesen hat.
 
Also bei allem Ärger über die Niederlage kann ich die Aussagen von Ancelotti verstehen und sehe das ehrlich gesagt bis auf einen Punkt genauso. Wir waren absolut spielbestimmend und dominant. Ich hatte in einem Clasico schon sehr lange nicht mehr dieses Gefühl alles im Griff zu haben. Was fehlte war am Ende die Durchschlagskraft in der Offensive und dahingehend sollte man sich fürs Rückspiel etwas überlegen, vor allem was die dürftige Strafraumbesetzung nach Flanken angeht und den Einsatz von Vinicius gegen Araujo. Wenn wir in Barcelona dasselbe Spiel nochmal wiederholen und im Angriff die Dinge besser machen bin ich sehr zuversichtlich, dass wir es ins Finale schaffen.

Mein Vorschlag fürs Rückspiel:
Camavinga auf die Linksverteidigerposition um Vinicius offensiv mehr zu entlasten und Araujo mehr zu fordern. Tchouameni von Beginn an auf die 6. Die Doppel-6 mit Valverde spielen um Modric auf die 10 stellen. Rodrygo von Beginn an auf rechts um von beiden Seiten Druck zu erzeugen und die Strafraumbesetzung nach Flanken mit Rodrygo, einen einlaufenden Valverde und einen Modric im Rückraum verbessern. Dazu noch Nacho in die Innenverteidigung an Stelle von Rüdiger.

Bei deinem Kommentar hat man das Gefühl, Barça wäre in Bestbesetzung aufgetreten. Du weisst schon dass sie ohne 4 wichtige Stammspieler spielen mussten? Nur deswegen haben wir sie doch so stark dominiert und auch nur deswegen haben sie gestern Atlético-Like gespielt. Im Rückspiel im eigenen Stadion werden sie vermutlich in Bestbesetzung auftreten. Denkst du die werden es zulassen, dass wir sie nochmals derartig dominieren? Das wird sehr wahrscheinlich ein ganz anderes Rückspiel werden.
Aber es liegt uns viel besser wen der Gegner mitspielt
 
Also bei allem Ärger über die Niederlage kann ich die Aussagen von Ancelotti verstehen und sehe das ehrlich gesagt bis auf einen Punkt genauso. Wir waren absolut spielbestimmend und dominant. Ich hatte in einem Clasico schon sehr lange nicht mehr dieses Gefühl alles im Griff zu haben. Was fehlte war am Ende die Durchschlagskraft in der Offensive und dahingehend sollte man sich fürs Rückspiel etwas überlegen, vor allem was die dürftige Strafraumbesetzung nach Flanken angeht und den Einsatz von Vinicius gegen Araujo. Wenn wir in Barcelona dasselbe Spiel nochmal wiederholen und im Angriff die Dinge besser machen bin ich sehr zuversichtlich, dass wir es ins Finale schaffen.

Mein Vorschlag fürs Rückspiel:
Camavinga auf die Linksverteidigerposition um Vinicius offensiv mehr zu entlasten und Araujo mehr zu fordern. Tchouameni von Beginn an auf die 6. Die Doppel-6 mit Valverde spielen um Modric auf die 10 stellen. Rodrygo von Beginn an auf rechts um von beiden Seiten Druck zu erzeugen und die Strafraumbesetzung nach Flanken mit Rodrygo, einen einlaufenden Valverde und einen Modric im Rückraum verbessern. Dazu noch Nacho in die Innenverteidigung an Stelle von Rüdiger.
dominanz zu zeigen und spielbestimmend zu sein bedeutet rein gar nichts, für mich sind das absolut nichtige parameter. barcelona war gestern die bessere mannschaft weil sie einen matchplan hatten (irgendwie überleben und im rückspiel gas geben) du kannst den ball 300 mal von links nach rechts spielen und 5000 pässe mehr spielen und trotzdem die schlechtere mannschaft sein. genau das ist gestern passiert. xavi hat gestern seinen stolz runtergeschluckt und simeone-fußball gespielt, hut ab.
carlo hat währenddessen däumchen gedreht und auf irgendeine göttliche intervention gehofft und dann noch nach dem spiel zu sagen wir seien "besser" oder hätten dinge richtig gemacht - ich hab mich gefühlt als würde er meine intelligenz beleidigen wollen bei diesen aussagen.
xavi hat selbst gesagt er wollte nicht so spielen und der unterschied war ein slspstick tor wen wir in einen Monat gewinnen ist jeden egal was gestern passiert ist
 
Klar ist es schade, dass wir den Moment gestern nicht ausnutzen konnten, aber ich habe Spieler im weißen Trikot gesehen, die alles gegeben haben und daher kann ich der Mannschaft kaum einen Vorwurf machen. Wir sind im Schlussdrittel nicht zum Abschluss gekommen und Barca hat einen haarsträubenden Fehler von Camavinga genutzt. Nicht mehr und nicht weniger. Hier den Teufel an die Wand zu malen und so tun als ob wir eine kopflose Truppe wären mit einem unfähigen Trainer finde ich echt überzogen. Ich verstehe die Wut nach einem verlorenen Clasico aber man sollte mit der Kritik sachlich bleiben. Ich denke, dass wir auch ein Barca mit Bestbesetzung im Camp Nou schlagen können wenn wir fußballerische Lösungen finden im Schlussdrittel effizienter zu sein.
Also bei allem Ärger über die Niederlage kann ich die Aussagen von Ancelotti verstehen und sehe das ehrlich gesagt bis auf einen Punkt genauso. Wir waren absolut spielbestimmend und dominant. Ich hatte in einem Clasico schon sehr lange nicht mehr dieses Gefühl alles im Griff zu haben. Was fehlte war am Ende die Durchschlagskraft in der Offensive und dahingehend sollte man sich fürs Rückspiel etwas überlegen, vor allem was die dürftige Strafraumbesetzung nach Flanken angeht und den Einsatz von Vinicius gegen Araujo. Wenn wir in Barcelona dasselbe Spiel nochmal wiederholen und im Angriff die Dinge besser machen bin ich sehr zuversichtlich, dass wir es ins Finale schaffen.

Mein Vorschlag fürs Rückspiel:
Camavinga auf die Linksverteidigerposition um Vinicius offensiv mehr zu entlasten und Araujo mehr zu fordern. Tchouameni von Beginn an auf die 6. Die Doppel-6 mit Valverde spielen um Modric auf die 10 stellen. Rodrygo von Beginn an auf rechts um von beiden Seiten Druck zu erzeugen und die Strafraumbesetzung nach Flanken mit Rodrygo, einen einlaufenden Valverde und einen Modric im Rückraum verbessern. Dazu noch Nacho in die Innenverteidigung an Stelle von Rüdiger.

Bei deinem Kommentar hat man das Gefühl, Barça wäre in Bestbesetzung aufgetreten. Du weisst schon dass sie ohne 4 wichtige Stammspieler spielen mussten? Nur deswegen haben wir sie doch so stark dominiert und auch nur deswegen haben sie gestern Atlético-Like gespielt. Im Rückspiel im eigenen Stadion werden sie vermutlich in Bestbesetzung auftreten. Denkst du die werden es zulassen, dass wir sie nochmals derartig dominieren? Das wird sehr wahrscheinlich ein ganz anderes Rückspiel werden.

Das ist immer so , sobald wir gewinnen Don Carlo heißt es ,verlieren wir ,auch 1:0 reicht dafür, heißt es im Anschluss Carlo muss Raus. Meine Güte
 
Was hättest du denn anders gemacht? Hätten wir uns auch hinten rein stellen sollen und Barca das Spiel überlassen um dann zu kontern weil uns das besser liegt? Uns haben die Abschlüsse gefehlt, ja, aber ich kann sonst der Mannschaft gestern absolut nichts vorwerfen.
sprechen wir zunächst mal über die spielweise. am anfang des spiels wirkte die mannschaft wie aufgeputscht und versuchte hoch zu pressen; dass unsere mannschaft nicht im kollektiv pressen kann ist eigentlich nichts neues, von daher fand ich das bestenfalls mutig. ist auf jeden fall ziemlich in die hose gegangen als camavinga plötzlich keine anspielstation gefunden hat und damit den gegentreffer vorbereitet hat. deswegen weigere ich mich auch, camavinga die schuld an unserer niederlage zu geben, die mannschaft stand in dieser situation einfach viel zu hoch und das ohne guten grund. klar hatte barcelona gestern quasi keine torgefahr auf dem feld stehen, aber wenn man den gegner so einlädt, reicht halt auch mal eine umschaltsituation um ein tor zu schießen.
zur aufstellung: torwart und verteidigung muss man nichts diskutieren, aber im mittelfeld beginnen die probleme. kroos und modric zusammen spielen zu lassen, sahen schon vor dem spiel einige hier als eine rote flagge und das spiel hat das auf jeden fall eindrucksvoll bewiesen. modric war nicht so schlecht wie kroos, aber weit von der bestform entfernt; währenddessen hat toni wie üblich das spiel verschleppt und verlangsamt.
dazu sei gesagt dass toni gerade erst wieder genesen war, vielleicht war er auch nicht mal richtig fit? er war auf jeden fall ziemlich schlecht; ironischerweise war für mich camavinga gestern unser bester mittelfeldspieler obwohl er das gegentor eingeleitet hat - spricht bände über die leistungen von k+m. nun hat jeder spieler mal ein schlechtes spiel, klar, aber wenn der trainer einfach zuschaut, wie buchstäblich NICHTS passiert in unserer offensive, dann muss man sich schon fragen, warum er dani ceballos überhaupt in den kader berufen hat?
sturm: valverde auf rechts ist immer schon ein notnagel gewesen (er ist ein überragender spieler, klar, aber ganz sicher kein RF). valverde ist weder ein super dribbler noch ein spieler der breite gibt - womit carvajal mal wieder die rechte seite alleine beackern durfte, hat ja jeder gesehen wie gut er das hingekriegt hat (muss ihn hier mal in schutz nehmen, keine ahnung ob carlo denkt dass carva die reinkarnation von cafu oder maicon ist).
benzema in der mitte war grauenhaft! er war überall nur nicht da wo er gebraucht wurde - warum? weil viel zu wenig aus dem mittelfeld kam, dadurch war dann aber die sturmmitte verwaist und unser team hat trotzdem eine rekordzahl an flanken produziert. das sind übrigens alles keine neuigkeiten, sondern diese probleme hat man schon oft genug bei uns gesehen. komme jetzt nochmal zu vini vs araujo. araujo ist mit sicherheit ein überragender verteidiger der ein gutes spiel hatte, aber wenn das der fall ist und er vini so unter kontrolle hat, dann muss carlo reagieren! vini verharrte das ganze spiel auf dem linken flügel, keinerlei taktische anpassungen und er war völlig isoliert. wenn xavi vini aus dem spiel nimmt indem er araujo nach rechts stellt, muss carlo dafür eine taktische antwort finden! wir waren "überlegen" weil barcelona geführt hat und xavi aufgrund mangelnder kontrolle den bus geparkt hat - und carlo denkt dann auch noch es ist weil wir "gut gespielt" haben. xavi wird bestimmt vor lachen an seinem morgenkaffee erstickt sein als er das gelesen hat.
Was hättest du denn anders gemacht? Hätten wir uns auch hinten rein stellen sollen und Barca das Spiel überlassen um dann zu kontern weil uns das besser liegt? Uns haben die Abschlüsse gefehlt, ja, aber ich kann sonst der Mannschaft gestern absolut nichts vorwerfen.
sprechen wir zunächst mal über die spielweise. am anfang des spiels wirkte die mannschaft wie aufgeputscht und versuchte hoch zu pressen; dass unsere mannschaft nicht im kollektiv pressen kann ist eigentlich nichts neues, von daher fand ich das bestenfalls mutig. ist auf jeden fall ziemlich in die hose gegangen als camavinga plötzlich keine anspielstation gefunden hat und damit den gegentreffer vorbereitet hat. deswegen weigere ich mich auch, camavinga die schuld an unserer niederlage zu geben, die mannschaft stand in dieser situation einfach viel zu hoch und das ohne guten grund. klar hatte barcelona gestern quasi keine torgefahr auf dem feld stehen, aber wenn man den gegner so einlädt, reicht halt auch mal eine umschaltsituation um ein tor zu schießen.
zur aufstellung: torwart und verteidigung muss man nichts diskutieren, aber im mittelfeld beginnen die probleme. kroos und modric zusammen spielen zu lassen, sahen schon vor dem spiel einige hier als eine rote flagge und das spiel hat das auf jeden fall eindrucksvoll bewiesen. modric war nicht so schlecht wie kroos, aber weit von der bestform entfernt; währenddessen hat toni wie üblich das spiel verschleppt und verlangsamt.
dazu sei gesagt dass toni gerade erst wieder genesen war, vielleicht war er auch nicht mal richtig fit? er war auf jeden fall ziemlich schlecht; ironischerweise war für mich camavinga gestern unser bester mittelfeldspieler obwohl er das gegentor eingeleitet hat - spricht bände über die leistungen von k+m. nun hat jeder spieler mal ein schlechtes spiel, klar, aber wenn der trainer einfach zuschaut, wie buchstäblich NICHTS passiert in unserer offensive, dann muss man sich schon fragen, warum er dani ceballos überhaupt in den kader berufen hat?
sturm: valverde auf rechts ist immer schon ein notnagel gewesen (er ist ein überragender spieler, klar, aber ganz sicher kein RF). valverde ist weder ein super dribbler noch ein spieler der breite gibt - womit carvajal mal wieder die rechte seite alleine beackern durfte, hat ja jeder gesehen wie gut er das hingekriegt hat (muss ihn hier mal in schutz nehmen, keine ahnung ob carlo denkt dass carva die reinkarnation von cafu oder maicon ist).
benzema in der mitte war grauenhaft! er war überall nur nicht da wo er gebraucht wurde - warum? weil viel zu wenig aus dem mittelfeld kam, dadurch war dann aber die sturmmitte verwaist und unser team hat trotzdem eine rekordzahl an flanken produziert. das sind übrigens alles keine neuigkeiten, sondern diese probleme hat man schon oft genug bei uns gesehen. komme jetzt nochmal zu vini vs araujo. araujo ist mit sicherheit ein überragender verteidiger der ein gutes spiel hatte, aber wenn das der fall ist und er vini so unter kontrolle hat, dann muss carlo reagieren! vini verharrte das ganze spiel auf dem linken flügel, keinerlei taktische anpassungen und er war völlig isoliert. wenn xavi vini aus dem spiel nimmt indem er araujo nach rechts stellt, muss carlo dafür eine taktische antwort finden! wir waren "überlegen" weil barcelona geführt hat und xavi aufgrund mangelnder kontrolle den bus geparkt hat - und carlo denkt dann auch noch es ist weil wir "gut gespielt" haben. xavi wird bestimmt vor lachen an seinem morgenkaffee erstickt sein als er das gelesen hat.
ich mag camavinga gerne, aber beim Gegentor hat er einen Bock geschossen das muss man nicht schön reden. ich weiß nicht warum ihn alle in schutz nehmen ja er ist jung aber das darf nicht passieren. gestern hatte er drei solche Fehler
 
Man muss einfach zugeben dass Barca in den Direktduellen uns seit der Pep-Ära immer überlegen war. Egal ob sie eine Schwächephase hatten oder wir eine Clasico Siegesserie es gab immer nur knappe Siege. Wie oft wir aber Niederlagen mit mehr als 3 Toren Unterschied kassiert haben ist heftig!

Ja, weil wir eine für sie willkommenen Spielweise spielen. Wenn wir so pressen würde wie sie es machen wären wir denen hoch überlegen.
 
xavi hat selbst gesagt er wollte nicht so spielen und der unterschied war ein slspstick tor wen wir in einen Monat gewinnen ist jeden egal was gestern passiert ist
klar "wollte" xavi nicht so spielen. hat er es trotzdem gemacht? definitiv. er hat auch kroos und modric gelobt.
und es geht hier um die längerfristige entwicklung der mannschaft und wie carlo dem prozess schadet.
hast du das spiel überhaupt gesehen oder nur das xavi interview :D

ich mag camavinga gerne, aber beim Gegentor hat er einen Bock geschossen das muss man nicht schön reden. ich weiß nicht warum ihn alle in schutz nehmen ja er ist jung aber das darf nicht passieren. gestern hatte er drei solche Fehler
natürlich hat er einen bock geschossen aber wir waren nicht mal in der lage ein tor zu schießen im bernabeu gegen ein absurd schwaches barcelona.
dass wir ein dummes gegentor kriegen ist halt nur die spitze des eisbergs.
 
xavi hat selbst gesagt er wollte nicht so spielen und der unterschied war ein slspstick tor wen wir in einen Monat gewinnen ist jeden egal was gestern passiert ist
klar "wollte" xavi nicht so spielen. hat er es trotzdem gemacht? definitiv. er hat auch kroos und modric gelobt.
und es geht hier um die längerfristige entwicklung der mannschaft und wie carlo dem prozess schadet.
hast du das spiel überhaupt gesehen oder nur das xavi interview :D

ich mag camavinga gerne, aber beim Gegentor hat er einen Bock geschossen das muss man nicht schön reden. ich weiß nicht warum ihn alle in schutz nehmen ja er ist jung aber das darf nicht passieren. gestern hatte er drei solche Fehler
natürlich hat er einen bock geschossen aber wir waren nicht mal in der lage ein tor zu schießen im bernabeu gegen ein absurd schwaches barcelona.
dass wir ein dummes gegentor kriegen ist halt nur die spitze des eisbergs.
xavi hat ganz klar gesagt es war nicht sein Matchplan so zu spielen. ja ich hab das Spiel gesehen Real gegen Athleticona. fand das wir viel besser waren und wen bei uns einer rein gegangen wäre zb Modric in Minute eins würde hier keiner meckern. Aber es ist doch kein Beinbruch im Hinspiel 1:0 zu verlieren. hier wird so getan ob wir 0:4 unter die Räder gekommen wären
 

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