Vermischtes

MARCA nervt Real Madrid – Sportblatt titelt: „Wir lügen nicht“

Die Mediendebatte erhitzt die Gemüter! Mit der AS verteidigte nun ausgerechnet ein Konkurrent der spanischen Presse die MARCA, den großen „Sündenbock“. Darüber hinaus will sich das betroffene Sportblatt auch nach den Worten von Real-Präsident Florentino Pérez, die Generaldirektor José Ángel Sánchez heute nochmals bestätigte, nichts, überhaupt rein gar nichts ankreiden lassen...

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„Entweder wir oder Mourinho!“, sollen Casillas und Ramos Präsident Pérez gesagt haben

Präsident Pérez platzt der Kragen

MADRID. Gestern platzte sie, die Bombe. Wie oft mussten Offizielle, Trainer, Mannschaft und alle, die es mit Real Madrid halten nur von irgendwelchen angeblichen Streitereien lesen, die die spanischen Sportmedien heraufbeschwörten. Doch jedes einzelne Mal ließ der Klub es unkommentiert und die schreibende Zunft demnach weiter walten – bis gestern. Die spanische Sportzeitung MARCA brachte das Fass mit ihrem Titelblatt zum Überlaufen. So sollen die beiden Real-Kapitäne Iker Casillas und Sergio Ramos bei einem Meeting mit Präsident Florentino Pérez klar und deutlich ihren Unmut über Trainer José Mourinho geäußert und betont haben: „Herr Präsident, entweder wir oder Mourinho!“

Als jener Pérez am gestrigen Morgen die Zeitung aufschlug, wird ihm wohl aber sicher der Kragen geplatzt sein. Demnach informierte er die Medienabteilung der Königlichen in Windeseile, eine Pressekonferenz für 13 Uhr anzuberaumen. Auf dieser sollte der 65-Jährige dann seinen Ärger über Lug und Trug schließlich mitgeteilt haben: „Nach einer solch schwerwiegenden Sache, die heute veröffentlicht wurde, muss ich mein Schweigen brechen. Wie bekannt ist, nehme ich zum Tagesgeschehen normalerweise keine Stellung, aber diese Meldung einer Madrider Sportzeitung hat mich dazu gezwungen. Es ist vollkommen falsch, dass bei dem Essen mit den Kapitänen irgendein Ultimatum hinsichtlich des Trainers gestellt wurde. Wir haben es hier mit einer Lüge zu tun, einfach einer Lüge! Eine Institution mit einer 112-jährigen Historie kann nicht der Spielball jener Medien sein, die nur ihre Interessen verfolgen. Ich bin gekommen, um eine Information zu dementieren, die nur dafür gedacht war, die prestigeträchtigste Institution der Welt zu destabilisieren. Hätte ich vor dem heutigen Tag von dem Ganzen gewusst, hätte ich schon vorher darüber gesprochen. Es gibt immer jemanden, dem unser Erfolg nicht gefällt und den Verein destabilisieren will. Ich weiß, dass mein Einschreiten hart ist, aber alles hat seine Grenzen.“

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Überraschend: AS verteidigt Konkurrent MARCA

Es ist fast schon unfassbar, dass die MARCA ihre Story bis zum jetzigen Zeitpunkt noch immer groß und fett in ihrem Angebot hat und heute sogar nachlegt. „Die MARCA lügt nicht“, steht auf dem heutigen Titelblatt. Doch auch wenn sie entfernt worden wäre, wäre das Blatt weiter in einem schlechten Licht. Denn die Zeitung hat die Madridistas gegen sich aufgebracht. Sind unter einem MARCA-Artikel normalerweise um die 100 Leser-Kommentare zu finden, sind es nun mehrere tausend! Den Auslöser-Bericht kommentierten beispielsweise sage und schreibe 3580 Leser – die allermeisten Stimmen natürlich in einem sehr kritischen Ton! Pikant: In dem heutigen Bericht druckte die MARCA ein Foto, auf dem Textnachrichten zwischen der MARCA und einem angeblichen Klub-Vertreter zu sehen sind. Der Inhalt unter anderem: „Wir haben über alles gesprochen. Generelle Dinge, die Mannschaft, den Trainer, Prämien…“, schreibt die Klub-Person.

Foto: MARCA.com

Für Fans und viele Experten steht fest: Das Blatt hat sich ein richtig, richtig krasses Eigentor geschossen. Ganz anders sieht dies ausgerechnet Alfredo Relaño, Direktor der AS, dem großen Konkurrenten der MARCA! Verrückt, aber wahr. In seinen Augen seien die Worte vom Real-Boss „unerträglich, nicht tragbar“ gewesen. „Bei der MARCA sind großartige Profis am Werk, niemand hat Interesse, Real Madrid Schaden zuzufügen. Niemand veröffentlicht etwas, um zu destabilisieren. Sie haben das getan, weil sie es für richtig gehalten haben“, ergriff Relaño für die MARCA Partei.

MARCA will sich nichts vorwerfen lassen

Auch die Madrider Zeitung selbst ging in die Abwehr. Destabilisierung? Real in die Suppe spucken? Mourinhos Abgang provozieren? Von all dem will man nichts wissen. MARCA-Redakteur Óscar Campillo„MARCA will Real Madrid nicht verunsichern, im Gegenteil. MARCA war schon immer eng mit dem Klub verbunden. MARCAs Job ist es, zu berichten, was los ist. Wenn Pérez nun glücklich ist oder nicht glücklich ist. Wir haben nicht die Absicht, jemanden schlecht zu reden, sei es der Präsident oder der Trainer. Außerdem ist es nicht wahr, dass wir sagten, dass die Spieler Pérez ein Ultimatum gestellt haben sollen. Alles, was wir behaupten ist: ‚Präsident, wir sind geeinter denn je, wir kämpfen um die Champions League und den Pokal. Allerdings haben uns einige Entscheidungen des Trainers verunsichert und wenn er in der nächsten Saison bleibt, werden einige Spieler über ihre Zukunft nachdenken.‘ Das ist die Information, die wir haben. Und das haben wir berichtet.“  

Generaldirektor José Ángel Sánchez, der dem Treffen ebenso beiwohnte, berichtete heute allerdings: „Ich möchte erklären, dass es in dem Gespräch nicht einen Moment lang um Mourinhos Zukunft in Madrid ging, genauso nicht über irgendwelche Abgänge, wenn Mourinho mit uns weitermacht. Das ist eine Lüge, das können wir nicht ernst nehmen.“

Welch hin und her! Ach, übrigens: Fußball wird in Madrid auch noch gespielt…

Pérez haut auf den Putz – wird sich etwas ändern?

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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