
Marco Asensio: Abgang jetzt kein Thema
ALCOY. Es ist noch gar nicht allzu lange her, da hatte Marco Asensio klammheimlich damit geliebäugelt, seinem Aufenthalt bei Real Madrid ein Ende zu setzen – vorübergehend jedenfalls. Vergangenen Sommer, verriet sein Berater Horacio Gaggioli Ende September, habe es Gedanken hinsichtlich eines Leih-Abgangs gegeben. Ziel: mehr Einsatzzeit.
Die Verantwortlichen der Königlichen sollen auch bereit dazu gewesen sein, den 25 Jahre alten Spanier ziehen zu lassen – bis Carlo Ancelotti sein Veto einlegte. Mit der Folge, dass der als Trainer zu Real zurückgekehrte Italiener den Linksfuß trotzdem knapp anderthalb Monate lang erst einmal warten ließ, ehe dieser erstmals in der Saison in der Startelf stand.
„Es reichte, um darüber nachzudenken: Was machen wir im Januar? Denn so eine Saison wollen wir nicht haben“, kommentierte Gaggioli auch diese schwierige Phase kritisch. Jetzt, etwas mehr als drei Monate später, sieht die Welt schon anders aus. So nämlich, dass ein Abschied von der Concha Espina wohl nicht einmal hinter den Kulissen ernsthaft in Erwägung gezogen werden dürfte – von keiner der beiden Seiten.
Torjäger bei Real Madrid: Asensio hinter Benzema und Viní
Asensio ist unter Ancelotti zwar nach wie vor kein Stammspieler, aber ein seit einigen Wochen dann doch durchaus bedeutender Rotationsspieler auf dem linken Flügel. Dass er bis dato lediglich bei 890 von 2430 möglichen Spielminuten steht, rührt allen voran daher, in der Champions League unerklärlicherweise nur 31 Minuten lang stattgefunden zu haben. Dafür verpasste Asensio in der Primera División wiederum bloß vier Spiele, neunmal stand er dabei von Anfang an auf dem Rasen, davon sechsmal nacheinander.
Ancelottis Versuch, die Nummer 11 dabei angesichts ihrer Eigenschaften im Mittelfeld auf den Halbpositionen einzusetzen, scheint längst auch nicht mehr als ein solcher gewesen zu sein. Einerseits, da die Konkurrenz in der Schaltzentrale einfach zu groß ist. Auf der anderen Seite, da im Angriff auf dem rechten Flügel einfach Bedarf herrscht und Asensio auch dort unter dem Strich zufriedenstellend abliefert.
Bei dem 3:1 im Sechzehntelfinale der Copa del Rey gegen CD Alcoyano am Mittwochabend hat der Mallorquiner, der nach 48 Minuten für den verletzten Mariano Díaz eingewechselt worden war, bereits seinen siebten Treffer in der laufenden Saison erzielt – genauso wie viel in der kompletten vergangenen Spielzeit. Das macht ihn zum besten Real-Angreifer nach Karim Benzema (20) und Vinícius Júnior (zwölf).
Prognose: Marco Asensio toppt seinen Torrekord
Asensio mag zwar weitaus weniger glänzen als seine beiden Sturmkollegen, erweist sich allerdings fast schon still und heimlich als zuverlässiger Schütze vor des Gegners Gehäuse. Sein persönlicher Bestwert mit elf Erfolgserlebnissen resultiert aus der Saison 2017/18. Damit befindet er sich auf dem besten Wege, diesen zu knacken.
En octavos!!
Feliz noche de reyesThrough to the round of 16!!
Happy night of Epiphany #HalaMadrid #MAW11 pic.twitter.com/RJirzDNQXh— Marco Asensio (@marcoasensio10) January 5, 2022
So steigert Marco Asensio seinen Marktwert
Gut ist das auch für Real – in gleich doppelter Hinsicht. Zum einen, weil gerade in der Rückrunde vor dem Hintergrund der ambitionierten Ziele in LaLiga, der Königsklasse, der Copa del Rey und bei der Supercopa de España jedes einzelne Erfolgserlebnis gebraucht wird. Hinzu kommt dann auch noch der vertragliche Aspekt und die Frage, wie es in der Zukunft eigentlich zwischen Real und Asensio weitergeht. Der Kontrakt läuft nur noch bis zum 30. Juni 2023, womit sich im Sommer für den Klub die letzte Chance bieten würde, mit einem vorzeitigen Verkauf eine zufriedenstellende Ablösesumme einzunehmen.
Ein Szenario, das vor einigen Jahren noch undenkbar war. Besagter Gaggioli verriet im Mai 2018, Real habe Offerten aus England in Höhe von bis zu 150 Millionen Euro abgelehnt.
Nun, nach mittlerweile fünf Jahren in der ersten Mannschaft des weißen Balletts, ist Asensio der endgültige Durchbruch jedoch immer noch nicht gelungen, was auch mit der schweren Knieverletzung aus dem Juli 2019 – Kreuzband- und Außenmeniskusriss im linken Knie – zusammenhängen mag. Wegen seines jungen Alters steckt in ihm aber nach wie vor ein ordentlicher Marktwert von rund 40 Millionen Euro in ihm.
Verlängerung oder Verkauf?
Ein Wert, den er gerade mit jedem weiteren Treffer ein wenig erhöht. Oder kommt es am Ende doch zu einer Vertragsverlängerung an der Concha Espina? Eine Frage, die er selbst vor nicht mal einem Monat so beantwortete: „Es ist wirklich noch zu früh, darüber zu reden.“ Mit seinen Toren empfiehlt er sich – zweifellos auch, aber nicht nur für Real…
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