„Martinos Verein hat ebenfalls Millionen ausgegeben“
MADRID. Dass Gareth Bale ein Königlicher wird, gilt als beschlossene Sache. Die Frage ist: Wann kommt der Superstar, der mit einer Weltrekord-Ablösesumme im dreistelligen Millionenbereich von Tottenham Hotspur an die Concha Espina in Spaniens Hauptstadt und Metropole Madrid? Für Tata Martino, dem neuen Coach des FC Barcelona, stellt sich allerdings eher die Frage, ob eine derart hohe Summe für den 24-Jährigen gerechtfertigt sei und findet dabei schnell eine Antwort. „Der Preis für Bale ist respektlos gegenüber der Welt und ihrer gegenwärtigen Situation“, sagte der 50-Jährige gestern – REAL TOTAL berichtete.
[dataset id=563]Real-Trainer Carlo Ancelotti reagierte auf der heutigen Presserunde vor dem morgigen Gastauftritt beim FC Granada (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) auf die Worte vom Übungsleiter des Erzrivalen aus Katalonien und unterrichtete: „Das waren einige Worte, die ich nicht verstanden habe. Martino ist seit kurzer Zeit hier und ich glaube, er versteht noch nicht, wie der europäische Fußball und sein eigener Verein funktioniert, der ebenfalls Verpflichtungen für viele Millionen getätigt hat. Ich will nicht darüber reden, das waren wie ich finde ein bisschen seltsame Worte.“ Was der 54-Jährige damit meinte, war zum Beispiel der 57 Millionen Euro schwere Transfer des 21-jährigen Neymar. Trotz des immer wahrscheinlicher werdenden Wechsel von Bale zu den Blancos hält „Carletto“ nichts davon, sich zu dem Waliser zu äußern. Das gehöre sich für Ancelottis Begriffe nicht: „Zum einen, weil er kein Spieler von Real Madrid ist und zum anderen kann ich das aus Respekt vor meiner Mannschaft nicht. Ich habe nicht daran gedacht, wo er spielen wird. Ich habe gerade andere Probleme (lacht). Er ist kein Spieler von Real Madrid und daher kann ich diese Frage nicht beantworten.“
„Ich will keine Fragen über Gareth Bale beantworten“
Kurze Zeit später stellte ein englischer Journalist, der der spanischen Sprache offenbar nicht mächtig ist, eine ähnliche Frage. Der Italiener lächelte und erklärte dem Pressemann auf Englisch: „Ich beantworte den spanischen Journalisten diese Frage schon täglich nicht. Und aus Respekt vor den Spaniern werde ich auch Ihnen nichts sagen. Ich will keine Fragen über Gareth Bale beantworten.“ Die schreibende Zunft merkte: Mit Bale wird man heute keine großen Schlagzeilen mehr produzieren können. Nächstes Thema.
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T-Frage: Keine Auskunft von Ancelotti
Neben der Personalie Gareth Bale gibt es da ja auch noch zwei Männer, über die dieser Tage genauso viel gesprochen wird. Zwei Männer, die seit längerem bereits einen Vertrag bei Real Madrid besitzen und aktuell um den heiß begehrten Posten zwischen den Pfosten kämpfen: Diego López und Iker Casillas. An Spieltag eins durfte López gegen Betis Sevilla 90 Minuten im Kasten stehen, bei der Trofeo Santiago Bernabéu gegen Al-Sadd beide je einen Durchgang. Und wer darf morgen ran? „Ich denke, dass es ein Glück ist, zwei so gute Torhüter zu haben. Ich werde heute nicht sagen, wer morgen im Tor stehen wird, sondern bevorzuge es, erst mit den beiden zu sprechen und dann eine Entscheidung zu treffen. Ich muss eine Entscheidung treffen und das ist für mich normal. Die Reaktion der Öffentlichkeit ebenso“, meinte Ancelotti. Und er betonte, dass die Entscheidung pro Casillas oder pro López für das Match in Andalusien „keine definitive“ für die gesamte Spielzeit sein werde.

Doch so lange es diese nicht geben wird, so lange wird es auch diese Polemik geben, wer sich den Status als Nummer eins verdiene. Nicht gerade optimal, denn auch bei den Fans Scheiden sich die Geister, was die Torwartfrage angeht. Feststellen konnte man das spätestens bei der Trofeo Bernabéu, als Iker Casillas von den einen hier und da gefeiert wurde und parallel vereinzelte Pfiffe gegen den Kapitän nicht zu überhören waren. Als sich Diego López zum Aufwärmen aufmachte, gab es von den „Casillas-Kritikern“ dann großen Applaus für den 31 Jahre alten Schlussmann, der Ende Januar diesen Jahres vom FC Sevilla kam. Ancelotti finde diesen Zustand „unangenehm“ und habe sich teilweise auch persönlich unfreundlich behandelt gefühlt. Der Cheftrainer außerdem: „Es ist wichtig, dass verstanden wird, dass ich versuche, eine Entscheidung zu fällen, die dazu führt, dass der Verein gewinnt. Es spielt nicht Diego López oder Iker Casillas, es spielt der Torwart von Real Madrid. Ich versuche, alle Entscheidungen so zu treffen. Ich habe oft gegen Madrid gespielt und das ist mit diesem Ambiente sehr schwer. Für alle ist die Unterstützung der Fans sehr wichtig, weil das Bernabéu unser Zuhause ist und wir uns da wohl fühlen müssen. Ich bin mir sicher, dass es demnächst ein Ambiente gibt, das das Team unterstützt.“
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„Gegen Granada wollen wir gewinnen und besser spielen“
Im Pressesaal in Valdebebas kam nach lauter aufregenden Personalfragen schlussendlich auch das Granada-Spiel zur Sprache. Die Marschroute ist nach dem Auftakterfolg gegen Betis vor sieben Tagen (2:1) klar definiert: Der nächste Sieg soll her! Doch das nehmen sich auch die Andalusier vor, die am ersten Spieltag bei CA Osasuna in Pamplona genauso wie die Merengues ein 2:1 und somit drei Zähler einfuhren. Ancelotti über den Kontrahenten: „Wir besitzen Selbstvertrauen und haben vor, besser zu spielen und zu gewinnen. Ersteres haben wir gegen Betis nicht sehr gut gemacht. Wir haben mit Mühe gewonnen. Das versuchen wir, nun im spielerischen Bereich besser zu machen. Granada hat eine gute Mannschaft, die schnell spielt. Sie hat eine gute erste Partie gespielt, wir haben ihr Spiel analysiert. Für uns wird es schwer. Wir müssen mit dem ersten Auswärtsspiel vorsichtig umgehen, haben aber das Vertrauen in uns, ein gutes Spiel abzuliefern.“
Aller Voraussicht nach werden Ancelotti und die Königlichen ohne Sami Khedira nach Granada, das im Süden Spaniens liegt, reisen. Der defensive Mittelfeldspieler prellte sich gegen Betis das Knie, musste nach 55 Minuten ausgewechselt werden und braucht wohl noch den einen oder anderen Tag, um wieder vollkommen fit zu werden. „Das Problem mit Khedira können wir mit Casemiro oder Isco nahe bei Modric lösen“, so „Carletto“, der des Weiteren Auskunft über den sich im Aufbautraining befindenden Asier Illarramendi gab: „Ihm geht es gut. Ich denke nicht, dass er dann für das Spiel gegen Bilbao zur Verfügung stehen wird, sicherlich aber nach den Länderspielen.“
„Ich denke, Özil fühlt sich rechts wohl und hat kein Problem“
Das Dreier-Mittelfeld bilden morgen also wohl aber sicher die erwähnten Carlos Casemiro, Luka Modric und Isco. Wenn Mesut Özil in der Startelf steht, wird er wieder auf dem rechten Flügel agieren müssen. Ja, müssen. Der 24-Jährige erklärte in der Vorbereitung, dass er viel lieber im Zentrum spielen würde und nicht auf den Außen. Bemerkbar war in den jüngsten Partien auch, dass der gebürtige Gelsenkirchener nicht umsonst die Nummer 10 trägt. So richtig entfalten konnte er sich auf Rechts nicht. Ancelotti aber konstatiert bisweilen: „Ich denke, Özil fühlt sich dort wohl und hat kein Problem damit.“
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