
„Ich weiß, dass Bale bleiben will“
MADRID. Es dürfte ohne Zweifel die beherrschende Personalie des Madrider Transfersommers werden: Bleibt Gareth Bale nun bei Real Madrid oder nicht? Schenkt man den zahlreichen Berichten der spanischen Sportpresse in den letzten Tagen Glauben, scheint ein Abgang des Walisers im Sommer mehr oder weniger bereits beschlossene Sache. Laut Berater Jonathan Barnett will die Nummer 11 zwar in der spanischen Hauptstadt bleiben, am Ende liegt die Entscheidung aber in den Händen von Florentino Pérez und Zinédine Zidane.
Eine Erklärung dafür, dass sich britische bzw. englische Spieler auf der iberischen Halbinsel stets vergleichsweise schwer tun, lieferte „el Macca“, der selbst eine große Ausnahme von der Regel darstellte, auch gleich hinterher: „Die Premier League zahlt traditionell sehr gute Gehälter, die Klubs haben tolle Trainingsanlagen… Aus diesem Grund wagen nicht viele Engländer ein solches Abenteuer. Und diejenigen, die es wagen, sind nicht wirklich darauf vorbereitet. Wir haben nicht immer die am besten geeignetesten Spieler exportiert. Aber wenn du gut genug für England bist, bist du es in jeder anderen Liga auch.“
Tottenhams Harry Kane oder Manchester Citys Raheem Sterling könnte sich McManaman beispielsweise wunderbar in der spanischen Liga vorstellen: „Wenn Kane anderswo in Europa spielen würde, wäre das ein voller Erfolg. Wenn Sterling nach Spanien kommen würde, wäre das auch eine Erfolgsgeschichte. Es ist eben notwendig, dass diejenigen, die losziehen, die nötige Einstellung mitbringen. Es ist aber so, dass die Besten in England bleiben wollen, weil ihr Leben sehr an die jeweiligen Vereine und Städte gebunden ist. Kane würde in Madrid triumphieren, aber ich sehe nicht, dass er Tottenham verlässt.“
„Es war offensichtlich, dass du Probleme haben wirst“
Dass ein Knipser wie Kane den Königlichen nach dem Abgang von Cristiano Ronaldo im Sommer mehr als gut getan hätte, steht auch für McManaman außer Frage. Vor allem der Umstand, dass sich Pérez in der Folge nur bedingt um einen direkten Nachfolger für den Portugiesen bemühte, sieht der zweifache Champions-League-Sieger kritisch. Zidanes Rücktritt im Juni hält er unter diesen Umständen für richtig. „Er hat sicherlich ein paar Störgeräusche wahrgenommen. Ich weiß nicht, ob er eine Vorahnung hatte, dass Cristiano gehen und kein Ersatz verpflichtet werden würde. Wenn er es wirklich geahnt hat, war es wahrscheinlich richtig, zu gehen, weil es doch offensichtlich ist, dass du Probleme haben wirst, wenn du jemanden wie Cristiano gehen lässt und keinen Ersatz holst. Sein Rücktritt, gemeinsam mit dem ersatzlosen Abgang von Cristiano, war ein enormer Schock. Nichts davon hatte einen Sinn. Ich gehe davon aus, dass er zurückgekehrt ist, weil man ihm bei den Zu- und Abgängen freie Hand gewährt hat. Das sollte auch so sein, wenn du Trainer bist. Und er verdient sich das auch, oder nicht? Drei Champions-League-Titel in zweieinhalb Jahren. Das ist doch der Wahnsinn.“
Gänzlich in Frage stellen will „el Macca“ Pérez jedoch keineswegs, wie er betont. Auch wenn die aktuelle Saison einen desaströsen Verlauf genommen habe, blicke er der Zukunft des Vereins positiv entgegen – natürlich mit Pérez an der Spitze: „Ich bin ein großer Florentino-Fan. Vier Champions-League-Titel in fünf Jahren, drei davon in Serie. Jetzt hat er Zidane zurückgeholt. Wie kann man nicht auf der Seite dieses Mannes stehen, der solche Dinge möglich macht? Ich beziehe mich lediglich auf die Gründe, weshalb dieses Jahr so schlecht lief. Jeder hat die Konsequenzen kommen sehen, Cristiano ersatzlos ziehen zu lassen. Aber mit Florentino gibt es überhaupt kein Problem. Wenn ich in Madrid bin, grüße ich ihn. Florentino ist ein Mann des Erfolgs, wie alle seine engen Mitarbeiter im Klub.“
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