
„Zidane kam, trainierte und fuhr nach Hause“
MADRID. Hätte jemand Steve McManaman vor 15 Jahren erzählt, Zinédine Zidane würde eines Tages Trainer von Real Madrid werden, wäre der einstige Mittelfeldspieler aus Großbritannien kopfschüttelnd von dannen gezogen.
„Er scheint sich in den letzten Jahren verändert zu haben. So wie ich ihn in der Umkleidekabine kennen lernte, dachte ich ehrlich gesagt nie, dass er irgendwann Trainer sein würde“, sagte McManaman, der zweimal die Champions League mit dem spanischen Rekordmeister gewonnen hatte.
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Zidane sei nach seinem 73,5 Millionen Euro schweren Wechsel von Juventus Turin zu den Königlichen „immer sehr still“ gewesen, verriet McManaman. „Zinédine war ein unglaublicher Spieler auf dem Platz, daneben aber sehr zurückhaltend. Er sprach nach seiner Ankunft kein Spanisch. Er konnte auch Italienisch, unterhielt sich aber ausschließlich auf Französisch – meistens mit Claude Makélélé. Man bekam nicht viel von ihm mit. Er war sehr professionell. Er kam, trainierte und fuhr nach Hause.“
„Hoffentlich hat Real einen Plan“
Vielmehr hätte McManaman dem damaligen Mannschafskapitän Fernando Hierro einen Job als Übungsleiter zugetraut: „Er war der Leader in der Umkleide und hielt die ganzen Ansprachen. Natürlich war (Vicente) del Bosque offiziell unser Trainer, doch dieser war sehr ruhig und überließ oft Hierro das Wort.“
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Der heute 44-Jährige traut Zidane dennoch zu, gute Arbeit zu leisten. „Er wird sicherlich kein Trainer sein, der viel schreit. Aber sein Werdegang und sein Fachwissen verschaffen ihm bei den Spielern Respekt. Er ist ein Superstar“, so McManaman.
Wie die aktuellen Entwicklungen an der Concha Espina zeigen, ist jedoch auch Zidane kein Wunderheilmittel gegen Reals Probleme. Der französische Weltmeister von 1998 startete souverän und landete beispielsweise in der Champions League einen wichtigen 2:0-Triumph gegen den AS Rom, verlor dann aber das prestigeträchtige Derby gegen Atlético Madrid.

McManaman hofft daher inständig, dass Reals Führungsetage Vernunft walten lässt: „Ihnen gehen allmählich die Namen aus. Hoffentlich haben sie einen Plan und geben Zidane eine Chance. Es gibt in ihrem Lager noch andere, die sicherlich befähigt dazu sind, wie (Luis Miguel) Ramis, (Santiago) Solari oder Guti.“
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