
Nach Agüero-Zoff: Pérez und Gil Marín haben sich versöhnt
MADRID. Lange Zeit mieden Florentino Pérez und Miguel Ángel Gil Marín sich. Nachdem der Präsident der Königlichen vor einem Jahr beim Generaldirektor des Stadtrivalen Atlético wegen dem argentinischen Stürmerstar Sergio Agüero anfragte, gingen die Rojiblancos auf Distanz. Man werde keinen Top-Spieler an den Erzfeind verkaufen und sich nicht einmal auf Verhandlungen einlassen, hieß es. Agüero wechselte zu Manchester City, obwohl er einem Transfer zu Real Madrid zugestimmt hätte.
Schenkt man einem Bericht der Zeitung EL CONFIDENCIAL Glauben, habe sich das Verhältnis zwischen den beiden Vereinsführungen inzwischen entspannt. In dem Artikel ist von einem aussöhnenden Gespräch zwischen Gil Marin und Pérez die Rede, die Anfang der Woche zusammen im Madrider Nobelrestaurant „El Paraguas“ gesichtet wurden. Man vereinbarte, das Transfer-Veto in beidseitigem Interesse aufzuheben. Sprich: Stimmt der Preis für einen Wunschspieler, werden diesem – anders als im Fall Agüero – keine Steine mehr in den Weg gelegt. Trotz der großen Feindschaft beider Fanlager finden Verhandlungen zwischen den zwei Hauptstadtklubs ab sofort wieder statt.
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Atlético braucht Geld – 60 Millionen Euro für Falcao
Dass bei dem Treffen nicht gerade selten der Name Radamel Falcao fiel, dürfte jedem, der in den vergangenen Wochen REAL TOTAL verfolgte, klar sein. Anfang September meldete sich der Vater des Angreifers zu Wort und verriet, dass es der Traum seines Sohnes sei, eines Tages für Real Madrid zu spielen. Der Kolumbianer selbst gab zwar zu verstehen, nur an Atlético zu denken, doch eine konkrete Angabe zu seiner Zukunft blieb aus. „Was nächsten Sommer passiert, weiß ich nicht. Für mich zählt das Hier und Jetzt“, sagte der 26-Jährige. Gil Marín wurde vor kurzem gegenüber dem Radiosender CADENA COPE deutlicher: „Sicher ist Falcao zurzeit der beste Neuner der Welt. Auf der einen Seite würden wir ihn im kommenden Sommer ungern verkaufen, auf der anderen Seite würden 60 Millionen Euro unsere sämtlichen Schulden tilgen. Wir hoffen auf ein wirtschaftliches Wunder in den nächsten zwölf Monaten, ansonsten müssen wir eine Entscheidung treffen.“
Florentino Pérez, der es auf den momentanen Torjäger Nummer eins der Primera División (9 Liga-Tore) abgesehen zu haben scheint, ist bei der Operation Falcao allerdings eine Frage zu stellen: Ist es sinnvoll, 60 Millionen Euro für ihn hinzublättern, obwohl man mit Karim Benzema und Gonzalo Higuaín bereits zwei erstklassige Mittelstürmer in seinen Reihen hat? Käme der Star der Rojiblancos, wäre für einen der beiden wohl kein Platz mehr. Ein weiteres Problem: Da Manchester City und Chelsea London ebenfalls um Falcao buhlen, würde der Real-Boss ordentlich pokern müssen.
Ob das Interesse der Königlichen nur ein von den Medien in die Welt gesetztes laues Lüftchen oder doch so stark wie ein Orkan ist, wird man erst nach der Saison erfahren. „Im Winter ist ein Abgang sowohl für Radamel als auch für uns kein Thema“, stellte Gil Marín klar. Da sich die Colchoneros jedoch nicht mehr dagegen sträuben, ihren besten Akteur dem Stadtrivalen zu verkaufen, dürfte Pérez auf jeden Fall ins Grübeln kommen. REAL TOTAL bleibt dran!
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