
Chaos in Valdebebas soll Einhalt geboten werden
MADRID. „La Fábrica“, die Nachwuchs-Akademie der Königlichen, zählt, gemessen an den herausgebrachten Erstliga-Spielern, zweifelsohne zu einer der besten des Landes. Allerdings haftet ihr, im Vergleich zu „la Masia“, das Pendant des Erzrivalen aus Barcelona, ein kleiner Makel an: zu wenige Spieler aus der eigenen Jugend schaffen den direkten Sprung in die erste Mannschaft. Das mag zum einen in der enormen Qualität des Profi-Teams begründet liegen, weshalb nur wirklich herausragende Nachwuchs-Talente Anschluss finden. In gewisser Weise zeigt dieser Umstand jedoch auch eine strukturelle Schwäche der Cantera auf: im Gegensatz zu beispielsweise Barças Akademie wird im Jugendbereich der Blancos kein einheitliches System respektive eine einheitliche Spielweise vermittelt, wodurch den Spielern unter Umständen der Anschluss nach oben erleichtert werden würde.
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Dies könnte sich nun ändern. Wie AS und MARCA übereinstimmend berichten, stehen die Königlichen kurz vor der Verpflichtung von Víctor Fernández als Leiter der Jugendakademie. Der 54-Jährige soll sich für den kompletten Nachwuchsbereich verantwortlich zeichnen und dafür sorgen, dass die Ausbildung aller Jugendmannschaften nach einer einheitlichen Philosophie erfolgt und feste Spielsysteme respektive -abläufe implementiert werden. Außerdem steht das derzeitige Scouting-System auf dem Prüfstand, da gegenwärtig vermehrt Spieler von außerhalb Madrids denn aus dem direkten Einzugsgebiet den Weg nach Valdebebas finden würden.
Mit der Installierung von Fernández will man den Talente-Bereich weiter aufwerten und ihm wieder mehr Struktur verleihen. Derzeit herrsche der AS zufolge in Valdebebas das reinste Chaos, da der bisherige Hauptverantwortliche, Ramón Martínez, seit Weihnachten mit gesundheitlichen Beschwerden zu kämpfen habe, dessen Aufgabenbereich jedoch von keinem Mitarbeiter adäquat vertreten werde. Martínez solle zukünftig nur noch für die bürokratischen Arbeiten zuständig sein.
Fernández – ein geballtes Maß an Erfahrung
Fernández selbst kann bereits auf eine bewegte Trainerkarriere zurückblicken. Neben seinem letztjährigen Engagement bei Deportivo La Coruña finden sich unter anderem die Stationen Real Zaragoza, Celta Vigo oder FC Porto in der Vita wieder. Mit seinem Heimatverein Zaragoza konnte er 1995 sogar den Pokal der Pokalsieger erringen. Zudem belegt der 54-Jährige Platz vier in der Rangliste der Übungsleiter mit den meisten Spielen auf der Trainerbank der ersten spanischen Liga. Mit 544 Begegnungen muss er sich nur hinter Luis Aragónes (757), Jabo Irureta (612) und Miguel Muñoz (608) einordnen. Untertstützung würde Fernández durch seine langjährigen Begleiter Narcís Juliá und José Aurelio Gay, der in der Vergangenheit bereits die Juvenil C trainierte, erfahren. Der Deal soll in den kommenden Tagen endgültig unter Dach und Fach gebracht werden.
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