Interview

„Mein Sohn kann mit Stolz sagen, dass sein Vater für Real spielte“

Im Estadio Santiago Bernabéu spielte nicht immer die Crème de la Crème der Fußballwelt. Einer dieser Akteure aus der Kategorie „Deplatziert“ trägt den Namen Julien Faubert. Im Januar 2009 von West Ham United ausgeliehen, schaffte es der Franzose gerade einmal auf zwei Einsätze. Ein Missverständnis, auf das der heute 31-Jährige jedoch keineswegs ungern zurückschaut. Im Interview mit der Sportzeitung L'ÉQUIPE erinnerte er sich zurück.

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Julien Faubert
Lebte den Traum eines jeden Fußballbegeisterten knapp sechs Monate: Julien Faubert

„Ich war Teil dieser Mannschaft“

BORDEAUX. 53 Schaulustige waren da, als Julien Faubert am 2. Februar 2009 als Neuzugang von Real Madrid präsentiert wurde. Die spanische Sportpresse berichtete von einem traurigen Tag in der königlichen Historie. Von Anfang an zeichnete sich ab, dass sowohl der Spieler als auch die Vereinsführung überhaupt nicht wussten, weshalb es zu dieser Leih-Verpflichtung gekommen war. Der damalige Trainer Juande Ramos wünschte sich eine Last-Minute-Verstärkung vor dem Ablauf der Wintertransferperiode, um doch noch dem FC Barcelona im Kampf um die Meisterschaft die Stirn zu bieten. Zu jener Zeit fanden auch Lassana Diarra und Klaas-Jan Huntelaar den Weg an die Concha Espina. Zwei Akteure, die wesentlich besser einschlugen als Faubert. Das war jedoch auch keine allzu große Kunst, denn der Flügelspieler beendete sein Intermezzo in Madrid mit gerade einmal zwei Einsätzen.

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Wenn der heute beim Ligue-1-Klub Girondins Bordeaux unter Vertrag stehende Rechtsfuß an das knappe halbe Jahr in Spanien zurückdenkt, muss er zwar selbst ein wenig schmunzeln, verspürt aber auch großen Stolz. „Viele Leute sagen zu mir, dass nicht viele behaupten können, für diesen Klub gespielt zu haben. Und so ist es auch. Ich habe einen neunjährigen Sohn, der mit Stolz sagen kann, dass sein Vater für Real Madrid spielte. Obwohl ich kein wichtiger Spieler war, war ich Teil dieser Mannschaft und konnte es Tag für Tag genießen, in einem unglaublichen Trainingszentrum mit unglaublichen Fußballern zu arbeiten, wie Raúl, Casillas, Cannavaro, Guti oder van Nistelrooy. Das hat mich geprägt und wird niemals aus meinem Gedächtnis verschwinden“, erklärte Faubert.

„Cannavaro war immer gut gelaunt“

Trotz seiner sportlichen Geringachtung gewann der inzwischen 31-Jährige bei den Merengues viele Freunde. Am besten habe er sich mit „Marcelo und den niederländischen Spielern, weil sie Englisch sprachen, sowie mit Lass und Cannavaro“ verstanden. „Vor allem Cannavaro war ein außergewöhnlicher Kollege, sehr freundlich und immer gut gelaunt“, berichtete er.

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