Die Zukunft von Iker Casillas hängt wie schon in den letzten Jahren in der Schwebe. Seien wir ehrlich: Irgendetwas wird auch in diesem Sommer auf der Torhüter-Position passieren. Ein Abgang der Legende ist keineswegs ausgeschlossen und ich fände es nicht mehr verwunderlich, wenn der jahrelange Kapitän seine Handschuhe nehmen und für die Jüngeren Platz machen würde. Zwar betonte er in den vergangenen Monaten immer wieder, seine Karriere in Madrid beenden zu wollen, doch Hand aufs Herz: Wer tat das zuletzt? Nicht einmal Raúl González Blanco konnte sich dem gnadenlosen Leistungsprinzip der Königlichen widersetzen und gewährte anderen Spielern die Herausforderung, sich auf der größten Fußballbühne, dem Estadio Santiago Bernabéu, zu beweisen.
Casillas verfügt auch mit 34 noch über die nötige Klasse, um woanders regelmäßig zu spielen. Es wäre schade, ihn dauerhaft auf der Ersatzbank zu sehen. Da er noch die Europameisterschaft 2016 mit Spanien bestreiten will, glaube ich nicht, dass er tatenlos zuschauen möchte, wie David de Gea sich mit Paraden im Real-Trikot den Stammplatz in der Nationalelf erarbeitet. Das würde womöglich für Konfliktpotential sorgen, das man in Madrid nach einer titellosen Saison ohnehin nicht gebrauchen kann.
Sollte „San Iker“ gehen, dann aber bitte mit der größtmöglichen Würde! Leider ist der Verein in der jüngeren Vergangenheit gut darin geworden, verdiente Spieler oder Trainer ohne jegliche Ehre und Anstand vom Hof zu jagen. Raúl wurde 2010 still und heimlich mit einer kurzen Rede und einer fünfminütigen Platzrunde vor 200 Madridistas verabschiedet. Eine angemessene Hommage inklusive einem Abschiedsspiel erhielt der Rekordtorjäger immerhin noch nachträglich. Eine solche würde dem dreifachen Champions-League-Sieger Casillas ebenfalls zustehen, sollten sich die Gerüchte bewahrheiten…
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