
Marcelo unter Zidane am Ende verdrängt
MADRID. Zum Ende der zurückliegenden Saison hätte man durchaus meinen können, Miguel Gutiérrez sei so etwas wie der neue Sergio Reguilón. Immerhin war es letztlich auch ihm gelungen, auf der linken Abwehrseite den Vorzug vor Urgestein Marcelo zu erhalten.
Hatte sich Reguilón in der Rückrunde der Spielzeit 2018/19 unter Santiago Solari sogar noch einen Stammplatz erkämpfen können, profitierte der 19-Jährige unter Zinédine Zidane davon, dass mit Ferland Mendy der angestammte Linksverteidiger verletzt fehlte. So kam er auf drei Startelf-Einsätze, dabei gelang dem Youngster auch ein sehenswerter Assist.
Wie geht es für Gutiérrez jetzt aber weiter? Zidane ist bei den Königlichen zurückgetreten, mit Carlo Ancelotti ein neuer Cheftrainer da, dazu wird Mendy zum Pflichtspiel-Auftakt Mitte August wieder einsatzbereit sein – und Marcelo einen Teufel tun, nach über 14 Jahren genau zu dem Zeitpunkt, wo er durch den Abgang von Sergio Ramos der neue Kapitän der Mannschaft ist, die Biege zu machen. Reservistenrolle hin oder her. Zudem kann auch Neuzugang David Alaba problemlos auf der Position außen zum Zug kommen.
Begnügt sich Gutiérrez mit der zweiten Mannschaft?
Umstände, die einer offiziellen Beförderung von Gutiérrez in die erste Mannschaft scheinbar vorerst im Weg stehen, was bedeutet: Im Regelfall würde der Spanier im Zuge der Saison zwischen Profis und Castilla hin- und herwechseln, je nach personeller Lage bei Ancelotti.
Ob ihm das genügt? Er selbst möchte offenbar unbedingt in die erste Mannschaft aufsteigen. „Es war nicht leicht, es bis hierhin zu schaffen, aber ich will mehr und werde dafür arbeiten“, hatte Gutiérrez seine Ambition bereits zum Abschluss des vergangenen Spieljahres im Mai via Twitter zum Ausdruck gebracht. Anders formuliert: Weiterhin in der dritten Liga mitzuwirken, betrachtet er als einen Stillstand. Und Stillstand meint ja oft: Rückschritt.
Arrancamos!! 21/22 #RealMadrid #HalaMadrid pic.twitter.com/IgBL8wdgPF
— Miguel Gutiérrez (@Miguel3Guti) July 5, 2021
Über ein Dutzend Klubs offenbar interessiert
Möglicherweise könnte es den talentierten Abwehrspieler daher zumindest vorerst von Real wegziehen. Gutiérrez sollen allein in Spanien Angebote von 15 Vereinen, darunter der FC Getafe, vorliegen. Das berichtet die spanische Tageszeitung ABC. Über die Landesgrenze hinaus soll es unter anderem ein Interesse des FC Arsenal geben. Die „Gunners“ hatten sich zuletzt mit Daniel Ceballos und Martin Ødegaard jeweils per Leihe schon bei Real bedient. Unklar bleibt, wie viele der genannten Klubs eine Leihe angefragt haben und wie viele auf eine feste Verpflichtung aus sind.
https://www.youtube.com/watch?v=x1-0S3_S5HA
Ein Verkauf von Gutiérrez dürfte von Seiten der Madrilenen derzeit allerdings wohl kaum infrage kommen. Die vertragliche Vereinbarung gilt noch bis zum 30. Juni 2024, die dort verankerte Ablösesumme soll bei 40 Millionen Euro liegen. Real arbeitet offenbar an einer Verlängerung – auch, um den Preis der Ausstiegsklausel deutlich zu erhöhen. Gutiérrez möchte sich dem Vernehmen nach aber noch etwas Bedenkzeit nehmen.
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