
„Ronaldo ist nicht auf Madeira, sondern auf dem Mars geboren“
MADRID. Das was José Mourinho unter den Trainern ist, verkörpert Cristiano Ronaldo seit Jahren auf dem Spielfeld. Von den einen gehasst, von den anderen vergöttert – und doch ist der Erfolg nicht abzustreiten. In einem ausführlichen Interview gegenüber dem portugiesischen Fernsehsender A BOLA TV sprach der Trainer nun über seinen Schützling, den er nach dem Clásico als „Spieler von einem anderen Planeten“ bezeichnete. „Am Sonntag, nach einem fantastischen Spiel, fragten sie mich und erwarteten eine ehrliche Antwort, die bei allem Respekt meinem Spieler und dem Gegner gerecht wird. Aber wenn jemand wie ich, der so viel Verantwortung trägt, seinen eigenen Spieler für den besten des Planeten hält, sage ich: Mein Spieler ist nicht in Madeira geboren, sondern muss vom Mars kommen! Jedenfalls kann er nicht von dieser Erde sein. Somit ist er der beste Spieler des Universums“, lobte der Portugiese bis in den Himmel und noch ein Stück weiter.
„Es ist viel schwieriger Cristiano Ronaldo zu sein als Lionel Messi.” José Mourinho vergleicht die beiden Superstars
Doch wann auch immer über die Leistung von Cristiano Ronaldo gesprochen wird, fällt auch der Name Lionel Messi. Wie der Clásico, in dem beide ihr Team im Alleingang zum Unentschieden schossen, zeigte, ist dieser Vergleich auch gerechtfertigt. Mourinho bewertet dies jedoch auf seine eigene, nachvollziehbare Art und Weise: „Es ist schwerer Ronaldo zu sein, als Messi. Messi ist in einem Team groß geworden, mit den immer gleichen Mitspielern. Cristiano war in England und wurde hierher geholt, wo eine untergeordnete Dynamik herrscht. Er ist in den letzten zwei Jahren in diesem Team gewachsen und mittlerweile formt er diese Mannschaft.“ Nach diesen Aussagen ist auch die Einschätzung absehbar, die Mourinho in Bezug auf den Ballón d‘Or hat. Nachdem Iniesta zu Europas Fußballer des Jahres gewählt wurde, fordert der Portugiese nun eine Auszeichnung für CR7. „Wenn sie ihn dem Besten geben, müssen sie ihn Ronaldo oder Messi geben. Ich frage, ob sie gleich sind. Warum hat einer diese Auszeichnung viermal gewonnen und der andere nur einmal? Normalerweise müsste einer dreimal und der andere zweimal ausgezeichnet worden sein. Sollte Ronaldo diesmal nicht gewinnen, dann nur, weil er nicht sympathisch genug ist, sein Bild nicht richtig verkauft und weil er nach dem Spiel keine Interviews gibt, um einen Streit mit einem Mitspieler zu entschuldigen. Bekommt er den Goldenen Ball nicht, wäre das kriminell!“
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[dataset id=46] Nach all diesen Forderungen fehlt nun aber natürlich auch die Begründung für diese Auszeichnung. Beide Superstars erreichen beinahe im Gleichschritt Zahlen, die nie für möglich gehalten wurden. Worin besteht der Unterschied, zwischen dem Besten und dem „Besten des Universums“? „Der eine spielt als 9er, der andere als 9,5er. Er hat einen Raum von 50 Quadratmetern und in dieser Zone ist die Entfernung zum Tor kleiner und die Abwehrarbeit weniger intensiv. Der andere spielt auf der Außenbahn, ist ein Außenstürmer. Und wie ist es, wenn ein Außenbahnspieler genauso viele Tore schießt wie ein Mittelstürmer?“, zeigte Mourinho den Unterschied auf. Trotz der 50 Tore, die Cristiano durchaus mal in einer Saison schießt, vernachlässigt er nie die Defensivarbeit. Er sei gar „ein fundamentaler Spieler für unsere defensive Spielstrategie“, schenkt man den Worten des Trainers Glauben. „Er ist ein verteidigender Außenstürmer, der auch in der 94. Minute noch hinter Pedro her hetzt, weil er sonst alleine aufs Tor rennen würde.“
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