Interview

„Messi ist ein wirklich guter Junge, Ronaldo ein Kommandant“

Offiziell haben 23 Spieler die Möglichkeit, Weltfußballer zu werden. Geht es jedoch nach dem Boss der FIFA, Joseph „Sepp“ Blatter, kann es bei der Gala am 13. Januar 2014 in Zürich nur einen Gewinner geben: Lionel Messi. Mit überraschenden und respektlosen Aussagen in der Oxford Union Society verspottete der 77-Jährige Cristiano Ronaldo und ergriff Partei für den Argentinier. Real Madrid reagierte umgehend.

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FIFA-Präsident Joseph Blatter lobt Lionel Messi
Scheint gerne neben Lionel Messi im Rampenlicht zu stehen: Joseph Blatter

Blatter verspottet Ronaldo: „Verbringt mehr Zeit beim Friseur“

LONDON/ZÜRICH. Wenn sich die FIFA im Fußball-Sport zwei Dinge lieber als alles andere wünscht, dann sind das Respekt und Fairness. Regelmäßig ruft der Weltverband über Werbespots oder Kampagnen dazu auf, auf dem grünen Rasen fair miteinander umzugehen, dem Gegenüber stets mit Respekt zu begegnen, ihm im Falle einer Niederlage die Hand zu reichen und zum Sieg zu gratulieren – kein Platz für Beleidigungen, kein Platz für Gewalt, kein Platz für Rassismus, kein Platz für Unsportlichkeiten! Propagiert wird das alles immer und immer wieder vor allem von Präsident Joseph Blatter.

Doch ausgerechnet der Schweizer benahm sich nun vollkommen daneben und ganz und gar nicht nach den Vorstellungen der FIFA. Denn in aller Öffentlichkeit sprach der 77-Jährige im Gegensatz zu Barça-Ass Lionel Messi gar nicht gut über Real Madrids Weltstar Cristiano Ronaldo. Blatter: „Leo ist ein guter Junge. Jeder Vater oder Mutter würde ihn gerne Zuhause haben. Er ist ein guter Mann, sehr schnell und nicht überschwänglich. Er ist ein freundlicher Mann, ein wirklich guter Junge. Er spielt sehr gut, als würde er tanzen. Der andere (damit meint Blatter Cristiano Ronaldo; d. Red.) ist auf dem Platz ein Kommandant.“ Nachdem das umstrittene FIFA-Oberhaupt das sagte, stand es auf, knöpfte sich das Jackett zu und begann, Bewegungen, die man sonst nur von Soldaten kennt, zu machen (siehe Video). Gelächter im Saal. Hohn und Spott für CR7!

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Diesen Auftritt sieht man in der spanischen Hauptstadt gar nicht gerne. Nicht nur, weil Blatter seit Jahren als Anhänger der Königlichen bekannt ist, sondern seit dem 21. November 2006 zum Ehrenmitglied des spanischen Rekordmeisters ernannt wurde, welches er bis heute ist! Überhaupt nicht in den Kram passt den Merengues und Ronaldo darüber hinaus, dass der FIFA-Boss offen und ehrlich mitteilte, dass es in seinen Augen nur ein Akteur für die Auszeichnung zum Weltfußballer des Jahres 2013 infrage komme. Wer das ist, kann man sich mittlerweile denken: Lionel Messi. „Einer verbringt mehr Zeit beim Friseur, als der andere (lacht) – aber das ist nicht wichtig. Ich kann nicht sagen wer besser ist. Die Liste zur Ballon d’Or-Auszeichnung wird veröffentlicht und dann müssen sie (Nationaltrainer und Nationalkapitäne; d. Red.) entscheiden. Mir gefallen beide, aber ich bevorzuge Messi.“

Real Madrid reicht Beschwerde bei FIFA ein

Nach den Worten Blatters verloren die Blancos keine Sekunde, um der FIFA ihren Unmut und ihr Unverständnis für diese Aussagen mitzuteilen. Real Madrid stellt sich schützend vor Legende Cristiano Ronaldo und fordert eine Entschuldigung. „Ich weiß, dass unser Präsident (Florentino Pérez; d. Red.) einen Brief an die FIFA geschickt hat“, sagte Trainer Carlo Ancelotti auf der heutigen Pressekonferenz. Das ist ein Mangel an Respekt gegenüber einem sehr professionellen Spieler und dabei stimme ich dem Präsidenten zu. Mit Cristiano habe ich darüber nicht gesprochen. Er hat wie immer gut trainiert. Ich glaube, er hat überall gezeigt, was für ein guter Spieler er ist. Verantwortungsvoll, professionell und mit Respekt gegenüber jedem! Er muss einfach so weitermachen. Mehr nicht“, so der Italiener, der vor kurzem selbst noch den Weltfußballertitel für seinen Schützling forderte. Egal, an wen der goldene Ball letzten Endes verliehen wird – die Worte Blatters werden ein Nachspiel haben.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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