
Die Ausgangslage
MADRID. Die nächste englische Woche steht an: Nachdem die Königlichen vergangene Woche endlich mal eine Verschnaufpause erhielten und durch ein souveränes 3:1 über Las Palmas die Tabellenführung in der Liga verteidigen konnten, steht nun am heutigen Dienstag erneut die Königsklasse auf der königlichen Agenda und man empfängt Paris St. Germain zum Rückspiel im Bernabéu (20:45 Uhr). Im Vergleich zum (aus Madrider Sicht überzeugenden) Hinspiel (0:0) haben sich die Vorzeichen jedoch deutlich gewandelt: Galten vor dem ersten Aufeinandertreffen noch die Pariser als der Favorit und schienen deutlich besser in Form, sind es nun die Blancos, welche nach dem starken Auftritt klar favorisiert in das Spitzenduell gehen. Der Gewinner der Begegnung kann sich möglicherweise bereits über das frühzeitige Weiterkommen freuen und dürfte sich auch in der klaren Pole-Position um den Gruppensieg befinden, weshalb beide Seiten natürlich unbedingt gewinnen wollen. Auch, oder vor allem, um ein eventuell unangenehmes Los schon im Achtelfinale zu vermeiden.
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Für Rafael Benítez gestaltet sich die Kadersituation dabei so entspannt wie schon lange nicht mehr. Zwar fehlen in Person von Karim Benzema, Daniel Carvajal, Gareth Bale und Álvaro Arbelo weiterhin vier Spieler, doch meldeten sich mit Sergio Ramos und James Rodríguez zwei Schlüsselspieler wieder einsatzbereit. Während der Kapitän sofort wieder in die Anfangself rutschen und Nacho Fernández verdrängen dürfte, wird der Kolumbianer zunächst wohl von der Bank beginnen. Der zuletzt pausierende Keylor Navas ist ebenfalls wieder zurück und wird den Posten von Kiko Casilla übernehmen. Ansonsten sind in der Startformation wenig Änderungen zu erwarten, das zuletzt hervorragend harmonierende Dreier-Mittelfeld aus Casemiro, Toni Kroos und Luka Modric wird aller Voraussicht nach ebenso auflaufen wie der Dreiersturm mit Isco, Cristiano Ronaldo und Jesé Rodríguez. Primär geht es jedoch darum, unabhängig von Personalfragen, die Performance aus dem Parc de Princes zu bestätigen.
Der Gegner aus der französischen Hauptstadt hat mit Marquinhos und Javier Pastore zwar ebenfalls zwei mehr oder wenige prominente Ausfälle zu beklagen, doch will das Team von Trainer Laurent Blanc in erster Linie dafür sorgen, den mehr als durchwachsenen Auftritt aus dem Hinspiel vergessen zu machen. Auf der Pressekonferenz vor der Partie gab man in den Reihen des amtierenden League-A-Meisters unumwunden zu, vor zwei Wochen von der Herangehensweise des Kontrahenten ziemlich überrascht worden und doch deutlich unterlegen gewesen zu sein. Einen Eindruck, den man unbedingt revidieren möchte. Auf großspurige Kampfansagen, wie zeitweise vor dem Hinspiel geschehen, verzichtete man diesmal auch, im PSG-Lager will man nun mit der entsprechenden Performance auf dem Platz antworten und untermauern, dass man zurecht in der erweiterten Favoritenliste auf den Henkelpott geführt wird.
Die Stimmen vor dem Spiel
Real Madrid
Rafael Benítez: „Wir haben eine großartige Partie gespielt, aber über die Qualität von PSG kann niemand diskutieren. Es ist eine Mannschaft, die ein außergewöhnliches Potential besitzt, sich sicherlich unter den vier besten Mannschaften Europas befindet. Eine Mannschaft, die sich Jahr für Jahr entwickelt und mit(Ángel) Di María einen Schritt nach vorne gemacht hat. Wir werden uns bestmöglich konzentrieren müssen, um die drei Punkte einzufahren, die uns das Weiterkommen bescheren. Das Einzige, was mich jetzt kümmert, ist, alles gut zu machen, um das Spiel gut vorzubereiten.“
Marcelo: „Ich erwarte ein sehr hartes Spiel. PSG hat eine großartige Mannschaft mit Spielern, die über sehr viel Qualität verfügen. Die gesamte Mannschaft von PSG ist sehr gut. Sie hat (Ángel) Di María, (Blaise) Matiudi… Wir sollten nicht nur an zwei oder drei Spieler denken, sondern an das ganze Team. Es ist ein entscheidendes Spiel und wird wie ein Finale sein. Wir werden dieser Partie mit großer Lust begegnen.“
Karim Benzema: „Sie besitzen Spieler von großer Qualität, die es dir zu jedem Zeitpunkt kompliziert machen können.“
Paris St. Germain
Laurent Blanc (Cheftrainer): „In Frankreich fragten sie mich, was ich von einem Madrid, derart defensiv und das nur auf Konter geht, halten würde, und entweder haben sie es nicht gut gesehen oder ich weiß nicht, was sonst passiert ist. Sie haben die nötige Technik, um den Ball zu dominieren. Sie spielen außerdem mit großer Geschwindigkeit. Ihre Spieler können sehr schnell rennen und mit großer Intensität. Es wurde gesagt, dass sie mehr Intensität an den Tag legten und das stimmt nicht. Sie spielten schneller. Uns überraschte ihre Philosophie. Aber ich denke, dass es eine andere Partie von hohem Prestige sein wird.“
Blaise Matiudi (Mittelfeldspieler): „Morgen hoffe ich, dass wir vorne effizienter sind. Wir spielten mit Intensität, daran fehlte es nicht. Ich denke, sie haben im Hinspiel gezeigt, dass sie trotz der Ausfälle sehr gut spielen können. Sie haben uns viele Schwierigkeiten bereitet mit einer anderen Aufstellung. Sie haben einen Kader von großer Qualität. Man muss mit allem sehr vorsichtig sein.“
Statistiken und Besonderheiten
- GESAMTBILANZ: Die Bilanz ist weiterhin ausgeglichen. Bislang begegnete man sich fünfmal, daraus resultierten zwei Real-Siege, zwei Unentschieden und ein PSG-Erfolg.
- CRISTIANO RONALDO: Der Portugiese hat seit seinem Debüt 2009 für die Königlichen gegen fast jeden Gegner getroffen, gegen den Real in dieser Zeit gespielt hat. Während der Weltfußballer in der Liga gegen jeden einzelnen Konkurrenten erfolgreich war, sind es auf internationaler Ebene vier Teams, gegen die er sich (bislang) nicht in die Torschützenliste eintragen konnte: Dynamo Zagreb, Cruz Azul, San Lorenzo – und PSG.
- ZLATAN IBRAHIMOVIC: Während es sich für Ronaldo erst um sein zweites Duell mit dem französischen Meister handelt, steht Ibrahimovic den Madrilenen bereits zum achten Mal in seiner Karriere gegenüber. Im Trikot von vier verschiedenen Teams (Juventus Turin, AC Mailand, FC Barcelona und PSG) gelang dem schwedischen Superstar aber erst ein Treffer. Dieser hatte es jedoch in sich, handelte es sich nämlich um den Siegtreffer zum 1:0 im ersten Clásico der Saison 2009/10.
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