
Carvajal analysiert den kommenden Gegner
MADRID/DÜSSELDORF. Daniel Carvajal gehörte zu den vielversprechendsten Talenten der Madrider Jugend. Nach knapp zwei Jahren in der Castilla und keiner einzigen Partie in der A-Mannschaft zog es den jungen Spanier im vergangenen Sommer aber Richtung Deutschland zu Bayer 04 Leverkusen. Dort etablierte sich der Außenverteidiger zu einer wichtigen Stütze des Teams und konnte in seinen 27 Bundesliga-Einsätzen sechs Tore vorlegen und sogar eines selbst erzielen. In der laufenden Saison war Carvajal auch in beiden Begegnungen gegen gegen den Gegner der Blancos am kommenden Mittwoch, Borussia Dortmund, mit dabei und ist dementsprechend gut über die Stärken und Schwächen der Schwarz-Gelben informiert. „Ich glaube, dass Madrid einen Vorteil hat, allein schon wegen den erfahrenen Spieler, über die sie verfügen. Die zwei Teams pflegen einen ähnlichen Spielstil, sie sind sehr schnell und versuchen, mit wenigen Pässen in den gegnerischen Strafraum zu gelangen. Es werden zwei schöne Spiele“, so die Analyse des Verteidigers.
„Lewandowski gehört zu den besten Stürmer Europas“
Vorsicht gilt vor allem bei ruhenden Bällen. Der Ex-Madrilene mahnt Mourinhos Truppe besonders in diesem Fall besonders behutsam zu sein, denn genau dort könnte sich der Verlauf der Partie entscheiden: „Sie sind bei ruhenden Bällen sehr stark. Reus kann die Bälle sehr gut rein geben, doch auch die Schüsse von Hummels und Subotic sind gut. Die größte Stärke ist ihre Fähigkeit schnell von der Verteidigung zum Angriff umschalten zu können, dort sind sie gefährlich. Madrid muss darauf aufpassen, dass sie im Mittelfeld die Bälle nicht verlieren, denn ihr Angriff ist brandgefährlich.“ Besonders hervorheben mochte er in diesem starken Kollektiv vor allem den Polen Robert Lewandowski. Für Carvajal eindeutig der stärkste Akteur der Klopp-Truppe: „Das ist der Spieler, der mich bei Dortmund am meisten überraschte, denn er ist weitaus mehr, als ein klassischer Neuner. Im Moment ist er für mich einer der besten Stürmer Europas.“
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Was es bedeutet, gegen eine starke Borussia anzutreten, durfte der junge Spanier am eigenen Leib erfahren. So musste Leverkusen in beiden Partien der aktuellen Saison gegen das Team aus dem Ruhrpott den Kürzeren ziehen (0:3, 2:3). „Aufgrund ihrer Flügel muss das gegnerische Team immer leiden, denn sie sind sehr schnell und sehr gut. Reus und Götze sind auf der Außenbahn sehr gefährlich. Zudem bewegen sie sich viel auf dem Feld und spielen auch im Zentrum sehr gut, sodass auf den Flügeln Piszczek und Schmelzer überraschen können. Die Außenverteidiger besitzen sehr viel Kraft und in solch schnellen Bewegungen bei hoher Geschwindigkeit können sie ordentlich Schaden anrichten.“ Einen weiteren, sehr entscheidenden Rat hatte er noch für José Mourinho: Niemals daran glauben, dass sich die Westfalen aufgeben. Diese schmerzliche Erfahrung musste erst vor kurzem der FC Málaga im vergangenen Viertelfinale machen. Nach einer 2:1-Führung der Andalusier in den vier Wänden des BVB drehten die Hausherren die Partie in der Nachspielzeit binnen zwei Minuten in ein 3:2, das das Weiterkommen bescherte. „Sie sind physisch sehr stark, sehr schnell und auch in den letzten 30 Minuten können sie dir den entscheidenden Schlag versetzen. Wenn man in dieser Phase der Partie nicht auf der Höhe ist, wird man sehr viel leiden, da sie dort dann ordentlich drücken.“
„Ohne den Ball steht der BVB vor großen Probleme“
Doch nicht nur über die Stärken, auch über dessen Schwachstellen ist der Ex-Madrilene bestens informiert. Das Rezept gegen die Deutschen lautet nämlich: Cristiano Ronaldo – gepaart mit einer ordentlichen Portion Ballbesitz: „Wenn sie lange Zeit den Ball nicht haben, kommen sie zu Problemen. Der Faktor Ronaldo wird sehr entscheidend sein. Die Borussia verfügt über keinen solchen Spieler! Madrid hat Cristiano, Barcelona Messi und die Bayern Ribéry, aber die Borussia haben keinen solch entscheidenden Spieler“, so die Schlussworte des Abwehrmanns aus Leverkusen.
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