
Confed-Cup-Akteure in Startelf, Iker erstmals nach 192 Tagen
LOS ANGELES. Fünftes Spiel der „Pretemporada“ – nach Siegen über Bournemouth, Paris und Los Angeles sowie einem Unentschieden über Lyon, bekamen es die Königlichen heute mit Liverpool zu tun. Im „Sieger-Halbfinale“ des International Champions Cups stritten der FC Everton und Real Madrid (beide Teams mit neuen Trainern an der Seitenlinie) um den Einzug ins Endspiel dieses Turniers in den Vereinigten Staaten.
In Carlo Ancelottis Startelf fiel auf: Die vier Confederations-Cup-Teilnehmer Iker Casillas (nach 192 Tagen erstmals wieder zwischen den Madrider Pfosten!), Álvaro Arbeloa, Sergio Ramos und Marcelo standen erstmals im Kader und direkt in der Startelf. Cristiano Ronaldo, Luka Modric und Isco Alarcón damit die drei, die alle vier Tests von Beginn an erlebten!
Im ersten Durchgang zeigte sich bereits, dass die Madrilenen für die Liverpooler wohl noch eine Nummer zu groß sind. Auch wenn die Briten den Spaniern einen ordentlichen Kampf boten, den die Merengues physisch selten annahmen (schon in den Anfangsminuten Sami Khedira und Isco Alarcón Schmerzen zufügten), spielte Real es cooler, abgeklärter, effektiver – ohne allzu großen Aufwand. Die „Toffees“ sollten zwar in der Anfangsphase zu zwei Torgelegenheiten kommen – knapp an Casillas‘ Kasten vorbei – doch im alt-bewährten 4-2-3-1 ließen sich die Blancos nicht aus der Ruhe kriegen. Sie wollten das weite Aufrücken der englischen Defensive ausnutzen, Ramos‘ langer Zuckerball auf Ronaldo hätte gleich die Führung bedeuten können, doch die anspruchsvolle Direktabnahme des Portugiesen aus elf Metern ging über Tim Howards Kasten.
Die Blancos spielten sich den sechsten der letzten Premier-League-Saison zurecht, Luka Modric ackerte mal wieder, als würde er immer noch von England aus bei den Madrilenen auf sich aufmerksam machen wollen. Er gewann viele Bälle und leitete noch mehr Angriffe ein. Das 1:0 in Minute 17 ging jedoch von Abräumer Khedira aus, der das weite Aufrücken der „Blues“ schnell erkannte, auf Özil spielte und der clever in Ronaldos Lauf weiter gab. Im Fall des 28-Jährigen fast schon eine Selbstverständlichkeit, dass er Evertons 34-jährigen Keeper umkurvte und die Kugel ins Tor zur Führung einschob. Ancelottis Mannen übten in der Offensive nie großen Druck aus, mussten sie auch nicht – auf der heutigen Testspiel-Tageskarte stand: „Konter à la Real“. Es schien zu schmecken: Die Blauen kamen zwar noch zu zwei äußerst gefährlichen Eckbällen (erst köpfte Marouane Fellaini an den Pfosten, in der nächsten Szene wurde das Everton-Tor wegen Aufstützens abgepfiffen) und einem „fast-Elfmeter“, doch nach einer der strittigen Strafraumszenen nutzten die Merengues den Platz eiskalt aus – Modric bediente genial den gestarteten Ronaldo, der musste im Strafraum nur noch auf den blank stehenden Özil schieben. Damit hat die deutsch-portugiesische-Kooperation für beide Treffer gesorgt!
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Konterspiel in Durchgang eins, Abwehrtraining im zweiten
Und so sollte es auch in die Kabinen gehen. Mit der recht souveränen 2:0-Führung im Rücken drehte Madrids 54-jähriger Übungsleiter seine Mannschaft fast komplett auf links: die vier Confed-Cup-Akteure durften genauso ihre Trainingsshirts überstreifen, wie die Dauerbrenner Isco und Modric. Cristiano wurde wenig später durch Madrids Hoffnung Jesé Rodríguez ersetzt, der sich auch gleich mit einer brillanten Aktion einführte – einzig Howard hatte etwas gegen den perfekten Einstand des 20-Jährigen. Gegen einen Torerfolg des eingewechselten Ángel Di Marías, schien der US-Amerikaner ebenfalls Einwände zu hegen – der leicht abgefälschte Schuss des Argentiniers wurde klasse pariert. Torgefahr der Briten? Anfangs nur bei Konzentrationsfehlern in der königlichen Vorwärtsbewegung, doch Fábio Coentrão konnte beispielsweise in einer gefährlichen Situation bedeutend klären. Dennoch sollte es noch spannend werden. Der Anschlusstreffer der Mannen von Roberto Martínez fiel 30 Minuten vor Schluss. Mal wieder zeigte sich, dass den Gegnern das Flankenschlagen in der Ancelotti-Ära etwas leichter gemacht wird – Daniel Carvajal konnte diese körpergrößenbedingt nicht abwehren und Nikica Jelavic versenkte das Spielgerät gegen einen überraschten Diego López.
Die restliche halbe Stunde verlief eher als „authentische Trainingseinheit“ für die Madrider Defensive. Die „Toffees“ mit mehr Ballbesitz und mehr Zug zum Tor, auch wenn effektiv nicht mehr viel zustande kam, die Engländer sich eher noch zu leichten Schwalben-Anfällen hinreißen ließen. Sie wollten ihre Fans nicht enttäuschen, die Chance auf das Endspiel am Mittwoch um 21 Uhr in Miami (MESZ: Donnerstag, 3 Uhr) nicht entgehen lassen. Doch in diesem stehen die Königlichen – mit überschaubaren Aufwand, einem weiteren System-Test und den ersten Einsatzminuten einiger Mannschafts-Säulen brachten es diese auf ein 2:1 über den FC Everton. Wen Madrid im Finale erwartet? Das entscheidet sich Montagnacht um 0:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit – AC Mailand oder Chelsea London? Wer darf’s sein?
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