Interview

Modrić über Messi: „Bei uns ging das Leben auch ohne Cristiano weiter“

Dem FC Barcelona droht der Verlust von Lionel Messi. Luka Modrić erinnert diesbezüglich daran, dass Real Madrid auch ohne Cristiano Ronaldo erfolgreich ist. Für Gareth Bale sei es bei den Königlichen „keine einfache Saison“ gewesen und insgesamt „keine leichte Situation“, so der Kroate.

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Luka Modric
Modrić spielt seit August 2012 für Real Madrid – Foto: imago images / Alterphotos

Messi-Abgang „wäre für LaLiga ein großer Verlust“

MADRID. So wie Real Madrid im Jahr 2018 steht jetzt möglicherweise auch der FC Barcelona vor der großen Herausforderung, die Zukunft ohne seinen größten Star der vergangenen Dekade anzugehen. Lionel Messi möchte die Katalanen nämlich bekanntermaßen verlassen. Vor 26 Monaten hatte mit Cristiano Ronaldo das andere langjährige Gesicht dem spanischen Elite-Fußball den Rücken gekehrt.

Obwohl der 33 Jahre alte Barça-Kapitän den Königlichen mit 26 Toren in 41 Begegnungen in der Vergangenheit nicht gerade wenige Clásicos verdorben hat, hofft neben Sergio Ramos unter anderem auch Luka Modrić auf dessen Verbleib bei dem Erzrivalen.

„Es wäre für das Prestige von LaLiga ein großer Verlust“, sagte der kroatische Mittelfeld-Star in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Gleichzeitig stellte Modrić klar, dass die Zeit früher oder später einfach auch Veränderungen mit sich bringt: „Du kannst nicht ständig an die Vergangenheit denken. So ist der Fußball eben. Dann werden sich an seiner Stelle anderer Spieler zu Stars entwickeln. Als Cristiano ging, war es ähnlich. Bei Real Madrid ging das Leben auch ohne ihn weiter. Es wäre ohne Messi genauso in Barcelona und für LaLiga.“

„Gareth muss selbst sagen, was das Beste für ihn ist“

International schafften es die Königlichen in der Champions League ohne Ronaldo zwar zweimal in Folge nicht weiter als in das Achtelfinale, immerhin sprang dafür national in der abgelaufenen Saison nach 2017 mal wieder die Meisterschaft heraus. Ein Erfolg, an dem Modrić mit seinen 31 Einsätzen, drei Toren und acht Vorlagen seinen Anteil hatte – was Gareth Bale nicht wirklich von sich behaupten kann. Der Waliser kam bloß 16 Mal zum Zug und schoss seine einzigen beiden Treffer in der dritten Liga-Partie gegen den FC Villarreal.

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Modrić hatte sich mit Bale schon bei Tottenham Hotspur eine Kabine geteilt, kennt ihn daher so gut wie wohl kein anderer im Team. „Gareth ist ein großartiger, großartiger Spieler. Aber seine Situation ist keine leichte. Er hat immer meine Unterstützung, muss aber selbst sagen, was das Beste für ihn ist und was er jetzt in seiner Karriere machen will. Es war für ihn keine einfache Saison. Wir werden sehen, was mit ihm passiert“, so der 34-Jährige.

Bale ließ in einem aktuellen Interview mit dem britischen Fernsehsender SKY SPORTS durchblicken, einem Abgang aus Madrid entgegen der Aussagen seines Beraters Jonathan Barnett doch durchaus offen gegenüberzustehen. Es liege am Verein, so der Linksfuß: „Letztes Jahr hatte ich versucht, zu gehen. Sie blockten in letzter Sekunde alles ab. Wir werden in diesem Transferfenster viel Zeit haben. Die Zeit wird es zeigen.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Und inwiefern hat das spielerische etwas mit Ronaldo zu tun? Am Spiel war der als reiner Abschlusstürmer ja eher weniger beteiligt.
Ronaldo hat in den letzten drei Jahren bei Real (alters- und verletzungsbedingt) sich weiter Richtung Strafraum orientiert, aber ein reiner Abschluss-Stürmer ist so jemand wie Icardi, Cavani oder Suarez mittlerweile, aber mit Sicherheit nicht Ronaldo. Wenn er wollte konnte er auch das Spiel machen vor allem in wichtigen Spielen siehe gegen Atletico 2015 und 2017 UCL, gegen Juve 2018, gegen Barca 2016 La Liga usw. Seine Präsenz spätestens ab dem letzten Drittel mit und ohne Ball war einzigartig. In seinen 20ern noch deutlich stärker, aber selbst in seinen 30ern immer noch stark genug, um ein schlechtes Spiel von uns zu retten. Die Spieler vertrauten ihn und deswegen war er wichtig für unser Spiel.

Doch es stimmt: selbst in seiner letzten Saison reichte das nicht mehr aus, weil wir spätestens ab 2017/18 unter unserer spielerischen Armut fast erstickten. Zidane lieferte keine Lösungen bis heute, somit waren Motivation und individuelle Klasse waren umso mehr gefragt. Deswegen ist es am Ende wohl auch richtig, dass wir mit Ronaldo vom Auftreten her vielleicht nur minimal besser stehen würden. Die Umbruchs-Diskussionen wären so oder so gekommen.
 
Ronaldo hat in den letzten drei Jahren bei Real (alters- und verletzungsbedingt) sich weiter Richtung Strafraum orientiert, aber ein reiner Abschluss-Stürmer ist so jemand wie Icardi, Cavani oder Suarez mittlerweile, aber mit Sicherheit nicht Ronaldo. Wenn er wollte konnte er auch das Spiel machen vor allem in wichtigen Spielen siehe gegen Atletico 2015 und 2017 UCL, gegen Juve 2018, gegen Barca 2016 La Liga usw. Seine Präsenz spätestens ab dem letzten Drittel mit und ohne Ball war einzigartig. In seinen 20ern noch deutlich stärker, aber selbst in seinen 30ern immer noch stark genug, um ein schlechtes Spiel von uns zu retten. Die Spieler vertrauten ihn und deswegen war er wichtig für unser Spiel.

Doch es stimmt: selbst in seiner letzten Saison reichte das nicht mehr aus, weil wir spätestens ab 2017/18 unter unserer spielerischen Armut fast erstickten. Zidane lieferte keine Lösungen bis heute, somit waren Motivation und individuelle Klasse waren umso mehr gefragt. Deswegen ist es am Ende wohl auch richtig, dass wir mit Ronaldo vom Auftreten her vielleicht nur minimal besser stehen würden. Die Umbruchs-Diskussionen wären so oder so gekommen.

Dass Ronaldo spielerisch besser ist als beispielsweise ein Icardi, ist natürlich klar. Das Spiel bei Real haben aber andere gemacht. Modric und Marcelo wären da besonders zu nennen. Deren fortgeschrittenes Alter und as neiniger anderer wie Bale hat ebenfalls zum spielerischen Abbau beigetragen. Modric, war bis 2018 nder mit Abstand bester Mittelfeldspieler der Welt. Heute ist er immer noch sehr gut, aber konditionell und altersbedingt nicht mehr so dominant wie damals. Marcelo war einzigartig als Linksverteidiger. Der Prime Marcelo wäre auch niemals von Mendy verdrängt worden. Er hat leider abgebaut. Bale wurde komplett aussortiert, ein Isco spielt auch keine große Rolle mehr obwohl er damals sehr sehr stark war.
 

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