
Gegen Barça, Gladbach und Inter nur Kurzeinsätze
MADRID. Der Zahn der Zeit nagt an Luka Modrić. Weil der Kroate im September 35 Jahre alt geworden ist und Real Madrid auch noch über andere Mittelfeldakteure verfügt, dosiert Trainer Zinédine Zidane seine Einsätze zunehmend. Länger als eine Halbzeit durfte der Spielgestalter zuletzt nur gegen den FC Cádiz (0:1) und SD Huesca (4:1) in der Primera División sowie gegen Shakhtar Donetsk (2:3) in der Champions League ran. Gegen den FC Barcelona, Borussia Mönchengladbach und Inter Mailand reichte es dagegen insgesamt zu bloß 52 Minuten. Modrić spielte mal etwas mehr und mal etwas weniger als 20 Minuten.
„Alle fühlen sich sicherer, wenn Modrić auf dem Platz steht“
Immerhin: Die Nummer 10 erwies sich nach seiner Hereinnahme stets als belebendes Element, markierte beim Clásico im Camp Nou markierte sogar den 3:1-Endstand. Predrag Mijatović kann die Entscheidungen in dieser Personalie daher nur bedingt nachvollziehen.
„Zidane trainiert jeden Tag mit den Spielern und hat ein Gefühl, das wir von außen nicht haben können. Aber ich verstehe die Reservistenrolle von Luka Modrić nicht. Er ist ein exzellenter Spieler, der die Partie immer verändert und sehr gut mit dem Ball umgehen kann. Alle anderen Spieler fühlen sich etwas sicherer, wenn er auf dem Platz steht“, argumentierte der einstige Stürmer und Sportdirektor, der die Blancos 1998 gegen Juventus Turin zum Champions-League-Titel geschossen hatte, bei dem Radiosender CADENA SER.
„Weiß nicht, ob Kroos einen so großen Vorsprung hat“
Zidane setzt nach wie vor meist auf ein taktisches 4-3-3-System, in dem Carlos Casemiro (28) zentral vor der Abwehr und Toni Kroos (30) halblinks grundsätzlich gesetzt sind. Halbrechts macht der 22-jährige Uruguayer Federico Valverde dem Weltfußballer und Ballon d‘Or-Gewinner von 2018 die Position seit etwa einem Jahr streitig.
„Bei Real Madrid herrscht ein großer Konkurrenzkampf, vor allem im Mittelfeld, und es können nicht alle spielen“, weiß Mijatović. „Luka ist trotz seines Alters ein großartiger Profi und trainiert. Er weiß in jedem Moment eines Spiels, was er will. Ich weiß nicht, ob Kroos im Moment einen so großen Vorsprung gegenüber Luka hat. Ich glaube das nicht, aber das ist meine persönliche Meinung. Luka kann noch viel geben. Ich stimme dem zu, dass er nicht jeden Sonntag und Mittwoch spielen kann, aber in den wichtigen Spielen in dieser Saison hat er nicht gespielt und das wird einen Spieler wie Luka Modrić mit Sicherheit etwas stören. Er wird sicherlich nichts dagegen sagen und alles mögliche für seine Mannschaft tun, aber das muss ihn schon etwas verärgern“, so der 51-jährige Montenegriner.

Modrić: Nach der Saison Gespräche mit dem Verein
Erst recht, da Modrić sich in seinem letzten Vertragsjahr bei Real befindet und er die Führungsriege um Präsident Florentino Pérez und Generaldirektor José Ángel Sánchez davon überzeugen will, zumindest noch eine weitere Saison zusammenzuarbeiten.
„Mir bleibt noch diese Saison und danach werden wir sehen, was passiert. Ich fühle mich gut und will noch ein paar Jahre Fußball spielen. Wo? Das werden wir sehen. Ich habe bisher nicht viel darüber nachgedacht, um ehrlich zu sein. Ich konzentriere mich auf Real Madrid und das, was wir diese Saison erreichen können. Das ist mein einziges Ziel. Danach werde ich mich mit der Direktive zusammensetzen und wir werden eine für alle angemessene Lösung suchen. In den acht Jahren habe ich zu allen Leuten im Klub eine sehr gute Beziehung aufgebaut. Was auch immer passiert: Es wird kein Problem geben“, teilte Modrić im Oktober in einem Interview mit dem Magazin FOURFOURTWO mit.
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