Interview

Morata: „Ich werde Zidane mein ganzes Leben lang dankbar sein“

Álvaro Morata hat unter Zinédine Zidane nicht zu seinem Glück gefunden, zeigt sich seinem Ex-Trainer gegenüber dennoch dankbar. Eine Rückkehr zu Real Madrid schließt der 26-Jährige inzwischen doch nicht mehr kategorisch aus. In der laufenden Saison rechnet Morata mit starken Blancos, wenn es darauf ankommt.

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Álvaro Morata Zinédine Zidane
Morata spielte nur ein Jahr lang unter Zidane – Foto: Denis Doyle/Getty Images

„Zidane sagte, dass ich bleibe, wenn ich es tun möchte“

MADRID. Ist Real Madrids Angriff nicht zu dünn besetzt? Mit dieser Thematik sah sich Zinédine Zidane in den letzten Wochen häufig konfrontiert, als er sich mit der Journaille unterhielt. Eine Frage, die man dem Chefcoach der Königlichen wohl kaum gestellt hätte und stellen würde, wäre Álvaro Morata an der Concha Espina geblieben. „Zizou“ hätte den 26-Jährigen, der für 80 Millionen Euro zum FC Chelsea ging, liebend gerne weiterhin trainiert.

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„Letzten Endes werde ich Zidane mein ganzes Leben lang dankbar sein, weil er mir die Möglichkeit gab, erneut Champions-League-Sieger zu werden und bei Real Madrid zu spielen“, sagte Morata der spanischen Sportzeitung MARCA. „Er sagte mir: ‚Álvaro, ich verstehe, dass du spielen und Kontinuität haben willst. Und ich denke, es wäre logisch für dich, wenn du gehst.‘ Er sagte mir, dass ich bleibe, wenn ich bleiben möchte, aber dass es im Angriff auch viele Möglichkeiten gebe. Ich entschied, dass es aufgrund der bevorstehenden Weltmeisterschaft das Beste war, zu gehen.“

Real-Rückkehr denkbar? „Im Leben ist nichts unmöglich“

Nach nur zwölf Monaten schon wieder gegangen zu sein, bereut der Torjäger keineswegs. Anders als nach seinem Abschied im Juli schließt er ein Comeback im Estadio Santiago Bernabéu mittlerweile aber nicht mehr kategorisch aus. „Im Leben ist nichts unmöglich. Aber wenn ich für diese Summe gehe, ist es sehr schwer, dass man noch mal wieder kommt. Aber unmöglich ist nichts und erst recht bei dem, was inzwischen für Spieler gezahlt wird. Ich habe an all die Offerten, die ich hatte, nicht geglaubt, weil ich bei Real Madrid wieder Reservist war. Bis jetzt hatte ich gar nicht wirklich triumphiert“, meinte am Mittwochabend im Gespräch mit dem Radiosender CADENA COPE.

Nach Interview: Morata bat Ramos um Gespräch mit Zidane

Dass er bei den Merengues schlecht behandelt worden wäre, wie er es zuletzt in einem Interview gesagt haben soll, bestritt Morata einmal mehr vehement: „Ich sagte nie, dass ich meine Rückkehr nach Madrid bereue. Sondern nur, dass man mich gleich behandelte. Ich werde Madrid auf ewig dankbar sein. Hier in Spanien fängt man nur das auf, was polemisch ist. Ich habe nie ein schlechtes Wort über eine Person bei Real Madrid verloren. Man hat mich immer phänomenal behandelt. Ich sprach mit Sergio Ramos, dass er mit dem Trainer spricht, um das klarzustellen, auch wenn er weiß, dass ich das nicht sagte.“

„Cristianos Aussage ist normal“

Die umstrittenen Aussagen wurden Morata in den Mund gelegt. Bei Cristiano Ronaldo war das kürzlich nicht so. Im Anschluss an die 1:3-Niederlage bei Tottenham Hotspur trauerte der Weltfußballer vor laufenden TV-Kameras den Abgängen von Morata, James Rodríguez und Pepe nach. Was sagt der Chelsea-Star dazu? „Wenn du eine Mannschaft hast, die Meister und Champions-League-Sieger wurde, ist das normal. Auch wegen des emotionalen Aspekts, da du große Dinge mit ihnen erlebt hast. Ich denke, es ist letztlich normal. Ich vermisse sie als Mitspieler, die wir waren, auch“, gestand Morata.

Während der Iberer in der Premier League aktuell bei acht Treffern liegt, jubelte CR7 in der Primera División bis dato nur ein einziges Mal. Genauso wie Karim Benzema. „Sprechen wir darüber am Saisonende“, so Morata. „Ich bin davon überzeugt, dass sie viele Tore schießen werden. Es sind erst wenige Monate vergangen. Was zählt, ist das Ende.“ Damit meint er auch das Kollektiv. Auf die Frage, ob er im Frühjahr mit einem Real in Top-Form rechnet, sagte der gebürtige Madrilene überzeugt: „Sicher. Ich hoffe und wünsche mir, dass es so sein wird. Ich unterstütze sie immer von London aus.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Er steht sogar jetzt mehr hinter Cristiano als so mancher Teamkollege
 

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