„Ohne Einsatz nützen Qualität und Talent nichts“
Kaká spielte für Mourinho zuletzt keine Rolle, weil er auf dem Platz keine Leistung brachte. Dass der „Mister“ vor keinen noch so großen Namen Halt macht, sah man auch am Beispiel Sergio Ramos. Weil der spanische Innenverteidiger sich wegen seiner neuen Lebensgefährtin nicht voll auf den Fußball konzentrierte und mit seiner Form zu kämpfen hatte, spielte an seiner Stelle der 19-jährige Varane. Pérez hält solche Entscheidungen für absolut richtig: „Wer nicht sputet, wird ausgepfiffen und sitzt beim nächsten Spiel eben mal auf der Bank. Es gibt Spieler, die das noch nicht verstanden haben. Klar wollen wir Talent und Qualität, aber wir verlangen auch Einsatz auf dem Platz. Die Presse übt viel Druck auf die Spieler aus, aber sie müssen damit leben und das Beste aus sich herausholen. Viele sind es gewohnt, seit ihrer Kindheit als die besten Spieler bezeichnet werden, aber hier muss immer hundert Prozent gegeben werden. Das ist nun einmal Real Madrid!“
„Wir hätten Silva haben können, aber wir wollten Özil“
Qualität, Talent und sogar Einsatz bringt seit einigen Jahren auf konstante und beeindruckende Art und Weise David Silva mit. 2010 waren die Königlichen am Spielmacher dran, doch letztlich wechselte der amtierende Welt- und Europameister zu Manchester City. Weshalb bemühte man sich nicht intensiver um den Mittelfeld-Star, Herr Präsident? „Silva ist natürlich ein Top-Spieler und zudem ein Spanier, aber wir sind der Meinung, den besten Kader der Geschichte Real Madrids zu haben. Wir hätten Silva zu uns holen können, doch wir bevorzugten Özil“, antwortete er auf die vorletzte Frage der Mitgliedervertretung.
„Selbst wenn Zinédine Zidane mit 18 Jahren zu uns gekommen wäre, hätte er kaum gespielt“ Real-Präsident Florentino Pérez über den schweren Stand der Jugendspieler
Ist von Real Madrids Mannschaft die Rede, spricht man ausschließlich von den eingekauften Superstars. Anders als beim FC Barcelona rücken die Spieler aus der eigenen Jugend eher in den Hintergrund. Bislang fehlt vom neuen Raúl oder neuen Guti jede Spur. „Alle Madridistas wollen die Canteranos in der ersten Mannschaft sehen, aber der Schritt von der Castilla zur A-Elf ist schwierig, weil die Jungs zu unerfahren sind. Ich sage euch: Wäre Zinédine Zidane mit 18 Jahren hierhergekommen, hätte er genauso wenig gespielt. Bevor man in einer solchen Mannschaft mit so vielen Top-Spielern regelmäßig zum Zug kommt, muss man Erfahrung in einer großen Liga gesammelt haben. Sei es in England, Spanien, Deutschland oder Italien. Viele Spieler werden mit Rückkaufoption abgegeben oder verliehen, weil sie genau diese Erfahrungen sammeln können. Ich will nicht sagen, dass wir nicht daran glauben, dass ein Canterano es auf Anhieb zu einer festen Größe bei den Profis schafft, aber es ist alles andere als einfach“, so Pérez zum Abschluss über den schweren Stand des Nachwuchses.
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