Pressekonferenz

„Adán besser als Iker“ – Mourinho verwirrt mit Torwart-Wechsel alle

Auf der Presserunde nach dem 2:3 gegen den FC Málaga erklärte José Mourinho, warum er Antonio Adán den Vorzug vor Iker Casillas gab. Dazu nahm der 49-Jährige seine Spieler in Schutz und meinte, er würde sich nicht um seinen Job fürchten.

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Sorgt mit seinen Entscheidungen einmal mehr für große Diskussionen: José Mourinho

„Ich bin derjenige, der die Mannschaft aufstellt“

MÁLAGA. In der Emotion haben die Anhänger der Königlichen den Sündenbock nach der vierten Saisonniederlage gegen den FC Málaga schnurstracks ausfindig gemacht: Trainer José Mourinho. Völlig überraschend schickte er heute Ersaztzkeeper Antonio Adán anstelle von der eigentlich unumstrittenen Nummer eins und Mannschaftskapitän Iker Casillas ins Rennen gegen wild aufspielende Andalusier. Bereits vor dem Anstoß schien klar: Wenn das hier heute in die Hose geht, dann steht diese Entscheidung an oberster Stelle aller Diskussionen. Und so kommt es nun. Warum aber vollzieht „the Special One“ solch einen Tausch in einer Phase, in der es nicht gerade goldig läuft? Auf der Presserunde nach dem Jahresabschluss-Debakel im Estadio La Rosaleda erklärte er: „Ich habe die Situation analysiert und die Truppe so aufs Feld geschickt. Das war eine Trainerentscheidung. Ihr könnt erfinden, was ihr wollt. In meinen Augen ist Adán derzeit besser als Iker. Es ist meine Meinung und noch mal: Ich bin derjenige, der die Mannschaft aufstellt nachdem ich mit meinen Assistenten gesprochen habe. So wie das Spiel gelaufen ist, hatte der Torhüter heute keinen Einfluss auf das Ergebnis.“

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„Eine Entlassung befürchte ich nicht“

Wie erwähnt sind es dennoch derartige Entscheidungen, die eine Pleite noch desaströser aussehen lassen. Apropos Pleite. Es war schon die vierte der laufenden Liga-Saison. Mittlerweile eilt nicht nur der FC Barcelona immer weiter davon (nun 16 Punkte Vorsprung), sondern auch Atlético Madrid (sieben Punkte voraus). Der Blick muss nach unten gerichtet werden, denn nur zwei Zähler hinter Real rangiert der FC Málaga! Eine, für Madrider Verhältnisse, einzige Katastrophe. Der Stuhl von nicht wenigen Übungsleiter vor José Mourinho wären spätestens jetzt abgesägt – wie ist es bei Mourinho? Der meint selbstsicher: „Ich fürchte mich nicht um meinen Job. Das ist eben der Fußball. Ich bin weder ein Kind noch seit erst zwei Tagen hier. Wir wissen, dass der Fußball kein Gedächtnis besitzt, das der gestrige Tag nicht mehr zählt. Wir gehen den verlorenen Kampf weiter. Die Spieler versuchten es heute, genauso gegen Espanyol. Aber uns fehlt einfach das Glück. Ich habe meinen Spielern gesagt, sie sollen ruhig bleiben. Es schmerzt mir mehr, wenn ich verliere und nicht alles gegeben wurde. Die Jungs haben aber alles gegeben, ich kann ihnen also keinen Vorwurf machen. Und dann gibt es auch noch zwei Fehlentscheidungen… Diese Woche kommt zum richtigen Zeitpunkt. Die Spieler sind traurig und leer. Sie haben alles gegeben, wurde dafür aber nicht belohnt. Die Motivation schwindet nicht, der persönliche Stolz verlässt uns nicht und auch nicht das, was Madrid ausmacht.“

Wieder verloren, Kapitän Casillas rasiert – provoziert Mourinho seinen Rausschmiss?

  • Ergebnis

Ob Mou überhaupt noch über die Titelverteidigung in der Liga sprechen wollte? Nicht wirklich, schon nach dem 2:2 gegen Espanyol am letzten Sonntag erklärte er sie als unmöglich. „Im letzten Jahr waren wir Meister mit neun Punkten Vorsprung am Ende. In dieser Saison blicken wir auf eine unüberwindliche Distanz zu Barcelona, aber dann müssen wir auch die Verantwortung übernehmen, dass wir nicht gut waren. Dazu passieren Spiel für Spiel immer wieder Dinge, über die ich gar nicht reden möchte (Anm. d. Red.: er meinte die heute ausgebliebenen Elfmeterpfiffe)“, haderte der 49-Jährige zum Abschluss der Fragerunde sowie dem gleichzeitigen Abschluss des Jahres und verließ bedient und in sich gekehrt den Saal. Frohes Fest, Herr Mourinho!

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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