
Benzema gegen Osasuna zum dritten Mal in 2022 erfolglos
MADRID. Real Madrids Erfolgsserie ist wettbewerbsübergreifend nach zuletzt neun Siegen gerissen – auch weil Karim Benzema am 7. Spieltag in LaLiga gegen CA Osasuna erfolglos vom Elfmeterpunkt antrat. In der 79. Minute bot sich für den Mittelstürmer die Gelegenheit, die Blancos per Strafstoß in Führung zu bringen, doch er vergab kläglich.
Der französische Nationalspieler scheiterte abermals gegen Osasunas Schlussmann Sergio Herrera, der bereits im vergangenen April beim 3:1 der Königlichen zwei seiner Elfmeter hielt. Es ist sogar das erste Mal in der 93-jährigen LaLiga-Historie, dass ein Spieler drei aufeinanderfolgende Elfmeter gegen denselben Torhüter verschossen hat.
Weil Benzema 2022 daneben im April gegen Celta Vigo (2:1) und im Januar gegen Elche (2:2) vergab, macht es in Summe bereits fünf verschossene Elfmeter im aktuellen Kalenderjahr. Zum Vergleich: Verwandelt hat der Routinier immerhin zehn. Ob der erneute Fehlschuss gegen Osasuna damit zusammenhängt, dass er zuvor einen Monat verletzungsbedingt raus war? „Ich habe darüber nachgedacht, ob ich den Schützen wechsele“, gestand Ancelotti auf der Pressekonferenz nach dem Remis gegen Osasuna.
Ancelotti setzt weiterhin auf Benzema
Der Italiener stellte jedoch klar: „Karim hat nach Osasuna in der letzten Saison die beiden wichtigsten Elfmeter der Saison gegen Manchester City geschossen und er wird sie weiter schießen. Das war ein Unfall und kann passieren. Es war nicht sein bestes Spiel, aber das ist ziemlich normal nach einem Monat Pause. Er hat sehr gut trainiert, ist wahrscheinlich noch nicht so fit, wie es nötig wäre. Er muss für die nächsten Spiele weiter gut arbeiten.“ Sprich: Ancelotti schenkt seinem Angreifer weiterhin das Vertrauen, die Elfmeter zu schießen.
Wie sieht es mit Alternativen aus?
Mit Elfmetern kann Real Madrid momentan nicht glänzen: von den letzten sieben gingen in LaLiga spielerunabängig nur zwei rein. Das Kuriose: Bis Januar, als Benzema gegen Elche vergab, verwandelten die Merengues in der Primera División 26 in Folge. Ist es die richtige Entscheidung, dass Ancelotti am Schützen festhält?
Benzema trat in seiner Karriere bislang für Klub und Nationalmannschaft 39-mal zum Elfmeter an: 31-mal war er erfolgreich, achtmal vergab er; das entspricht einer Erfolgsquote von 79,49 Prozent. Doch wie sieht es mit Alternativen aus? Luka Modrić zum Beispiel schoss in seiner Karriere für Verein und Nationalmannschaft 22 Strafstöße: er verwandelte 19 und vergab drei; das entspricht einer Erfolgsquote von 86,36 Prozent. Für Real Madrid trat er aber erst einmal an – und zwar im Januar beim 2:2 gegen Elche, wobei er erfolgreich war.
Ein anderer potenzieller Schütze bringt viel Erfahrung mit. Eden Hazard hat bereits 57 Elfmeter für Klub und Nationalteam geschossen: 49-mal verwandelte er, achtmal (zuletzt beim 4:1 gegen Celta Vigo) vergab er; das entspricht einer Erfolgsquote von 85,96 Prozent. Weniger Erfahrung weist derweil David Alaba auf. Der Österreicher blickt in seiner Karriere für Klub und Nationalmannschaft auf erst zwölf Strafstöße zurück: achtmal war er erfolgreich, viermal erfolglos; das entspricht einer Erfolgsquote von 66,67 Prozent. Für Real Madrid trat er vom Punkt aus noch nie an.
Eine 100-prozentige Quote hat derweil Toni Kroos, wobei er auch erst fünf Elfmeter trat und davon noch keinen für die Blancos. Ebenso verhält es sich bei Federico Valverde, der auf zwei erfolgreiche Elfmeter blickt, aber eben noch keinen für Real Madrid. Spieler wie Vinícius Júnior und Marco Asensio haben in ihrer Karriere jeweils erst einen Strafstoß getreten, Vinícius war erfolglos, Asensio erfolgreich. Rodrygo Goes hat unterdessen gar keine Erfahrung aus elf Metern. Zumindest bleibt Benzema laut Ancelotti weiterhin der Elfmeterschütze und mit Blick auf die jüngere Vergangenheit bei Real Madrid auch derjenige mit der meisten Erfahrung.
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