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Nach dreifachem Titel-Aus: So quälte sich Real zum Saisonende

Real Madrid schließt eine Saison ab, die bereits Anfang März komplett verloren gewesen ist. Es folgen trotz der Rückkehr von Zinédine Zidane zweieinhalb quälende Monate bis zur Ziellinie. Mehr als die Hälfte der Spiele wird nicht gewonnen.

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MADRID, SPAIN - MAY 19: Real Madrid players get ready for the start of the La Liga match between Real Madrid CF and Real Betis Balompie at Estadio Santiago Bernabeu on May 19, 2019 in Madrid, Spain. (Photo by Denis Doyle/Getty Images)
Ramos und Co. schleppten sich zum Saisonende – Foto: Denis Doyle/Getty Images

Keine Motivation, kein Biss, keine Leidenschaft

MADRID. 28. Februar: Copa-del-Rey-Halbfinal-Aus nach einem 0:3 gegen den FC Barcelona. 2. März: Aus im Liga-Titelkampf nach einem 0:1 gegen den FC Barcelona. 5. März: Champions-League-Achtelfinal-Aus nach einem 1:4 gegen Ajax Amsterdam.

Als die Saison 2018/19 allmählich in die heiße Phase überging, versagte Real Madrid innerhalb von gerade mal einer Woche in allen drei großen Wettbewerben. So sehr, dass die Spielzeit mit dem kläglichen Scheitern in der Königsklasse eigentlich schon abgehakt werden konnte. Zweieinhalb Monate zu früh. Zwölfmal musste das weiße Ballett in der Folge aber trotzdem noch in der Primera División ran. Zwölf quälende Partien, in denen die Mannschaft oft einen Fußball zum Abgewöhnen anbot. Keine Motivation, kein Biss, keine Leidenschaft. Aber wer will es ihr am Ende auch großartig verdenken, wenn die Luft komplett raus ist?

Nach Super-GAU: Mehr als die Hälfte der Spiele sieglos

Nach einem 4:1-Erfolg bei Real Valladolid im Anschluss an das Desaster auf europäischem Parkett übernahm Zinédine Zidane das Traineramt von Santiago Solari. Unter dem 46 Jahre alten Franzosen konnten die Königlichen allerdings nicht wirklich Schadensbegrenzung betreiben. Die Ausbeute: Fünf Siege, zwei Unentschieden und vier Niederlagen aus elf Spielen. Mehr als die Hälfte nicht gewonnen. Es hätte sogar noch schlimmer kommen können. Gegen die SD Huesca (3:2) und die SD Éibar (2:1) führte Retter Karim Benzema Real mit Toren in der 89. und 81. Minute bekanntlich erst spät zu zwei Erfolgen.

Profis mental lange erschöpft

Den Profis war ihre mentale Erschöpfung angesichts der zunehmenden Bedeutungslosigkeit des Wettkampfs von Woche zu Woche mehr anzumerken. Eine vergleichbare Situation, dass schon seit März nichts mehr auf dem Spiel stand, hatten sie in den zurückliegenden Jahren zudem nie erlebt. „Es ist besser, dass sie Saison zu Ende geht“, meinte selbst Trainer Zidane. „Wir sind so eine Situation nicht gewohnt, aber das ist das, was wir uns in dieser Saison verdient haben“, konstatierte derweil Daniel Carvajal wegen der vielen Niederlagen.

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24 sieglose Partien

Das 0:2 am Sonntag gegen Betis Sevilla war die 57. Partie der Saison. Lediglich 33 Spiele wurden siegreich bestritten, während Real den Platz 24 Mal – sechs Remis, 18 Pleiten – nicht als Triumphator verlassen konnte. 17 dieser 24 Begegnungen fanden im Rahmen der Primera División statt, in der Barça einmal mehr die Oberhand behielt. Für die Blancos reichte es damit nicht einmal zur Vizemeisterschaft. 19 Punkte hinter den Katalanen, acht hinter Atlético. Anfang März waren es nach der Clásico-Schlappe noch zwölf respektive acht. Real hat sich danach erst recht gehen lassen. Eine Saison zum Vergessen.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Wenn unser IV nur ein Tor weniger hat als unsere Torjäger Nummer 4 und 5 (Asensio und Isco), dann weiss man, wie schlecht die Saison war.

Wenn Vazquez dann noch die meisten Kadernominierungen hat, dann weiss man, dass die Saison mit dem 3. Platz sogar noch gut ausging, Kappa.
 
Vini meisten Assists obwohl 2 Monate verletzt - das sagt eigentlich alles aus über die Saison

GOAT DON mit den meisten Einsätzen zusammen mit Benz, "ok", so langsam wundert mich gar nix mehr...
 

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