
Nachträglich Benzin ins Feuer
MADRID. Eigentlich verlief das Derbi Madrileño über weite Strecken fair und bis auf einen Aufreger blieben die üblichen Polemiken eher aus. Bis jetzt. Denn während sich beide Mannschaften nach dem Abpfiff nicht an der Aufregung über den nicht gegebenen Handelfmeter für Real Madrid beteiligen wollten, gießt nun Atlético nachträglich Benzin in ein Feuer, das eigentlich gar nicht richtig brannte.
Via Twitter haben die „Rojiblancos“ am Montagnachmittag eine mehr als doppeldeutige Nachricht veröffentlicht: „Sie kritisieren sogar, wenn sie Erfolg haben… Manche sind es gewohnt, immer den Wind auf ihrer Seite zu haben.“
Critican hasta los aciertos…
Algunos están acostumbrados a tener siempre el viento a favor.— Atlético de Madrid (@Atleti) March 8, 2021
Zidane hält sich raus, Casemiro lobt Schiedsrichter
Auch wenn namentlich kein Verein oder Spieler genannt wird, ist es offensichtlich, dass hier Real Madrid gemeint ist, das in den Augen der „Colchoneros“ sonst gerne mal von Schiedsrichter-Entscheidungen profitiert beziehungsweise den Wind auf seiner Seite hat.
Kurios ist eine derartige Meldung vor allem, da sich die Zinédine Zidane und seine Spieler gerade nicht sonderlich aufgeregt haben und Schiedsrichter Alejandro Hernández Hernández teilweise sogar in Schutz nahmen.
Während beim französischen Übungsleiter längst bekannt ist, dass er sich in derartige Diskussionen nicht einmischt („Wir müssen das akzeptieren. Wir kennen die Kriterien für einen Elfmeter, aber am Ende ist es einfach seine Entscheidung und Verantwortung. Das müssen wir respektieren.“), reagierte Karim Benzema gelassen („Am Ende hat der Schiedsrichter den Strafstoß aber nicht gegeben. Wir bleiben entspannt.“) und Casemiros Worte sind sogar besonders löblich: „Wir werden nie über den Schiedsrichter sprechen. (…) Wir müssen die Entscheidung des Schiedsrichters aber respektieren, er ist ein guter Referee.“
Der quasi „leidtragende“ Brasilianer – Casemiro wäre ohne Felipes Handspiel möglicherweise zum Abschluss gekommen -, hob stattdessen hervor, dass es generell zu viele Unklarheiten gebe: „Nicht einmal wir Spieler wissen, wie das mit dem Handspiel läuft.“ In ein ähnliches Horn blies auch Atlético-Star Koke: „Das müssen die Schiedsrichter lieber erklären. Keine Ahnung, ob diese Diskussion aufhören wird.“
Und so wie sich Zidane raus hielt, erklärte auch Diego Simeone: „Ich mische mich nicht ein.“
Nun dieser verwirrende Tweet – möglicherweise nur von einem frustrierten Social-Media-Mitarbeiter und doch geschickt im Namen des ganzen Vereins. Ob Atlético dieses Nachtreten nötig hat?
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