Interview

„Nichts“: Karim Benzema verließ Real Madrid ohne Worte ans Team

Bei seinem Abschied von Real Madrid sieht Karim Benzema ebenso wie in den Tagen zuvor davon ab, die Mannschaft zu versammeln, um ihr seine Entscheidung mitzuteilen oder zu erklären. Das verrät Kapitänsnachfolger Nacho Fernández.

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Karim Benzema Real Madrid
Benzema ist bei Real Madrid Geschichte – Foto: Pierre-Philippe Marcou/AFP via Getty Images

Karim Benzema versammelte Mannschaft nicht

MADRID. 648 Pflichtspiele, 354 Tore, 165 Vorlagen und 25 Titel in stolzen 14 Jahren: Jeder, der ein derartiges Vermächtnis geschaffen hat, verdient sich einen Abgang durch die große Tür. Karim Benzema reichte bei Real Madrid offensichtlich die mittelgroße. Bei seiner Verabschiedung vom Verein lehnte der französische Stürmer-Star, den es nach Saudi-Arabien zum Al-Ittihad Club zog, eine anschließende Pressekonferenz ab.

Und selbst die Mannschaft verließ er mit dem Abschlussspiel der Saison 2022/23 am 4. Juni, ohne sie nochmals zu versammeln, um ihr seine Entscheidung für den Wechsel mitzuteilen oder gar zu erklären – trotz seiner Rolle als Kapitän. Das hat Nacho Fernández in der Nacht zu Dienstag in einem Interview bei dem Radiosender CADENA COPE verraten.

„Persönlich hat er der Mannschaft nichts gesagt“

„Nein, nein. Nichts. Er war vielleicht so, weil das bis zum Schluss hinausgezögert wurde. Er ist auch ein sehr verschlossener, introvertierter Mensch. Ich kenne Karim seit vielen Jahren sehr gut“, sagte der 33-Jährige, der durch den Benzema-Abgang und seine eigene Vertragsverlängerung bis zum 30. Juni 2024 zum neuen Spielführer aufgestiegen ist.

Auch in den Tagen zuvor – etwa am 1. Juni, als Benzema den Meldungen um einen Abschied zwischenzeitlich den Wind aus den Segeln nahm – sei das Team keineswegs informiert worden. Nacho: „Er hatte uns zu dem Zeitpunkt nichts gesagt, aber wir hatten so wie ihr schon Zweifel. Persönlich hat er der Mannschaft nichts gesagt. Es ist die Mitteilung erschienen und dann wusste jeder Bescheid, dass er nach Saudi-Arabien wechselt.“

Nacho kritisiert Karim Benzema für Saudi-Wechsel nicht

Der gebürtige Madrilene betonte hiernach, selbst eines Tages auf keinen Fall in dieser zurückhaltenden Art und Weise gehen zu wollen. Den finanziell motivierten Schritt in den Wüstenstaat – Benzema verdient bis 2026 netto offenbar um die 600 Millionen Euro – möchte Nacho nicht kritisieren: „Ich verstehe das sehr gut. Karim ist ein Spieler, der für Real Madrid alles gegeben hat, alles gewonnen hat. Es kam für ihn eine Möglichkeit auf, die du im Leben annehmen musst. Sehr wenige bekommen diese Chance. Ich weiß nicht, ob ich an seiner Stelle das gleiche getan hätte. Aber ich denke, er hat die Entscheidung auch vor dem Hintergrund getroffen, schon alles gewonnen zu haben.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Ganz schwach, ganz ganz schwach!
Ich finde er hätte sich auf jeden Fall richtig verabschieden müssen und einpaar Worte sagen sollen!
!!!Vor allem in seiner Position!!!

Introvertiert? Komm schon, er kennt die Jungs jetzt ziemlich lange und verbringt fast jeden tag mit ihnen, hat so viel mit Ihnen erlebt…als ob er sonst kein Wort rauskriegt!?

Naja vielleicht hat er nix gesagt weil es ihm vllt doch „peinlich“ (vielleicht nicht das ideale wort) ist diese Entscheidung zu erklären. Diese Entscheidung hat ja eigentlich nix Fußballerisches an sich und er würde dann schon iwie auf seinen -Stolz den er bei RMA damit behalten hätte- rumtrampelt.

Hab mich vllt nicht 100% richtig erklärt, natürlich behält er seinen Stolz und er wird für immer in Ehre gehalten - nur macht ihn das für mich letztendlich einfach LEIDER iwie kleiner.
Finde die Entscheidung nicht richtig und die Art und weise - naja

Hala Madrid!
 
Passt im Nachhinein irgendwo dazu zur Kritik an ihn, als es darum ging wo er als Kapitän ist wenn sich alle auf vini schmeißen.


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Ich empfand ihn schon seit Wochen, neben seinen bescheidenen sportlichen Leistungen, emotionslos und irgendwie gleichgültig über den Rasen schleichend.
 
Komisch und nicht nachvollziehbar von Benzema - das er eine schwierige Persönlichkeit ist und war, ist uns wohl allen bekannt.
Trotzdem einige herzliche Worte zu seinen Mitspielern wären angebracht gewesen, so meine Meinung dazu.
 
Schon sehr schade, wenn es so abgelaufen ist. Ich bin sehr gespannt ob Toni in seinem Podcast was zu dem Thema sagt, er hat sich ja auch damals zu den Details beim Casemiro Abschied geäußert.
 
Man muss aber auch dazusagen, dass die Entscheidung vielleicht erst getroffen wurde als die Mannschaft schon im Urlaub war. Dann gab es nämlich keine Möglichkeit mehr sich persönlich zu verabschieden..

Sorry, wir leben in Zeiten, wo man in Hinterfotzigen am Nordpol via Satellit erreichbar ist. Klar ist nicht dasselbe wie persönlich, aber "nicht erreichbar" gibt es heutzutage eigentlich nicht mehr. Zumal zum letzten Saisonspiel nochmal alle Spieler zugegen waren und die Entscheidung zum Abgang offensichtlich zuvor gefallen ist.

Ich kenne Benzy und seine Beziehung zu den anderen Spielern nicht persönlich und ebenso erwartet niemand, dass er ne 5 stündige Fete zun Abschluss schmeisst und jeden nochmal 10 min Lobhudelt. Aber kann mir keiner erzählen, dass er nicht 2-3 Sätze an die Mannschaft hätte richte können a la "Hey, ich habe dieses Angebot aus Saudi Arabien und habe beschlossen, es anzunehmen, danke für alles".

So reiht sich ein weiterer grosser Name in die Reihe von grossen Namen, deren Abgang einen gewissen faden Beigeschmack hinterlassen haben.
 
schon schwach muss man sagen, aber gut benze war ja schon immer dafür bekannt abseits des rasens hier und da dinger rauszuhauen die "???" hinterlassen.

Finde ich völlig okay. Benzema war nie besonders laut oder auffallend (außer mit Sportwagen in der Sommerpause). Ich kenne Leute, die heiraten ganz heimlich und informieren nicht einmal ihre Eltern vorher. Wenn Nacho sagt, dass Benzema introvertiert ist, dann glaube ich das.
 
Ganz ehrlich, was soll das hier. Kann das gehätze nicht auch mal aufhören. Ganz ehrlich Kapitän hat er sich nicht ausgesucht. Er ist Dienstälteste. Er ist Teamspieler gewesen, schon immer. Aber wie er im Leben außerhalb des Rasens ist weiß niemand. Hat auch niemanden zu interessieren. Was ich aber ganz genau weiß ist das er Real Madrid geliebt hat und liebt. Es ist seine Entscheidung. Lass einfach stecken und welcher Beigeschmack. Am Ende der Saison habt er hr und ich unteranderem gemerkt das er nicht mehr kann auf dem Niveau. Ich hab hier einiges gelesen. Dann Abschied, und heißt wieder wiesooo? Er hat das einzig richtige zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Und am Ende wieder.. Hate, Heul, Hate, Bewunderung, hate unsterbliche Liebe. Diese Beziehung ist so f***** toxisch gewesen, und es hört nicht auf.
 
Genau da kommen wir zum springenden Punkt, sollte so jemand Kapitän sein? Bisher hatte Real viel Glück mit ihrer Kapitänsregel.

schon schwach muss man sagen, aber gut benze war ja schon immer dafür bekannt abseits des rasens hier und da dinger rauszuhauen die "???" hinterlassen.

Man steckt nicht drin. Wenn Nacho sagt er sei introvertiert dann macht es auch Sinn.
Kein Mann von großen Worten, seine Taten haben die Jahre davor schon alles gesagt.
Und jetzt sind die Urenkel seiner Urenkel versorgt. Was will man mehr. Freue mich auf ihn und Ronaldo in einer Liga. Modric kann gerne zu Al Hilal und dann können sich unsere gestandenen Legenden in den 3 Großen Saudi Teams duellieren. Ganz ehrlich, wäre es die chinesische Liga oder die MLS würdet ihr es auch feiern.

Ob introvertiert oder nicht er war Kapitän dieser Mannschaft. Ein paar Worte zum Abschied hätten sein müssen!
 
Ganz ehrlich, was soll das hier. Kann das gehätze nicht auch mal aufhören. Ganz ehrlich Kapitän hat er sich nicht ausgesucht. Er ist Dienstälteste. Er ist Teamspieler gewesen, schon immer. Aber wie er im Leben außerhalb des Rasens ist weiß niemand. Hat auch niemanden zu interessieren. Was ich aber ganz genau weiß ist das er Real Madrid geliebt hat und liebt. Es ist seine Entscheidung. Lass einfach stecken und welcher Beigeschmack. Am Ende der Saison habt er hr und ich unteranderem gemerkt das er nicht mehr kann auf dem Niveau. Ich hab hier einiges gelesen. Dann Abschied, und heißt wieder wiesooo? Er hat das einzig richtige zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Und am Ende wieder.. Hate, Heul, Hate, Bewunderung, hate unsterbliche Liebe. Diese Beziehung ist so f***** toxisch gewesen, und es hört nicht auf.

Ich habe jetzt nochmal alle Beiträge gelesen und kann Deine Sicht auf die Beiträge nicht wirklich teilen. Weder wird ihm die Zuneigung zum Verein abgesprochen noch hat ihn jemand für den Zeitpunkt des Abschieds kritisiert.

Zum eigentlichen, Karim ist introvertiert und scheut die Öffentlichkeit, für mich völlig in Ordnung und akzeptabel. Er mag die Kapitänspflicht als Bürde empfunden haben, verstehe ich ebenfalls. Was er privat macht und welche Vereinswahl er trifft, geht in der Tat niemanden etwas an. Nichtsdestotrotz kann man als Fan und Bewunderer seines Sport, die Form des Abschieds von seinen jahrelangen Kollegen befremdlich finden, für mich bleibt sie wenn es wie von Nacho beschrieben abgelaufen sein soll, Minimum merkwürdig.
 
ja es ist schwach nicht seiner mannschaft zu reden aber wir alle wissen wie dankbar karim real madrid sein wird, er ist sogar heute noch dankbar an lyon, also bitte lasst die negative kommentare über einen der besten spieler den real madrid gesehen hat, er hat sich nicht ausgesucht captain zu sein, er hat auch nicht wie cr7 nach dem cl finale direkt mal die bombe fallen lassen, er hat den nötigen respekt gegenüber real madrid immer gehabt, wenn er seine rente in saudi arabien fortführen will soll er, bin mir ziemlich sicher er wird zu uns eines tages wieder zurück kommen in einer anderen position
 

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