
„Ich wollte, dass Neymar den gleichen Weg wie Robinho geht“
SÃO PAULO. Vor eineinhalb Jahren war Real Madrid drauf und dran, das brasilianische „Wunderkind“ Neymar zu verpflichten. Das wochenlange Transfer-Theater nahm jedoch kein glückliches Ende für die Blancos und der Spieler verkündete, bei seinem Heimatverein FC Santos vorzeitig bis 2014 zu verlängern. In der Zwischenzeit machte immer wieder das Gerücht die Runde, der 20-Jährige habe einen Vorvertrag beim Erzrivalen aus Katalonien unterschrieben. Erst recht nach den Worten des Youngsters, der FC Barcelona sei die beste Mannschaft und Lionel Messi der beste Spieler der Welt, waren sich sämtliche Madridistas sicher: Das Kapitel Neymar ist endgültig abgeschlossen!
Anfang November dann die Kehrtwende: Das „Objekt der Begierde“ aller europäischen Top-Klubs dementierte, den Blaugrana schon versprochen zu sein. „Ich weiß wirklich nicht, wohin ich wechseln werde. Was mich jetzt einzig beschäftigt, ist der FC Santos“, sagte der Dribbelkünstler. Müsste sein Berater Wagner Ribeiro die Entscheidung zu seiner Zukunft treffen, würde Neymar alsbald im weißen und nicht etwa im rot-blauen Trikot auflaufen. Zur katalanischen Zeitung SPORT sagte der bekannteste Fußball-Agent Südamerikas am Mittwoch: „Wenn es möglich wäre, würde ich alle meine Spieler zu Real Madrid und nicht zum FC Barcelona schicken.“
„Wenn es möglich wäre, würde ich alle meine Spieler zu Real schicken“ Wagner Ribeiro über die gute Beziehung zu den Blancos und Florentino Pérez
Der Grund dafür liegt auf der Hand: Mit Real-Präsident Florentino Pérez versteht sich Ribeiro seit Jahren prächtig. „Wir haben ein gutes geschäftliches Verhältnis zueinander. Florentino gefällt mir. Welche Spieler er holte, holt und holen will, gefällt mir. Ich habe mir vorgenommen, Neymar wie damals Robinho zu Real Madrid zu bringen. 2011 kam es beinahe zu einer Einigung, denn Madrid war bereit, die Klausel von 45 Millionen Euro zu zahlen. Mit der Investmentgruppe DIS, der vierzig Prozent der Rechte Neymars gehören, gab es allerdings Probleme. Sie waren mit ihrem Anteil nicht zufrieden und daraufhin lehnte auch Santos einen Transfer ab. Das Ergebnis: Mein Klient entschied sich, seinen Vertrag bei Santos zu verlängern“, berichtete er.
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„Vor der WM 2014 wird er Brasilien nicht verlassen“
Es war das zweite Mal, dass Neymar ein Angebot der Königlichen ausschlug. 2005 flog der Jungspund nämlich im Rahmen des Robinho-Deals mit Ribeiro nach Madrid zum Probetraining. Vom damals 14-Jährigen sei die Chefetage der Merengues schon hellauf begeistert gewesen, verriet der FIFA-Berater. „Er hat beim Probetraining gegen ältere und größere Buben bestanden und viele Tore geschossen. Ich erinnere mich sehr gut an diese Zeit. Ramón Martínez (Anm. d. Red.: Reals früherer Jugend-Direktor) sah in ihm sofort einen Spieler außerhalb der Norm und bot ihm foglich einen Vertrag an, doch der Junge fühlte sich noch nicht bereit. Er war ja auch noch jung. Ich habe Florentino Pérez dann versprochen, dass ich ihm zur rechten Zeit eine Gelegenheit geben werde, diesen Spieler zu verpflichten.“
Im kommenden Sommer könnte Pérez eine erneute Offensive im Fall Neymar starten. Ribeiro ist sich jedoch sicher, dass der Spieler auch 2013 noch nicht bereit sein wird, seiner geliebten Heimat den Rücken zu kehren: „Vor der WM in Brasilien wird er nicht gehen. 2014 werden wir dann mit allen interessierten Vereinen sprechen, auch mit Real Madrid. Es besteht selbstverständlich noch immer die Chance dorthin zu wechseln. Gleichermaßen könnte er aber zu Barça oder Manchester City gehen. Er ist keinem Klub versprochen, weshalb alles offen ist.“ Eine dritte Absage des Samba-Kickers würde mit Sicherheit auch den so ruhigen Pérez auf die Palme bringen. Sein Wunsch, die künftige Ikone des brasilianischen Fußballs an die Concha Espina zu lotsen, findet ohnehin nicht gerade viele Befürworter. Der wichtigste, José Mourinho, soll Neymar laut der spanischen Presse angeblich „nur“ als Plan B sehen – hinter Tottenhams Überflieger Gareth Bale… REAL TOTAL bleibt dran!
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