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Navas‘ Blick ins Ungewisse – Reals Torwartfrage gibt Rätsel auf

Erst kürzlich hat Keylor Navas für die Königlichen sein 100. Spiel bestritten, doch vehement halten sich Gerüchte, dass der Costa-Ricaner keine Zukunft mehr bei den Königlichen besitzt. REAL TOTAL wirft einen Blick auf die Situation des Torhüters und eine vermeintliche Kehrtwende in der Debatte.

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Kann Navas Courtois noch ein- und überholen? Foto: REAL TOTAL

MADRID. Die Weltmeisterschaft 2014 wurde zu einem großen Wendepunkt in der Karriere von Keylor Navas. Der costa-ricanische Schlussmann hatte sich bei UD Levante in der spanischen Liga bereits einen Namen gemacht, aber erst die WM-Endrunde in Brasilien öffnete ihm die Tür zum größten Fußballklub der Welt. In der Hauptstadt feierte der 1,85 Meter “kleine” Torhüter inzwischen drei Champions-League-Titel sowie eine spanische Meisterschaft, zwölf Titel insgesamt. Eine Geschichte wie in einem Märchen, möchte man meinen.

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Erfolgreicher Ära droht das Ende

Doch was so sagenhaft klingt, hat auch seine Kehrseiten: Seit der Ankunft an der Concha Espina war Navas nicht immer unangefochten auf der Torhüterposition gesetzt, in diesem Jahr bekam er zusätzliche Konkurrenz durch niemand geringeren als den 35 Millionen Euro schweren belgischen Transfer Thibaut Courtois, mit dem er sich von nun an die Aufgaben teilen musste. Zu Beginn der Saison – damals unter Julen Lopetegui – gab es noch klare Hoheitsgebiete: Courtois war der Mann für LaLiga, Navas hütete den Kasten in der Copa sowie in der Königsklasse.

Real Madrid's Costa Rican goalkeeper Keylor Navas (C) reacts after Barcelona's Brazilian midfielder Malcom scored during the Spanish Copa del Rey (King's Cup) semi-final first leg football match between FC Barcelona and Real Madrid CF at the Camp Nou stadium in Barcelona on February 6, 2019. (Photo by PAU BARRENA / AFP) (Photo credit should read PAU BARRENA/AFP/Getty Images)
Navas zeigte sich alles andere als glücklich über seine Einsatzzeiten – Foto: Pau Barrena/AFP

Mit dem Trainerwechsel Ende Oktober änderte sich die Ausgangssituation für Navas schließlich ins Negative. Santiago Solari machte Courtois zur Nummer eins und berücksichtigte den 32-Jährigen kaum mehr. In der Primera División kam der “Tico” auch deshalb lediglich in neun von 34 möglichen Partien (26 Prozent der möglichen Spielminuten) zum Einsatz, allerdings auch nur “begünstigt” durch Verletzungssorgen seines Pendants. Auch deshalb begrüßte Navas öffentlich den zweiten Trainerwechsel des Jahres und die Rückkehr seines ehemaligen Befürworters Zinédine Zidane. “Ihm war meine Trainingsleistung egal”, trag er Ende März gar gegen den Argentinier nach.

“Wenn der Trainer sagt, ich soll gehen, dann werde ich das tun”

Doch eben jene für positiv gehaltene Rückkehr, könnte nun den Schlussstrich unter die Ära Navas bei Real Madrid ziehen. Unlängst hat der Franzose angekündigt, dass er in der kommenden Saison auf das “Job-Sharing” verzichten und einen klaren Stammtorhüter definieren werde: “Das Thema wird klar sein, es wird keine Debatte geben. Das ist sicher”, lässt der Franzose keine Zweifel aufkeimen.

Experten waren sich derweil bereits einig, dass Courtois die Nase vorne haben wird – zum einen aufgrund seiner Statur, andererseits wegen seines Alters (der Belgier ist sechs Jahre jünger). Und auch wenn die Merengues ihren Schlussmann, der noch einen bis 2020 gültigen Vertrag besitzt, gerne halten würden, sind die Aussagen des Mittelamerikaners ziemlich eindeutig: “Ich habe immer alles für den Klub gegeben und werde das auch weiter tun. Aber ich will nicht noch so ein Jahr durchleben“, macht Navas seinen Standpunkt klar und wird noch konkreter: “Wenn der Trainer sagt, ich soll gehen, dann werde ich das tun.” 

Auf die Personalie angesprochen, deuteten auch die Aussagen von Zidane eher auf eine Trennung hin: “Ich werde dazu nichts sagen. Keylor hat Vertrag. Am Ende der Saison werden wir sehen.”

AS überrascht mit Meldung über Courtois-Abgang

Und nun der Wendepunkt? Noch bevor so richtige Spekulationen über mögliche Abnehmer entfachen konnten, brachte die AS vor wenigen Tagen neue Gerüchte und eine mögliche Kehrtwende in der Causa Navas in den Umlauf, wonach Zidane angeblich Pérez mitgeteilt haben soll, dass er mit Navas plane und seinen Sohn Luca auf der Ersatzbank sehe. Was bedeuten würde, Courtois wäre in der misslichen Lage, sich im Sommer schon wieder einen neuen Klub suchen zu müssen und die Rollen der Schlussmänner wären wieder vertauscht.

Ob da was dran ist? Was leicht für diese These sprechen könnte, war Navas’ Einsatz unter der Woche gegen FC Getafe (0:0), obwohl Courtois sich wieder genesen zurückmeldete. Oder war es doch nur eine Art Abschiedsspiel, und in den letzten vier Saisonspielen ist der Belgier an der Reihe? “Diesmal hat Keylor gespielt. Was am Sonntag ist, werden wir sehen”, erklärte Zidane.

Was für viele eine Überraschung ist, wäre für manche nur eine weitere Kehrtwende im hin und her der diesjährigen Torwart-Debatte. Wie sie ausgeht, bleibt wohl mindestens bis Saisonende abzuwarten.

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Christian Graber

Anhänger der Königlichen seit dem bitteren Halbfinalaus in der Champions League-Saison 2001 gegen die Bayern und seitdem Verehrer der Klubphilosophie. Spezifische Kenntnisse des Fußballmarktes in Lateinamerika und bekennender Freund der "Joga-Bonito-Kultur".

Kommentare
Ich kann es mir nicht vorstellen dass Zizou so blind ist und nicht auf Courtois setzt. Allerdings hat er mich auch öfters schon eines besseren belehrt.
 
Der AS vertraue ich nach der Kroos und Salah Sache nicht mehr. Falls ihr es nicht mitbekommen habt. Die haben behauptet, dass Salah sich mit Klopp gestritten und Mo um ein Transfer gebeten hat. Der Berater hat die AS dann auf Twitter verspottet. Die sind auf dem besten Weg um Don Balon und Konsorten Konkurrenz zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Courtois wegschicken und den 33 jährigen, unkonstanten Navas behalten.

Wenns soweit kommt, sind wir endgültig der mit Abstand dümmste Verein aller Zeiten.
 
Seids ned naiv, Courtois wird die neue Nr 1, sonst hätte man den Belgier wohl kaum erst voriges Jahr geholt.

Die Frage ist doch lediglich ob Navas sich mit einem Abnehmer abfindet, oder darauf besteht als Nr 2 zwischen den Pfosten nur noch in der Copa oder im Falle einer Verletzung von T-Bo zum Einsatz zu kommen.

Navas liebt diesen Verein, ja gar fast wie seine Familie, ist daher äußerst wahrscheinlich dass er unbedingt darauf beharrt dem Club erhalten zu bleiben - auch als Nr 2.

Aber Perez hat das letzte Wort.
 
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