Interview

Navas verrät: „In Madrid haben nicht alle an mich geglaubt“

Keylor Navas ist eines der Symbole des Champions-League-„Threepeats“ von Real Madrid. Nachdem er 2018/19 eine Saison mit Thibaut Courtois um den Platz im Tor gewetteifert hatte, beschloss er schließlich, zu Paris Saint-Germain zu wechseln, wo er seit anderthalb Jahren die unumstrittene Nummer eins ist. Dem offiziellen PSG-Vereinsmagazin hat Navas nun ein ausführliches Interview gegeben, in dem er sich mit seinen neuen Herausforderungen und den Unterschieden zu Real Madrid befasst. Der Ex-Blanco macht deutlich, dass er in Paris die Unterstützung aller Ebenen des Vereins spürt – im Gegensatz zu seiner Zeit bei den Königlichen.

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Navas hat in anderthalb Jahren in Paris schon drei Titel gewonnen – Foto: IMAGO / PanoramiC

Demut und harte Arbeit als Prinzipien

PARIS. Bei UD Levante bedient sich Real Madrid aus Transfersicht selten. Doch weil WM-Held Keylor Navas nur eine festgeschriebene Ablöse von zehn Millionen Euro in seinem Vertrag stehen hatte, kamen die Königlichen im Sommer 2014 nicht umhin, den Costa Ricaner nach Madrid zu lotsen. Dabei betont Navas, dass er nach seiner Ankunft in der spanischen Hauptstadt gar nicht daran gedacht habe, Vereinsikone Iker Casillas abzulösen. „Ich wollte nicht zeigen, dass ich besser sei als Iker oder dass meine Karriere erfolgreicher verlaufen würde als seine. Mein Ziel war es, meine Gelegenheit zu nutzen, mein Bestes zu geben und mit Demut und harter Arbeit zu überzeugen“, verrät der mittlerweile 34-Jährige.

„In Paris glauben wirklich alle an mich“

Sein Bestes hat er jahrelang in Madrid gegeben und so kam es nach fünf Jahren und zwölf Titeln zum Wechsel nach Frankreich. Dabei beschreibt Navas sowohl Real Madrid als auch Paris Saint-Germain als „zwei großartige Vereine, die beide versuchen, Geschichte zu schreiben“. Gleichzeitig betont er im Fan-Magazin von PSG, dass seine Leistungen und sein Talent in Frankreich mehr Anerkennung finden als in Spanien: „In Madrid hatte ich das Gefühl, dass ein Teil des Klubs nicht ganz an mich glaubte. Als ich in Paris ankam, fühlte ich dagegen die Zuneigung des gesamten Vereins, sie haben mich unglaublich gut aufgenommen, und das ist mir wichtig. Hier glauben wirklich alle an mich und ich versuche, dieses Vertrauen in jedem Spiel zu rechtfertigen.“

Schon Ende 2019 sagte er über seinen Abschied: „In Madrid hatten sie vielleicht gedacht, dass es nicht mehr der Moment sei, dass ich dort bin.

Champions-League-Titel als großes Ziel

Der langjährige Publikumsliebling im Estadio Santiago Bernabéu hält das Erreichen des Endspiels in der Königsklasse gleich in seiner ersten Saison in Paris für eine wunderbare und nützliche Erfahrung für den gesamten Verein. Trotz der Enttäuschung über den am Ende knapp verpassten Titel gegen den FC Bayern ist sich der costa-ricanische Nationalspieler sicher, dass seine Mannschaft daran gewachsen ist: „Wir wollen ein weiteres Finale erreichen und diesmal, um es zu gewinnen. Für einige Spieler war es eine beispiellose Erfahrung, so weit zu kommen und in der Situation ist es normal, dass sie sich nicht dessen bewusst sind, was sie vor sich haben. Jetzt haben wir das alle durchgemacht und das Team ist dadurch viel reifer geworden.”

Mit seiner Erfahrung von drei gewonnenen Champions-League-Endspielen kann der ehemalige Real-Torhüter wie kein anderer in Paris diese Erfahrung weiter geben. Und mit einem Wechsel von Levante als späterer Casillas-Nachfolger hat alles angefangen – wer hätte das gedacht.

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Kommentare
Ich war immer ein Fan von Navas, denn trotz seiner Patzer war er die meiste Zeit ein sicherer Rückhalt. Er tat mir auch richtig leid, als er abgesägt wurde und hier im Forum immer Stimmung gegen ihn gemacht wurde. Keylor hat viel für Madrid geleistet, aber nie die Anerkennung erhalten, die ihm zusteht. Er scheint außerdem ein bodenständiger und sympathischer Typ zu sein, der in der Kabine immer beliebt war. Auch wenn nicht alle in Madrid an ihn geglaubt haben, war er der Torwart, der mit Real Madrid historische Erfolge gefeiert hat, und das kann ihm keiner mehr nehmen.
 
Navas ist ein guter Torhüter. Aber mehr ist er und war er nie. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Zeiten, als ich bei jedem Eckball des Gegners zittern musste oder an seine vielen Patzer, darunter ist mir vor allem das Spiel gegen Juve in Erinnerung geblieben.

Mit Courtois hat das Alles Gott sei Dank ein Ende.
 
Navas ist ein guter Torhüter. Aber mehr ist er und war er nie. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Zeiten, als ich bei jedem Eckball des Gegners zittern musste oder an seine vielen Patzer, darunter ist mir vor allem das Spiel gegen Juve in Erinnerung geblieben.

Mit Courtois hat das Alles Gott sei Dank ein Ende.

Seine Schwäche bei hohen Bällen ist unbestreitbar, trotzdem werden mir die Patzer gegen Juve oder auch gegen München, im Verbund mit dem Schmetterlingsfänger Marcelo an der Eckfahne, zu hoch gehangen. Navas bestritt mit dem Verein in Serie so viele große Spiele, die eben nun mal oft durch individuelle Fehler entschieden werden können, da bestand eben allein durch die Häufigkeit, eher ein einbrennen ins Gedächtnis, als bei Patzern Courtois gegen die Valladolids oder Villarreals der Liga.
Was Navas allein nach seinem Fehler in München hielt, oder wie er auch im Rückspiel vielfach rettete, er war schon ein sehr guter Keeper, mit großen Verdiensten.
Courtois muss dem Verein, im Verbund mit seinen Mitspielern, erstmal helfen, in diese Spiele zu kommen und dort dem Druck standhalten. Ich bin sehr froh über Courtois, nicht das ein falscher Eindruck entstand.:D
 
Deine Haarfarbe passt zu Paris
 
Er war immer mit Herz und Seele dabei, zu 100%!!!
Fand es so schade als er gegangen ist :(

Navasito hat es echt geschafft sich einen Platz, nicht nur als Torwart sondern auch, als richtiger Madridista in unserem team/club zu machen!
Ich hab sehr stark daran gezweifelt das es jmd schaffen wird nach Casillas.

Erinnert euch mal allein an die Szene im Clasico (2/04/2016) als er diesen Schuss von Messi gehalten hat!!! Uhhh bombe!!!! Da hat sogar der Messi dumm aus der Wäsche geguckt :D
 
Ich war immer ein Fan von Navas, denn trotz seiner Patzer war er die meiste Zeit ein sicherer Rückhalt. Er tat mir auch richtig leid, als er abgesägt wurde und hier im Forum immer Stimmung gegen ihn gemacht wurde. Keylor hat viel für Madrid geleistet, aber nie die Anerkennung erhalten, die ihm zusteht. Er scheint außerdem ein bodenständiger und sympathischer Typ zu sein, der in der Kabine immer beliebt war. Auch wenn nicht alle in Madrid an ihn geglaubt haben, war er der Torwart, der mit Real Madrid historische Erfolge gefeiert hat, und das kann ihm keiner mehr nehmen.

Guter Kommentar, ausserdem menschlich auch einfach WELTEN besser als Tibo, was sich intern auf die Mannschaft positiv ausgewirkt hat. aber der Belgier halt dafür "sportlich" bzw technisch gesehen nochmal was besser. Vielleicht ist zweiteres nicht immer besser, läuft ja momentan nicht soooo bei Euch, fehlt wohl auch bisschen an den Charakteren welche die Spieler nach einer Niederlage aufbauen...da sehe ich so einen introverti wie Tibaut überhaupt nicht zu im Stande, aber naja am Ende wird bei Real nach Namen und Prestige eingekauft, nicht nach den Characteren. Aber bei PSG läuft es ja grade ziemlich rund in der CL......vielleicht auch ein Verdienst des "Tico" ?! ;) Definitiv einer der unterbewertesten Keeper.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich mochte Navas aber ich habe mich nie 100% sicher mit ihm gefühlt. Ist einfach nicht der Torwarttyp, den ich persönlich bevorzuge. Sicherlich sind seine Reflexe außergewöhnlich und es sieht oft spektakulär aus.
.
Er hat aber wie auch Iker oft gezockt und versucht zu antizipieren, wo der Schuss hingeht. Wenns gut geht ist es ein "wahnsinnsreflex". Wenn nicht dann entsteht so Tore wie gegen Kimmich, der ja auch im Interview gesagt hat, dass er das bei Navas beobachtet hat. Er spekuliert viel.
Dazu war er mir zu klein und dementsprechend zu schwach bei hohen Bällen. Er ist einfach kaum rausgekommen. Dadurch macht er prinzipiell keinen Fehler aber er hilft seiner Hintermannschaft nicht. Ein Neuer hat so viele Fehlercompilation beim rauslaufen aber die ganzen Situationen die er präventiv verhindert, vergisst man dabei. Und am Ball war er schlicht und einfach eine Katastrophe. Fast jeder rückpass endete mit einem langen Ball seinerseits. Das geht in meinen Augen im heutigen Spitzenfußball nicht mehr. TiBo ist dort nichtmal gut aber um Welten besser als Navas.
Das Upgrade von Navas zu Courtois war einfach ein no brainer. Sowas musst du machen und mit Courtois sollte auch jeder (nach anfänglichen Schwierigkeiten) zufrieden sein! Mich freuts aber sehr, dass Navas bei PSG weiterhin Erfolg hat (auch wenn ich es PSG nicht gönne).
 
Der Spieler spielt nicht mehr für uns. Unnötige Diskussion.
 

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