Vermischtes

Neuer Trainer, neue Regeln?

Real Madrids Trainerstuhl ist ein Schleudersitz. Wer keine positiven Resultate vorweisen kann, der fliegt. Zinédine Zidane könnte jedoch das Privileg besitzen, sich in Sachen Misserfolg mehr erlauben zu dürfen als so mancher ehemalige Coach des prestigeträchtigsten Klubs der Welt.

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Zinédine Zidane
Zinédine Zidane besitzt als Cheftrainer einen Vertrag bis zum 30. Juni 2018

Auch Zidane wird mal verlieren

MADRID. „Ich gebe mich nur damit zufrieden, alles zu gewinnen“, stellte Zinédine Zidane klar, als er seinen Dienst als Cheftrainer von Real Madrid antrat. Auch wenn der Franzose als Fußball-Lehrer erst auf eine anderthalbjährige Erfahrung zurückgreifen kann, strebt er bereits nach dem Maximum. Alles andere entspräche allerdings auch nicht dem Anspruch des Rekordsiegers in der spanischen Liga und dem europäischen Wettbewerb.

Dennoch: Früher oder später wird der Tag kommen, an dem „Zizou“ mit seiner Star-Truppe auch mal ein Pflichtspiel verliert. Oder gleich mehrere Partien. Ob der 43-Jährige dann um seinen Posten als Verantwortlicher bangen muss? Fest steht: Ein jeder Trainer ist bei den Königlichen zu Titelerfolgen verdammt. Die junge Historie dient als bester Beleg: Weil Carlo Ancelotti und Rafael Benítez die Erwartungen nicht erfüllten, bereitete die Führungsetage ihnen ein jähes Ende an der Concha Espina. Rauswurf!

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Real züchtet „Zizou“ förmlich als Trainer heran

Gut möglich, dass Zidane das Privileg besitzt und Real für ihn eine Änderung der klaren und eigentlich unverrückbaren Regeln vornimmt. Da der Weltfußballer der Jahre 1998, 2000 und 2003 aufgrund seiner Vergangenheit im Klub ein ungemein hohes Ansehen genießt und auch die Anhängerschaft voll hinter ihm steht, scheint es nur allzu schwer vorstellbar zu sein, dass die Verantwortlichen ihn bei der ersten sportlichen Misere vom Hof jagen.

Hinzu kommt, dass sich der frühere Ausnahmekönner als Übungsleiter noch vielmehr auf der Seite der Neulinge als auf der der Erfahrenen befindet und Real ihn seit Mitte 2014 praktisch zum Profi-Trainer heranzüchtete, indem man ihm das Reserve-Team anvertraute. So dürfte es durchaus realistisch sein, dass man mit „Zizou“ gnädiger umgehen wird als mit einem Ancelotti oder Benítez. Es handelt sich hierbei schließlich um eine Legende.

Glaubst du, Real Madrid geht mit Zinédine Zidane gnädiger um als mit früheren Trainern?

Präsident Florentino Pérez sprach im November davon, dass drei Jahre für einen Coach im Estadio Santiago Bernabéu reichen würden. Neue Impulse müssten schließlich in regelmäßigen Abständen her. Doch zum damaligen Zeitpunkt war Zidane auch noch nicht derjenige, der in der Kabine das Sagen hatte. Ob der Sohn algerischer Eltern das Zepter bei den Madrilenen länger schwingen wird? Womöglich eine Dekade? Viele Madridistas erwarten nach der begeisternden 5:0-Premiere gegen Deportivo La Coruña nichts anderes…

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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