
„Habe Jović unglaubliche Dinge tun sehen“
Mit Omar Mascarell will man aktuell wohl nicht tauschen. Der Ex-Canterano steht als einer der Führungspersonen mitten vor dem Untergang mit dem FC Schalke. Im Winter lehnte er einen Wechsel noch ab („Im Winter hatte ich Möglichkeiten zu gehen, aber als Kapitän konnte ich das Schiff nicht verlassen.“), aber jetzt träumt der ehemalige Madrilene schon von einem Tapetenwechsel, wie er gegenüber der AS gestand: „Nach fünf Jahren (in Deutschland; d. Red.) ist es mein größter Wunsch, woanders ein neues Abenteuer zu suchen.“
Von 2010 bis 2014 spielte er in Real Madrids Nachwuchsbereich, kam 2013 immerhin zu einem neun-Minuten-Einsatz für die erste Mannschaft gegen Osasuna (4:2). Seine Stationen danach: Derby County, Real Sporting, Eintracht Frankfurt und nun Schalke. Er weiß, wie schwer es ist, sich bei den Blancos durchzusetzen und wurde daher auch bezüglich Luka Jović gefragt: „Für Madrid zu spielen ist sehr schwierig. Von der ersten Minute an gibt es sehr großen Druck. Man hat dort nicht die Geduld, die es in anderen Klubs gibt. Aber ich habe ihn unglaubliche Dinge tun sehen und jetzt, wo er zurück ist, zeigt er sie wieder. Er ist ein großartiger Fußballer.“
Während Mascarells Chancen in Madrid nie sonderlich groß waren, ist noch unklar, ob Jović gescheitert ist oder seine Zeit noch kommt. „Es ist komisch“, sagt der Spanier zur Tatsache, dass in den letzten Jahren viele andere Talente mit ebenso großen Hoffnungen kamen, aber längst wieder geflüchtet sind. Die AS fragt speziell bezüglich Achraf Hakimi, Martin Ødegaard und Theo Hernández und Mascarell ergänzte: „Wenn man sich den Kader anschaut, gibt es viele junge Spieler, aber es stimmt, dass die Entscheidungen, die mit den Genannten getroffen wurden, nicht die richtigen waren. Bei Real Madrid hatten sie kaum Minuten und in anderen Ligen gehören sie zu den wichtigsten Spielern.“
Nagelsmann „beeindruckend“, Haaland „arrogant“
Als Bundesliga-Experte durfte auch seine Einschätzung zu zwei besonderen Personen nicht fehlen: Julian Nagelsmann und Erling Haaland. Über den Leipzig-Trainer, der zuletzt erst seine Real-Absage erklärte, sagte er: „Er kämpft mit Leipzig gegen Bayern um die Liga und er macht es sehr gut. Obwohl er jung ist, beeindruckt er sehr. Er hat einen großen Charakter und überträgt viel. Deshalb denke ich, dass es nicht lange dauern wird, bis er zu einem großen Verein geht. Die Egos in der Umkleidekabine eines großen Klubs in Europa werden ihn nicht in den Schatten stellen!“
Dem BVB-Stürmer attestiert er dagegen „eine ziemlich arrogante Persönlichkeit auf dem Spielfeld“. Und trotzdem sei „vielleicht das, was ihn so gut macht. Er ist ein Athlet mit einer tollen Mentalität!“
Wenn er die Wahl hätte: Würde er Haaland oder eher Kylian Mbappé nach Madrid holen? „Puh, sehr kompliziert! Ich wäre nicht gerne in dieser Situation. Für Madrids Stil vielleicht Mbappé.“
Mascarell würde nicht mit den Verantwortlichen tauschen wollen, in seiner Abstiegskampf geplagten Haut will sich vermutlich aktuell auch niemand fühlen. Vielleicht kehrt der 28-Jährige im Sommer nach Spanien, vielleicht können sich dann beide Parteien besser fühlen.
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