
„Mourinho sprach mit Verachtung über die Jugend“
MADRID. Komme, was wolle: José Mourinho und Jorge Valdano werden mit Sicherheit keine Freunde mehr. In jedem Interview, das der vom Trainer fortgeekelte Ex-Generaldirektor der Blancos führt, ist seine Abneigung gegenüber dem Portugiesen spürbar. Gerade nach den vergangenen Tagen, in den ohnehin schon viele Mourinho-Kritiker wegen der Debatte um den Nachwuchs Real Madrids aus ihren Löchern schlüpften, sah sich der 57-Jährige in einer guten Position, um zu einem verbalen Seitenhieb gegen den „Special One“ auszuholen. „Was sich in der letzten Woche ereignete, hat einen sehr schlechten und bitteren Nachgeschmack auf mich. Über Jugendspieler, die seit Jahren das weiße Trikot mit Stolz tragen und dem Verein als Botschafter dienen, wurde mit Verachtung gesprochen“, so Valdano im Gespräch mit dem Radiosender CADENA SER, für den er in dem Programm „El Larguero“ regelmäßig als Experte Rede und Antwort steht. Mit seinen Worten spielte der Argentinier natürlich auf die Diskussion um den Canterano Nacho Fernández an, den Mourinho als zu grün hinter den Ohren für eine Rolle als Linksverteidiger empfand.
„Real Madrids Jugendabteilung steht der von Bar?a in nichts nach“
Die Tatsache, dass der Coach am Mittwoch beim Pokalspiel in Alcoyano mit dem 17 Jahre alten José Rodríguez einem Burschen aus der eigenen Talentschmiede eine Chance gab und dieser sie sogar mit einem ansehnlichen Treffer zu nutzen wusste, stimmt auch Valdano nicht zufrieden. „Ich freue mich für José Rodríguez. Er zeigte, wie viel Potential in ihm steckt und wie viel Potential in den Jugendspielern von Real Madrid steckt. Man steht der Masia vom FC Barcelona in nichts nach, doch anders als dort werden die Jungs aus Madrid nicht wirklich an die erste Mannschaft herangeführt. In Valdebebas trainieren nur die besten Nachwuchsspieler, ob aus Spanien oder einem anderen Land. Der letzte Schritt endet aber stets ohne Happy End. Die Talente laufen Real Madrid weg“, erklärte der frühere Spieler und Trainer der Merengues, der im Jahre 1994 einen gewissen Raúl Gonzalez Blanco von der Castilla zur ersten Mannschaft holte.
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Trotz des derzeit schweren Stands der Cantera befürchtet Valdano nicht, dass es immer so bleibt: „Die Castilla wird weiterhin so stark sein wie momentan und ihren Platz in der zweiten Liga festigen. Die Qualität der Jugend bleibt erhalten. Real Madrid wird seine historische Identität nicht verlieren, auch nicht unter Mourinho. Im Klub hat niemand Angst vor ihm!“
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