
Startelf
Keylor Navas
Reals Schlussmann startete mit einer komischen Faustabwehr in die Partie, fing danach aber viele Flanken ab, parierte einen guten Gomez-Schuss und ließ sich auch bei Ecken nicht veräppeln. Aber! Das große „Aber“ des Keylor Navas: die Pässe. Hier kann man beinahe schon von nicht Madrid-würdigen Abspielen sprechen! Die Zahl: Nur 57 Prozent seiner Pässe brachte der Costa Ricaner an den Mann. Joa, kann passieren? Nee, kann’s nicht! Allein drei hohe Abspiele auf die Außen landeten hinter Nacho und Lucas im Seitenaus. Das sind unnötige Ballverluste, die Navas nur ein genügendes Urteil einbringen. REAL TOTAL-Note: 3.
Danilo
Nur seinem Einsatz und Willen hat es Danilo zu verdanken, dass er nicht noch schlechter bewertet wird. Vom vielen Unglück in seinen offensiven Szenen (er rannte oft an und wurde oft geschickt und versuchte sich oft an Hereingaben, aber alles ohne Erfolg) mal abgesehen, ließ sich der Brasilianer in seinem ersten November-Einsatz defensiv viel zu oft leicht abkochen. Ob mit einfacher Körpertäuschung, bei der Danilo ins Leere trat, oder indem er unbedrängt den Ball weg schlug und herschenkte oder einem üblen „Tunnler“, sodass sein Gegenspieler freie Bahn hatte – es kam einfach zu viel über Rechts, da half auch Lucas‘ Aushilfe nicht. Der 25-Jährige ließ zu viele Flanken zu und hatte Glück, dass Gegenspieler Cop an eine gefährliche Hereingabe von der Gegenseite nicht heran kam – denn Platz ließ Danilo den Asturiern auch gerne mal. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Pepe
Pepe ist zurück, die Stamm-Innenverteidigung scheint wieder komplett. Nachdem Sergio Ramos bei seinem Comeback gegen Lissabons Sporting (2:1) noch den Rhythmus suchte, war dies gegen Gijóns Sporting Pepe zu unterstellen. Die erste dicke Chance der Partie konnte er nicht abwehren, festigte sich jedoch danach und hielt sich (wie man es kennt) aus dem Aufbau- und Offensivspiel raus. Trat bei Standards weniger in Erscheinung (kennt man eher nicht), spielte also jedoch seinen Stiefel solide ab, ließ sich nur hin und wieder von seinem Gegenspieler hinten heraus locken und kam dann nicht mehr schnell genug zurück. Trotzdem: Ordentliches Comeback. REAL TOTAL-Note: 3.
[advert]
Sergio Ramos
Sergio Ramos’ 71 Minuten waren gut! Seine Kollegen mental als Kapitän unterstützend (man sah ihn nicht selten applaudierend), kämpfend und keinen Zweikampf oder Blockierversuch scheuend (artistisch schmiss er sich in einige halbhohe Schüsse und Flanken), agierte er auch spielerisch am Ball sicher (92 prozentige Pass-Quote). Machte aber auch nicht mehr als sein musste, und vertraute im Spielaufbau regelmäßig auf Kovacic (außer zwei klasse Diagos auf Lucas). Wäre dann noch der Fallrückzieher statt an die Latte ins Tor gegangen, hätte der 30-Jährige sich eine noch bessere Note verdient. REAL TOTAL-Note: 2.
Nacho Fernández
Mal wieder durfte Nacho Fernández spielen. Mal wieder als Links- und nach Ramos‘ Auswechslung als Innenverteidiger. Er kann alles! Auch perfekte Flanken mit dem linken Fuß schlagen – wie beim 2:0. Leider fiel dem polyvalenten Spieler genau die Umstellung von außen auf innen kurzzeitig nicht leicht, sodass er (statt den Ball zu klären es spielerisch versuchte) einen Elfmeter verursachte. Der wäre Real beinahe noch zum Verhängnis geworden, doch hätte ein Punktverlust nicht am „Kaiser“ gelegen. Klasse Einsatz, viele zurückeroberte Bälle, gutes Hinterlaufen und Zusammenspiel mit Ronaldo. Klingt sehr gut, doch ließ er auch ein, zwei gefährliche Flanken von seiner Seite zu. Daher. REAL TOTAL-Note: 2.
Lucas Vázquez
Guter Auftritt des 25-Jährigen! Mit 18 Einsätzen hat er aktuell die meisten bei Real, doch waren Lucas Vázquez‘ letzte Spiele eher Durchschnitt. Heute zeigte er mal wieder, warum er zu den Publikumslieblingen gehört. Gijón ist nicht Atlético oder Lissabon, aber Lucas machte seine Sache sehr gut. Der heraus geholte Elfmeter ist da nur eine von vielen Dingen: Er führte mit die meisten Zweikämpfe, gab äußerst viele Hereingaben in die Gefahrenzone, beeindruckte mit 92-prozentigen Pässen (die meisten im letzten Spieldrittel), musste aufgrund seines körperbetonten Spiels hier und da gefoult werden, offenbarte am 13. Spieltag jedoch nur ein Manko: seinen Abschluss. Zwei, vielleicht sogar drei Tore hätte der Canterano heute machen können. Seine Kollegen aber auch zwei, drei seiner Assists verarbeiten können. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Mateo Kovačić
Schon unter der Woche war Mateo Kovačić der Auffälligste, da musste er es bei seinem 50. Spiel für Real Madrid natürlich auch sein. Sicher auch unter Druck, legte Reals Zweitjüngster die meisten Dribblings aufs Feld (fünf – in nur 80 Minuten) und präsentierte sich mal wieder so erfahren, wie es ein 22-Jähriger eigentlich kaum sein kann: Abspiel? Abschluss? Weiter laufen? Der Kroate fand stets die richtige Entscheidung, setzte seine Mitspieler gut in Szene und die Gegenspieler unter Druck (außer Carmona bei dessen Tor, aber das war kaum zu verteidigen). Kovačić bietet sich ständig an, holt sich die Bälle, ist hier und da nur durch Fouls zu stoppen und begeisterte mit 91 Prozent angekommenen Bällen. REAL TOTAL-Note: 1,5.
Luka Modri?
Luka Modrić hatte anfangs so seine Mühen und wurde stärker, je kräftiger es von oben plätscherte. Auf einen (für seine Verhältnisse) krassen Fehlpass Richtung Nacho sowie einen weiteren Fehlpass, der zum 2:1 führte (und nur 81-prozentiger Pässe zur Pause), gab es aber fast nur Gutes. Der 31-Jährige bewegte sich nicht so frei wie sein Nebenmann, hatte aber auch andere Aufgaben: Er stopfte Räume, blockte Pässe und Abschlüsse, schlug ordentliche Standards (Ronaldo hätte einen Kopfball verwerten müssen). Seine einzige Schuss-Chance vergab der Kroate. REAL TOTAL-Note: 2,5.
James Rodríguez
Er hätte sich beweisen müssen, doch James Rodríguez konnte es nicht. War es Pech? Nicht-Können oder einfach, dass er sich nicht in Form befindet? An Einsatz mangelte es (im ersten Durchgang nicht). Reals Nummer 10 war durchaus aktiv, legte Nacho einen Schuss auf, bediente Ronaldo zwei Mal, wirbelte viel und gewann auch zwei Luftduelle. Auch die Standards des Kolumbianers fielen gut aus (Ramos traf nur die Latte), doch nach dem Seitenwechsel und im leicht angepassten System fand er nicht mehr rein, kam kaum an Bälle und kämpfte sich auch nicht mehr rein – die Auswechslung nach 71 Minuten war logisch. REAL TOTAL-Note: 4.

Karim Benzema
Non, monsieur, non! Halbzeit eins: null! Eine Marionette mit der Nummer 9 schwebte über den Platz, ohne Zugriff auf Spiel oder Ball. Nach dem Seitenwechsel (und Zidanes leichter Systemanpassung) änderte sich dies. Karim Benzema durfte auch mal auf den Flügel und vergab eine dicke Kopfballgelegenheit, aber ansonsten: kein Kampf, kein rennen, keine Körpersprache. Obendrein erhielt er noch Pfiffe, weil er gegen Ende zwei entscheidende Szenen vermasselte (einen Querpass in den Rücken der einschussbereiten Sturmkollegen und ein überflüssiger Ballverlust in eigener Hälfte). Diesen Benzema will man nicht sehen! REAL TOTAL-Note: 5.
Cristiano Ronaldo
Es ging gut los: Erste Chance (Elfmeter)? Genutzt. Die nächste per Kopf aus sechs Metern kläglich vergeben, doch nach Nachos Flanke machte es CR7 besser. Dass acht seiner zehn Liga-Tore aus den letzten vier Partien kamen, zeigt: Cristiano Ronaldo hat wieder Spaß am Fußball. Und Anteil am Madrider Spiel! Spielfreudig wie Fans ihn lieben, gelangen dem Portugiesen auch einige Kunststückchen: der „No-Look“-Pass auf James, die Hake in Nachos Lauf… Auch aus Team-Sicht überzeugte Ronaldo: Nicht nur gab er viele Bälle noch im Strafraum (!) ab, sondern führte auch einen Freistoß mal per Chip (!!) für Lucas aus. Schade, dass er gegen Ende bei einem freie-Bahn-Konter keine Kraft mehr für den Abschluss hätte, sonst hätte es heute den nächsten Hattrick gesetzt – bei sieben Abschlüssen nicht unverdient. REAL TOTAL-Note: 1,5.
Einwechselspieler
Marcelo
Kam in Minute 71 und übernahm Ramos’ Kapitänsbinde. Joa, viel mehr gibt es auch nicht zu erwähnen. Ohne Benotung.
Marco Asensio
Auch Asensio kam in der 71. (für Kovačić) und nachdem er sich gegen Lissabons Sporting noch als linker Mittelfeldspieler sehr unwohl fühlte, machte er gegen Gijóns Sporting auch als zentraler Spieler keine glückliche Figur. Trotzdem: Ohne Benotung.
Isco Alarcón
Zeigte in zehn Minuten mehr Positives als James in 70: Guter Einsatz, half Kollegen nach deren Ballverlusten und eroberte den Ball, blockte eine Flanke (und erhielt stellvertretend für seine Glückssträhne den Einwurf), bediente Ronaldo bei dem freie-Bahn-Konter und zerlegte einen Gegenspieler vor dem Schlusspfiff, verzog dann aber auch den Schuss. Besser geht’s kaum! REAL TOTAL-Note: 2.
Jetzt bestellen: Reals Parley-Trikot für Erwachsene und Kinder – lang und kurz
Community-Beiträge