
Startelf
Thibaut Courtois
Bei Kike Garcías Traumtor machtlos und ansonsten kaum geprüft. War diesmal eher beim Mitspielen und im Spielaufbau gefragt, fand dabei aber nicht immer die optimale Lösung. Von 23 langen Bällen und kamen lediglich sechs an, und auch die Passquote von 66 Prozent ist ausbaufähig. Bei hohen Flanken in Halbzeit eins mit einer kleinen Unsicherheit, ansonsten vor allem in der Schlussphase aber in vielen Situationen zur Stelle. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Daniel Carvajal
Ständiger Aktivposten, der immer wieder energisch nach vorne antrieb und im Verbund mit Lucas Vázquez die rechte Seite gut im Griff hatte. Gefiel im Aufbau durch ein variables Positionsspiel, wobei er zumeist nach innen einrückte und so als Klatschoption eine Spielfortsetzung ermöglichte. Nach starker erster Halbzeit mit unauffälligem zweiten Durchgang, wobei das Eigengewächs eine Überzahlsituation kurz nach der Pause leichtfertig herschenkte. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Raphaël Varane
Defensiv guter Auftritt, wobei der Franzose vor allem durch seine Lufthoheit und Klärungsaktionen (sechs stellen den Bestwert der Partie) bestach. In Ballbesitz allerdings nicht immer mit der besten Lösung und unter Druck mit einer relativ hohen Fehlerquote (nur 83 Prozent angekommene Pässe). Insbesondere bei langen Bällen (nur vier von zehn fanden den Weg zum Mitspieler) mit Problemen. REAL TOTAL-Note: 3.
Sergio Ramos
Am Ende mehr oder weniger Matchwinner, diesmal aber nicht aufgrund eines Tores, sondern aufgrund seiner spektakulären Rettungsaktion in letzter Minute, durch die der Routinier das (mögliche) 2:2 verhinderte. Darüber hinaus ein sehr ansprechender Auftritt des Kapitäns, der in Halbzeit eins vor allem im Aufbau imponierte und Éibars Pressing mit messerscharfen Diagonalbällen immer wieder aushebelte. In der Luft gemeinsam mit Nebenmann Varane eine Macht, war in vereinzelten Situationen die kürzliche Verletzungspause aber doch durchaus spürbar. So leistete sich Ramos einen kapitalen Querpass in der eigenen Hälfte, der allerdings ungestraft blieb, und hatte auch den einen oder anderen Wackler im Stellungsspiel zu verzeichnen. Wir verbleiben aber vor allem mit der Rettungstat am Ende. REAL TOTAL-Note: 2.
Ferland Mendy
Mit Ferland Mendy auf dem Platz hat man als Anhänger der Königlichen einfach ein gutes Gefühl. Der Franzose ist defensiv aufgrund seiner Schnelligkeit gepaart mit seinem Stellungsspiel und seinem Durchsetzungsvermögen kaum zu überwinden, nach vorne findet sich der Neuzugang immer besser zurecht. Ähnlich wie Pendant Carvajal schob der Linksverteidiger im Aufbau situativ immer wieder ins Zentrum und erschwerte Éibar dadurch den Zugriff im Pressing, mit seinen dynamischen Flankenläufen war er ein permanenter Gefahrenherd, allerdings brachten weder Vázquez noch Rodrygo die Vorlagen des französischen Nationalspielers im Tor unter. Auch wenn der typische Mendy-Querfehlpass nicht ausblieb (59.), gibt’s die REAL TOTAL-Note: 2.
Luka Modrić (bis zur 71. Minute)
Würde man es nicht besser wissen, man würde vermutlich nicht glauben, dass Luka Modrić mittlerweile 35 Jahre alt ist. Der Blitzstart der Königlichen war vor allem dem gut aufgelegten Routinier zu verdanken, der in der Anfangsphase einen Außenristpass nach dem nächsten aus dem Fußgelenk schüttelte und wie zu seinen Hochzeiten das Angriffsspiel der Blancos diktierte. Krönung der bärenstarken Anfangsphase war letztlich der Treffer zum 2:0, aber auch danach überzeugte der Kroate durch intelligentes Positionsspiel, enorme Ballsicherheit, gute Lösungen unter Druck und ein immenses Laufpensum. Nach der Pause machten sich die Belastungen der letzten Wochen dann aber doch bemerkbar und die Nummer 10 tauchte ein wenig ab, sodass ab Minute 71 Fede Valverde übernahm. REAL TOTAL-Note: 2.
Casemiro
Nach seiner verbüßten Gelbsperre gegen Athletic erwartungsgemäß wieder zurück in der Startelf, erlebte der Brasilianer im Ipurua einen durchwachsenen Abend. Im Spiel gegen den Ball gewohnt wertvoll und mit einigen wichtigen Balleroberungen, geriet Reals Abräumer im Spielaufbau gegen die hochpressenden Basken immer wieder in die Bredouille. Éibar machte sich hierbei immer wieder die Probleme des Südamerikaners in puncto Positionierung und Spielfortsetzung nach vorne zu Nutzen und kreierte so einige gefährliche Umschaltmomente. Am Ende kann sich Casemiro sogar bei Ramos bedanken, dass dieser seinen Stellungsfehler in der letzten Minute gerade so noch ausbügelte, dazu war er auch beim Gegentor nicht unbeteiligt. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Toni Kroos
Ein Spiel, wie gemacht für den Greifswalder. Fand durch seine geschickte Positionierung immer wieder gute Lösungen gegen das hohe Pressing der Basken und mimte in gewohnter Manier den Verbindungsspieler zwischen Defensive und Angriff. Nach der Pause wie ein Großteil des Teams mit einem zeitweisen Durchhänger, stabilisierte sich gegen Spielende aber wieder. Phasenweise machte sich dann doch auch die Belastung der letzten Wochen bemerkbar und Kroos unterlief der eine oder andere ungewohnte Fehlpass. Bei einer Passquote von 89 Prozent ist das aber immer noch Meckern auf hohem Niveau. Zumal man nicht vergessen sollte, dass sowohl der Pass vor Benzemas zurückgepfiffenem Tor sowie vor Rodrygos Großchance von der Nummer 8 stammten und er durch einen Pre-Assist auch am 2:0 beteiligt war. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Lucas Vázquez
Erneut ein überzeugender Auftritt des Galiciers, der während der fantastischen Anfangsphase der Blancos zu den absoluten Aktivposten zählte und das 2:0 mit tollem Gegenpressing überhaupt erst ermöglichte. Sonst gefiel die Nummer 17 durch gute Laufwege und Ballsicherheit im Aufbau und auch das defensive Zusammenspiel mit Carvajal funktionierte meistens reibungslos. Der Ballverlust vor dem 1:2 war unglücklich, am Ende konnte „Luqui“ diesen Fauxpas durch seinen Treffer aber wieder ausmerzen. REAL TOTAL-Note: 2.
Karim Benzema
Karim Benzema in dieser Form beim Fußball spielen zuzusehen, ist ein Geschenk! Jede Bewegung, jeder Kontakt, jeder Pass sind ein purer Genuss für Fußballästheten – und eine große Hilfe für sein Team obendrein. Ob als eiskalter Torjäger wie beim 1:0, als Vorbereiter beim 2:0 und 3:1, als Wandspieler oder als Mann für den Pass in die Schnittstelle, Reals Nummer 9 war (mal wieder) omnipräsent und lieferte einen erneuten Beweis, warum die zuletzt aufgekommene Diskussion über den besten französischen Stürmer aller Zeiten nicht von ungefähr kommen. EInen Tag nach seinem 33. Geburtstag hätte es am Sonntagabend durchaus noch ein weiteres Tor sein können, doch erst scheiterte der Franzose freistehend an sich selbst, anschließend griff der VAR ein verhinderte ein weiteres traumhaftes Tor. Nichtsdestotrotz bleibt zu sagen: Magnifique, Monsieur! REAL TOTAL-Note: 1.
Rodrygo Goes (bis zur 71. Minute)
Auch der Brasilianer leistete einen erheblichen Beitrag zur gelungenen Anfangsphase der Blancos. Legte mit seinem perfekt getimeten Chip-Ball auf Benzema das 1:0 auf und sorgte auch sonst mit seiner Dynamik und Technik für reichlich Trubel in Éibars Hintermannschaft. Nahm sich zwar seine Auszeiten, wenn der 19-Jährige jedoch am Ball war, wurde es meistens gefährlich. Nach der vergebenen Großchance in Halbzeit zwei war aber nicht mehr viel zu sehen, Asensio sprang ab Minute 71 ein. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Einwechselspieler
Fede Valverde (ab der 71. Minute)
Ersetzte den doch leicht ausgelaugten Modrić in der Schlussphase. Keine Bewertung.
Marco Asensio (ab der 71. Minute)
Schnupperte mit einem tollen Freistoß an seinem ersten Saisontor, verfehlte jedoch knapp. Keine Bewertung.
Trainer
Zinédine Zidane
Ein Sieg, der auch dem Trainer gehört. Hatte sein Team hervorragend auf- und eingestellt, was sich insbesondere in der Anfangsphase bemerkbar machte, als die Königlichen durch einen variablen Spielaufbau und hohe Intensität Éibars Pressing nahezu mühelos aushebelten und sich Chance um Chance erspielten. Dass seine Männer den Sack nicht früher zumachten, ist Zidane nicht wirklich anzukreiden. Und der Erfolg aus fünf Siegen in Serie gibt dem Franzosen bei den geringen Rotationen Recht. Alles in allem ein gelungener Abend. REAL TOTAL-Note: 1,5.
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