
Startelf
Thibaut Courtois
Verhinderte mit einigen guten Paraden und starkem Torwartspiel früh einen höheren Rückstand – vor allem in Minute 14, als er in Weltklasse-Manier gegen Rafa mir parierte. Nachdem die Blancos (glücklich) zurück in die Partie kamen, blieb der Belgier der Garant dafür, dass es keinen weiteren Gegentreffer setzte. Seine wichtigste Szene hatte der 1,99-Meter-Mann in der dritten Minute der Nachspielzeit, als der 29-Jährige einen wuchtigen Kopfball von Ex-BVBler Thomas Delaney entschärfte. ¡Eres una máquina, Thibaut! REAL TOTAL-Note: 1.
Daniel Carvajal (bis zur 94. Spielminute)
Erwischte eine furchtbare erste Halbzeit, in der er Sevilla mit zwei katastrophalen Fehlpässen zu guten Chancen einlud (14., 28.) und präsentierte sich in dieser Phase auch darüber hinaus unkonzentriert im Passspiel und nachlässig im Zweikampfverhalten. Eine deutliche Leistungssteigerung in Durchgang zwei sowie zwei starke Offensivaktionen (24., vor Vinícius’ Distanzversuch; 72.) verhinderten eine schlechtere Bewertung. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Éder Militão
An diesem Abend bester Verteidiger aufseiten der Merengues: Ob am Boden (sieben Klärungen, drei Ballgewinne) oder in der Luft (sechs gewonnene Kopfballduelle) – der Brasilianer behielt in nahezu jedem direkten Duell die Oberhand. Durch seine umsichtige Leistung kam er Rechtsverteidiger Dani Carvajal zudem mehrmals in letzter Sekunde zur Hilfe. Doch auch im Spiel mit Ball leiteten sein Distanzschuss (32., vor Benzemas Tor) sowie sein herrlicher Diagonalball (87., vor Vinícius’ Tor) beide Treffer der Hausherren ein. Lediglich beim Standard vor dem 0:1 wirkte der 23-Jährige suboptimal positioniert. Dennoch: Bosshafte Leistung, Éder! REAL TOTAL-Note: 1,5.
David Alaba
Dass David Alaba die Qualität mitbringt, den Kader der Blancos nennenswert zu verstärken – da waren sich die meisten Fußballexperten bereits vor der Saison einig. Dass der Österreicher aber binnen weniger Wochen zu einem der zentralen Puzzleteile in Carlo Ancelottis Überlegungen werden würde – das hätten wohl nur die wenigsten Beobachter vermutet. Gegen den FC Sevilla lieferte der Ex-Bayer sowohl in der Defensive (14., Rettungsaktion auf der Linie; 35., Klärung im Eins-gegen-Eins im Strafraum) als auch im Offensivspiel (15., Distanzschuss; 83., knapp über die Latte nach Kroos-Freistoß) einige starke Aktionen. Darüber hinaus überzeugt der 29-Jährige mit Führungsqualitäten, die an Vorgänger Sergio Ramos erinnern. REAL TOTAL-Note: 2.
Ferland Mendy
Überzeugte der Franzose in der Vergangenheit oftmals primär defensiv, zeigte sich Mendy gegen den FC Sevilla auch immer wieder aktiv im Spiel mit Ball. Seine schönste Szene war dabei sicherlich die “Zidane-Wende”, mit der er gleich zwei Gegenspieler ins Kino schickte. Die Sicherung hoher Ballbesitzpositionen durch energische Laufwege sowie ein stabiles Defensivverhalten stellten darüber hinaus das Fundament einer starken Gesamtleistung dar. REAL TOTAL-Note: 2.
Toni Kroos
Zwar konnte der Deutsche nicht an die Gala-Vorstellung in der Königsklasse anknüpfen, im Spiel nach vorne war der 31-Jährige dennoch stärkster Akteur im Mittelfeld der Hausherren. Besonders seine diagonalen Seitenverlagerungen (24., 77.) sowie seine punktgenaue Freistoßflanke auf Alaba (83.) erzeugten punktuell immer wieder Torgefahr. Mit 98 Ballaktionen (93 Prozent Passquote, zwei Key-Pässe) war der zentrale Mittelfeldspieler wieder an fast allen Angriffen des Rekordmeisters beteiligt. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Casemiro
Fing schludrig mit einem technischen Fehler (5.) und unsauberen Zuspielen an, steigerte sich im Verlauf des Spiels aber merklich. Bis auf einen schwachen Defensivzweikampf gegen den starken Ocampos (30.) stopfte der 29-Jährige wieder viele Lücken und leitete mit einem von zwei Key-Pässen auch Asensios Top-Chance nach knapp einer Stunde ein. 92 Prozent Passquote unterstreichen zudem, dass der Madridismo dieser Tage wieder einen stärker fokussierten Casemiro als zu Saisonbeginn zu sehen bekommt. REAL TOTAL-Note: 3.
Luka Modrić (bis zur 73. Spielminute)
Auch wenn der Kroate an diesem Abend seine Kreativität nicht wie gewohnt ausspielen konnte, sorgte er mit seiner Laufbereitschaft und seiner gewohnten Passsicherheit (94 Prozent Passquote) dafür, dass sich die Gastgeber in Durchgang zwei die Dominanz im Mittelfeld zurückeroberten. Steuerte starke drei Ballgewinne bei und musste nach 73 Minuten für Camavinga Platz machen. REAL TOTAL-Note: 3.
Marco Asensio (bis zur 73. Spielminute)
In puncto Ballaktionen sicherlich kein besonders starker Auftritt des Spaniers. Wenn der Außenspieler jedoch das Leder am Fuß hatte, strahlte er stets Torgefahr aus: Sowohl unmittelbar vor der Pause (45.+1, nach Mendy Vorarbeit) als auch nach knapp einer Stunde (58., gute Finte nach Casemiro-Steckpass) verpasste der 25-Jährige den Führungstreffer nur knapp, ehe er in der Schlussphase für Federico Valverde weichen musste. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Karim Benzema
Karim Benzema ist und bleibt die Torgarantie für die Merengues: Gegen den FC Sevilla trat Benzema zwar über weite Teile des Spiels vor allem als mitspielender, Räume kreierender Mittelstürmer in Erscheinung – in der 32. Spielminute reagierte der 33-Jährige jedoch geistesgegenwärtig und traf per Abstauber zum wichtigen Ausgleich. Unter dem Strich sicherlich kein herausragendes, aber erneut ein gutes Spiel des Franzosen. REAL TOTAL-Note: 2.
Vinícius Júnior (bis zur 92. Spielminute)
Kaum zu glauben, aber wahr: Vinícius Júnior trifft und trifft… und trifft! Gegen Titelkontrahent FC Sevilla schweißte der Youngster das Leder kurz vor Schluss aus halblinker Position in CR7-Manier in den rechten oberen Torwinkel. Mag dem Brasilianer in den 87 vorangegangene Spielminuten auch längst nicht alles gelungen sein, so stellte er seine Ausnahmeform mit diesem wichtigen Treffer ein weiteres Mal unter Beweis. REAL TOTAL-Note: 2.
Einwechselspieler
Eduardo Camavinga (ab der 73. Spielminute)
Der Franzose kam verhältnismäßig spät, veränderte die Statik des Spiels mit seiner Passschärfe und seinen mutigen Dribblings situativ aber deutlich. Gelungene Bewerbung für weitere Einsatzzeit. Ohne Bewertung.
Federico Valverde (ab der 73. Spielminute)
Nach langer Verletzungspause durfte der Uruguayer erstmals seit dem Clásico wieder Einsatzminuten sammeln. Agierte dabei wenig auffällig (nur sechs Ballaktionen) und verlor zudem das Kopfballduell gegen Delaney – zum Glück ohne Konsequenzen. Ohne Bewertung.
Nacho Fernández (ab der 92. Spielminute)
Kam mit dem Auftrag, ein paar wertvolle Sekunden von der Uhr zu nehmen. Ohne Bewertung.
Lucas Vázquez (ab der 94. Spielminute)
Die Einwechslung des Galiciers diente nur dazu, keinen Spielrhythmus mehr aufkommen zu lassen. Ohne Bewertung.
Trainer
Carlo Ancelotti
Wenn man die Liga nach 14 Spielen mit zehn Siegen, drei Remis und lediglich einer Niederlage auf dem Konto souverän anführt und außerdem bereits sicher im Achtelfinale der Champions League steht, dann hat man als Trainer nicht allzu viel falsch gemacht. Gegen den FC Sevilla hatte Ancelottis Real aber phasenweise Spielglück – und Thibaut Courtois. Zwar ging der Matchplan des Weltklassetrainers unter dem Strich auf, einige Madridistas dürften sich allerdings frühere Wechsel und ein stärker wahrnehmbares In-Game-Coaching gewünscht haben. Nichtsdestotrotz bleiben drei wichtige Zähler im Titelkampf in Madrid. Auch dank des Italieners. REAL TOTAL-Note: 2,5.
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