
Startelf
Thibaut Courtois
Zwar war der Belgier in der Provinz Alicante kaum gefordert – in der letzten Minute der Nachspielzeit parierte der 1,99-Meter-Hühne einen gut getretenen Freistoß von Gonzalo Verdú allerdings stark und rettete den Hauptstädtern somit zumindest einen Zähler. Zuvor entschärfte der ehemalige Welttorhüter einen Torschuss von Daniele Rigoni mühelos (10.), nachdem dieser Marcelo austanzte. Schade aus Sicht des 28-Jährigen: Beim Strafstoß von Fidel war er in der richtigen Ecke, konnte seine Negativserie in puncto Strafstoßparaden in LaLiga aber nicht beenden. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Daniel Carvajal
Eigentlich lieferte Daniel Carvajal eine gute, mitunter sogar sehr gute Partie ab: Insbesondere in Durchgang eins überzeugte der Außenverteidiger immer wieder mit starken Gegenpressing-Momenten (3., vor Kroos-Kopfball; 29., vor Vázquez-Abschluss). Zudem erarbeitete er sich durch ein hervorragendes Einlaufen nach Kroos-Flugball selbst eine klare Torchance, die Elche-Keeper Badía hervorragend parierte (70.) und hatte mit 119 Ballkontakten die meisten Ballaktionen auf dem Platz. Eine gute Bewertung zerstörte sich der spanische Nationalspieler jedoch kurz nach Wiederbeginn, als er Antonio Barragán im Straftraum nach Freistoß-Flanke zu lange am Trikot festhielt (52.). Die Folge: Elfmeter. REAL TOTAL-Note: 4.
Raphaël Varane
Der Franzose war bei der ungemütlichen Auswärtsaufgabe mit Ausnahme zweier kleiner Kommunikationsprobleme mit Abstand bester Verteidiger: So löste der Weltmeister defensiv sogar schwierigste Aufgaben, wie die Zwei-gegen-Drei-Unterzahlsituation in der 16. Spielminute oder die Zwei-gegen-Zwei-Situation kurz vor der Pause (41.). Mit seinem Tempo gelang es ihm zudem, etwaige Stellungsfehler seiner Teamkollegen auszubügeln und auf diese Weise immer wieder in die Defensivzweikämpfe zu kommen. Außerdem verteidigte der Franzose, der auch im Duell Mann gegen Mann stets hellwach war, vor Modrićs Führungstreffer stark nach vorne und initiierte den folgenden Angriff über den Kroaten, Kroos und Asensio. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Sergio Ramos
Ein unkonzentrierter, mitunter fahriger Auftritt des zuletzt so formstarken Kapitäns: Während sich Ramos defensiv einige Stellungsfehler erlaubte, weshalb situativ seine Temponachteile offensichtlich wurden (etwa im Duell mit Rigoni, 40.), vergab der Kapitän offensiv den vielleicht größten Matchball, als er freistehend an Badía scheiterte (71.). Trotz einiger gewonnener Eins-gegen-Eins-Duelle und 111 Ballkontakten (Passquote: 91 Prozent) blieben an diesem Abend die teilweise negative Körpersprache sowie ungewohnte Konzentrationsschwächen hängen. REAL TOTAL-Note: 4.
Marcelo
72 Ballkontakte, jeweils zwei Dribblings und Flanken sowie ein Aluminiumtreffer (13.) verdeutlichen, dass der Auftritt des Brasilianers keinesfalls unmotiviert oder lustlos wirkte. Lediglich die Qualität seiner Offensivaktionen ließ zu wünschen übrig. So konnte der 32-Jährige weder über Passspiel noch durch Hereingaben Torgefahr kreieren und leistete sich zudem hier und da technische Fehler. Darüber hinaus wirkte der Linksverteidiger im Vergleich zu Konkurrent Ferland Mendy defensiv deutlich anfälliger. Einerseits, indem er in Eins-gegen-Eins-Duellen wie mit dem Italiener Rigoni den Kürzeren zog (10.), andererseits, indem er die nötige Positionsdisziplin vermissen ließ, seine Abwehrseite entblößte und somit Ramos, Varane und Carvajal immer wieder in die Bredouille brachte. REAL TOTAL-Note: 4.
Luka Modrić
Nach einer etwas schludrigen Anfangsphase mit zwei leichten Ballverlusten übernahm der Kroate ab der 10. Minute, fast schon wie gewohnt, die Verantwortung im Kreativzentrum. Sinnbildlich für den offensiven Input des 35-Jährigen war dabei auch, dass er seinen Treffer selbst mit einleitete, um dann im Vollsprint von Strafraum zu Strafraum zu eilen und das Leder im Nachsetzen über die Torlinie zu wuchten. Trotz abermals starken 106 Ballkontakten war das Spiel des Vizeweltmeisters nach dem Seitenwechsel weniger auffällig und im Vergleich zu den vergangenen Wochen auch etwas fehlerbehafteter, was sich unter anderem an der für Modrić-Verhältnisse schwachen Passquote (86 Prozent) festmachen lässt. Dennoch: ordentliche Leistung des Kreativkopfes! REAL TOTAL-Note: 2,5.
Casemiro
Unter dem Strich solide Leistung des Abräumers, der defensiv die Vielzahl seiner Duelle für sich entschied und zudem vor Marcelos Aluminiumtreffer Kroos’ Flugball gefühlvoll ablegte. Mit einer Passquote von 93 Prozent bewegte sich der Brasilianer außerdem in seinem oberen Leistungsspektrum. Allerdings vermochte auch Casemiro der in Durchgang zwei eher enttäuschenden Leistung des Meisters keine positive Wendung zu verleihen. REAL TOTAL-Note: 3.
Toni Kroos (bis zur 78. Minute)
Statistisch war auch der Auftritt beim FC Elche ein typisches Kroos-Spiel: 102 Ballkontakte, 96 Prozent Passquote sowie drei Key-Pässe lesen sich hervorragend. Zudem hätte sich der Deutsche in der 3. Spielminute per Kopf fast sogar selbst in die Torschützenliste eintragen können. Eine bessere Bewertung verhinderten an diesem Abend jedoch die ebenfalls Kroos-typische Schwäche im Defensivzweikampf sowie die Tatsache, dass auch die 30-Jährige „Passmaschine“ nach dem Seitenwechsel zu selten klare Torchancen kreieren konnte. Sein Chipball auf Carvajal (70.) hätte allerdings den Siegtreffer einleiten können. REAL TOTAL-Note: 3.

Lucas Vázquez (bis zur 78. Minute)
Mit 58 Ballaktionen, 93-Prozent-Passquote sowie einem Key-Pass war der Galicier erneut einer der Aktivposten im königlichen Dress. Bis auf die punktgenaue Flanke vor Kroos’ Kopfball (3.) sowie einem gefährlichen Abschuss aus halbrechter Position (58.) gelang es aber auch dem 29-Jährigen zu selten, Torgefahr zu erzeugen. Mit einer abermals hohen defensiven Arbeitsrate sowie einigen guten Aktionen im Gegenpressing rechtfertigte der Außenspieler jedoch seine erneute Startelfnominierung. REAL TOTAL-Note: 3.
Karim Benzema
Wenn du als Mittelstürmer Real Madrids beim abstiegsbedrohten FC Elche in 90 Minuten nur einen Torschuss generierst, ist das schlichtweg zu wenig. Anders als in den vergangenen Wochen war Benzema im Offensivspiel der Blancos im Grunde genommen kein Faktor: Lediglich nach Ramos-Hereingabe (31.) sowie nach Modrić-Flanke (89.) war der Franzose einem Tor nahe, verpasste das Leder aber jeweils knapp. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Marco Asensio (bis zur 86. Minute)
Der Außenstürmer präsentierte sich agil und versuchte die Chance des Rodrygo-Ausfalls zu nutzen. 52 Ballaktionen sowie eine starke Passquote (98 Prozent) verdeutlichen, dass der Spanier einerseits um Ballkontakte bemüht war und andererseits äußerst konzentriert agierte. Sein Lattenkracher vor dem Führungstreffer deutet jedoch an, dass der 24-Jährige mit etwas mehr Risikofreude (keine gegnerüberwindenden Dribblings) vielleicht sogar zum Matchwinner hätte werden können. REAL TOTAL-Note: 3.
Einwechselspieler
Federico Valverde (ab der 78. Minute)
Kam spät für Kroos und sammelte in einer Viertelstunde Spielzeit immerhin 14 Ballkontakte. Mit seinem Zuspiel auf Vinícius brachte er diesen kurz vor Schluss allerdings in eine hervorragende Flankenposition, die der Brasilianer nicht in klare Torgefahr ummünzen konnte (88.). Ohne Bewertung.
Eden Hazard (ab der 78. Minute)
Der Belgier war bei seinem erneuten Comeback kein Faktor im Offensivspiel der Merengues und konnte weder mit Dribblings noch mit gefährlichen Abschlüssen überzeugen – stand jedoch auch nur 15 Minuten auf dem Feld. Ohne Bewertung.
Vinícius Júnior (ab der 86. Minute)
Der Youngster kam in seinen wenigen Einsatzminuten auf fünf Ballkontakte und brachte zumindest eine Hereingabe zustande. Um zum Matchwinner zu werden genügte die Einsatzzeit schlichtweg nicht. Ohne Bewertung.
Trainer
Zinédine Zidane
Nachdem der Cheftrainer in den letzten Wochen aufgrund seiner mangelnden Rotation sowie der wenigen und späten Auswechslungen zwar oftmals kritisiert worden war, mit sechs Siegen in Serie aber stets die besseren Argumente auf seiner Seite hatte, hat sich der 48-Jährige in Elche schlichtweg vercoacht. So wäre es angesichts des in Durchgangs zwei sehr statischen Spiels der Blancos spätestens nach einer Stunde Zeit gewesen, frische Kräfte zu bringen – auch und vor allem, um den Rhythmus des Spiels zu ändern. Insbesondere die Tatsache, dass „Zizou“ erneut auf Martin Ødegaard verzichtet hat, wirft Fragen auf. So ist der Norweger einer jener seltenen, kreativen Zwischenlinienspieler, die dazu prädestiniert sind, engmaschige Gegner aufzubrechen. Hier sollte der Meistertrainer ansetzen und eventuell neue Wege gehen. REAL TOTAL-Note: 5.
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