
Startelf
Keylor Navas
Wieder nicht zu Null! Obwohl Keylor Navas über das ganze Spiel eine überzeugende Leistung ablieferte, steht am Ende (zum elften Mal in Folge) ein Gegentor und damit das Unentschieden. Antoine Griezmann stellte den Costa Ricaner alleine in Halbzeit eins drei Mal die Probe – dreimal hatte der königliche Torhüter die Nase vorne. Nach dem Seitenwechsel blieb Navas, bis auf eine Glanzparade gegen Fernando Torres durchgehend „arbeitslos“. In der 85. Minute musste der in Kritik geratene Torhüter dann aber doch noch hinter sich greifen. Beim schnell gespielten Gegentreffer des Franzosen hätte der 30-Jährige den Schuss durch eine besser Positionierung möglicherweise halten können – Griezmann hat die Situation jedoch auch perfekt ausgenutzt. Dennoch: keine schlechte Vorstellung! REAL TOTAL-Note: 2,5.
Daniel Carvajal
Im Vergleich zu Marcelo war Dani Carvajal gegen die „Rojiblancos“ weniger auffällig, aber nicht untriebig. Wie gewohnt gab der Canterano einfach alles, haute sich in jeden Zweikampf und jedes Dribbling. Wenn Atlético mal angriff, dann nicht über seine Seite – seinen nominellen Gegenspieler Saúl Ñíguez nahm Carvajal einfach aus dem Spiel. Wenn er im letzten Drittel aktiv wurde, dann über Flanken, die er immer wieder wie Giftpfeile in den stark besetzen Strafraum des Gegners abfeuerte. Hatte mit 113 Ballkontakten den meisten Anteil am Kombinationsspiel und wusste auch den einen oder anderen gefährlichen Pass in die Schnittstellen zu spielen. Beim Ausgleich stürmte Griezmann zwischen ihm und Nacho durch, wem da der Stellungsfehler galt, lässt sich streiten. Gehörte unumstritten zu den Besten: REAL TOTAL-Note: 2,5.
Pepe
Er führte Real auf die Siegerstraße gegen den Stadtrivalen – leider verließ seine Mannschaft diese nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung. In der Defensive von Beginn an fehlerfrei und routiniert, waren es nicht seine Balleroberungen und perfekten Tacklings, die den 34-Jährigen gegen Atlético auszeichneten. In Minute 52 hieß es nach einem exzellenten Freistoß von Kroos nämlich: Tor von Pepe! Der Europameister erlöste seine Mannschaft mit einem perfekt gesetzten Kopfball, musste nach 67 Minuten musste jedoch wegen zwei gebrochenen Rippen und nach einem Zusammenstoß mit Kroos leider frühzeitig vom Platz. Nach seinem überzeugenden Auftritt gegen Atlético ein schmerzhafter Ausfall für die bevorstehenden Begegnungen mit dem FC Bayern München und dem FC Barcelona. REAL TOTAL-Note: 1,5.
Sergio Ramos
Der Abwehrchef fand sofort über den Kampf in die Partie und versuchte „Atleti“ mit eigenen Waffen zu schlagen. Doch wurde Ramos auch nach einer Viertelstunde schon zweimal wegen zu harten Einsteigens vom Schiedsrichter verwarnt. Der Kapitän wusste in der Defensive durchaus zu überzeugen, doch wo Licht, da auch Schatten beim Spanier: Einige Male ließ sich Ramos zu unüberlegten Handlungen hinreißen, wie kurz vor dem Seitenwechsel, als er sich einen katastrophalen Fehlpass im Aufbauspiel leistete, der zu einem Sololauf Griezmanns und beinahe zum Gegentor führte. Nach Pepes Auswechslung konnte er seine Viererkette nicht richtig auf die Konter der Gäste einstellen und war beim Gegentreffer nicht optimal positioniert. Alles in Allem kein überzeugender Auftritt. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Marcelo
Genau diesen Außenverteidiger-Typ brauchst du gegen defensiv eingestellte Mannschaften wie Atlético. Wie gewohnt agierte Marcelo oft auf einer Höhe mit „BBC“, riss Löcher in die gut eingestellte gegnerische Defensive und flankte, was das Zeug hielt. Der umtriebige Brasilianer war überall auf dem Platz zu finden und spielte drei Key-Pässe. Darüber hinaus zeigte er über 90 Minuten ungeahnte Verteidiger-Qualitäten: Vier erfolgreiche Grätschen setzte der brasilianische Wuschelkopf – drei gegnerische Pässe konnte er zudem abfangen. REAL TOTAL-Note: 2.
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Luka Modrić
Modrić war in den letzten Partien nicht in Bestform. Der Kroate wirkte überspielt und legte eine auffallend schwache Körpersprache an den Tag – die Schonung im letzten Spiel sollte ihm Kraft für das Duell mit den „Colchoneros“ geben. Insgesamt machte „Lukita“ seine Sache auch ganz ordentlich: 71 Pässe bei einer 90-prozentigen Pass-Quote lesen sich zwar gut, sind für Modrić jedoch keine Seltenheit. Chancenkreierende Schlüsselpässe spielte der „Mozart vom Balkan“ heute keine. Stattdessen suchte er auffällig oft selbst den Abschluss, statt auf seine Mitspieler abzuspielen. Dieser Umstand ist vermutlich auf die Kompaktheit der gegnerischen Abwehr zurückzuführen. Das Fazit: „Modrić zurück zur alten Stärke“ wäre übertrieben – „auf dem Weg zur Besserung“ trifft es eher. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Carlos Casemiro
Gegen Leganés noch außen vor und geschont, kam Casemiro gegen den Stadtrivalen zurück in die Startelf, um für Balance zu sorgen und seinen Mittelfeld-Kollegen Kroos und Modrić größere offensive Freiheiten zu ermöglichen. Dieser Plan ging auch soweit auf: Casemiro agierte als „Fels in der Brandung“, setzte sechs Tacklings (Bestwert), fing drei Bälle ab und blockte einen gefährliche Schuss von Yannick Carrasco. Der Mittelfeld-Panzer schreckte auch nicht vor drastischen Aktionen, wie das taktische Foul nach gut einer halben Stunde zurück, welches ihm eine Gelbe Karte einbrachte, und vereitelte durch sein gutes Stellungsspiel den einen oder anderen Konter. Casemiro wird auch gegen die Bayern ein wichtiger Schlüsselfaktor für die Blancos sein. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Toni Kroos
Der Deutsche wird sich über die Rückkehr von Positions-Kollegen Casemiro gefreut haben, denn immer wenn der Brasilianer auf dem Platz steht, bedeutet das eine offensivere Ausrichtung seiner Person. Mit 62 Pässen für seine Wenigkeit eher unterdurchschnittlich am Spielaufbau beteiligt, forcierte Kroos gegen Atlético vor allem das Kombinationsspiel im letzten Drittel. Während seine Standards in Hälfte eins noch Verbesserungspotenzial hatten, fand er nach dem Seitenwechsel zu gewohnter Stärke bei ruhenden Bällen und holte sich einen perfekten Freistoß-Assist zum 1:0 durch Pepe. Nach 76 Minuten wurde Kroos, in Hinblick auf das Champions-League-Duell gegen den FC Bayern ausgetauscht. Und dann könnte man meinen, ging es bergab mit Ordnung und Stabilität, so wurde diese Auswechslung Zidane noch zum Verhängnis. Ein überzeugender Auftritt des Greifswalders auf einer etwas offensiveren Position. REAL TOTAL-Note: 2.

Gareth Bale
Der Waliser kann sein volles Potenzial nach seiner Verletzung einfach noch nicht ausschöpfen. In der Anfangsphase beinahe unsichtbar, fand Bale in der ersten Halbzeit wenig bis keinen Zugriff aufs Spiel. Die einzige gefährliche Waffe des 27-Jährigen: seine weiten, flankenähnlichen Einwürfe in den Strafraum. Nach dem Seitenwechsel trat Bale öfters in Erscheinung und kam bis zu seiner Auswechslung in der 81. Minute zwar zu fünf Abschlüssen (Bestwert), wobei jedoch nur ein Schuss auf den Kasten ging. Bale war gegen den Lokalrivalen klar das schwächste Glied im „BBC“-Sturm – mit Kapazundern wie Lucas oder Asensio in den Startlöchern muss der Waliser einfach mehr zeigen, um weiterhin einen Stammplatz bei den Königlichen zu verdienen. REAL TOTAL-Note: 4.
Karim Benzema
Für einen klassischen Stürmer sind die Aufeinandertreffen mit defensiv ausgerichteten Mannschaften immer schwierig, da sie oft wenig Einfluss auf das Spiel bekommen. Karim Benzema ist in dem Sinne kein „klassischer Stürmer“, sondern einer, der sich oft fallen lässt und die Bälle fordert, wenn er sie nicht erhält. Die Verbindung und das Verständnis mit Stürmer-Kollegen Ronaldo funktionierte gegen „Atleti“ zwar hervorragend, herausgekommen ist aber dennoch nichts zählbares. Drei Schüsse, zwei davon aufs Tor, aber kein Treffer – eine ernüchternde Bilanz für die Nummer 9. Von den Feldspielern hatte nur Bale weniger Ballkontakte zu verzeichnen. Der Franzose hat deutliches Steigerungspotenzial für das anstehende Duell mit den Bayern. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Cristiano Ronaldo
Der Portugiese liebt das „Derbi Madrileño“: Die Nummer 7 hat seit seiner Ankunft in Madrid im Duell gegen die „Rojiblancos“ bereits 18 Mal eingenetzt. Nach einer guten halben Stunde hätte Portugiese den Ball eigentlich schon zum 19. Mal in die Maschen gebracht, wäre Stefan Savi? nicht rettend auf der Linie gestanden. Von Beginn an war Ronaldo die Spielfreude deutlich anzusehen, seine exzellente Körpersprache und zahlreichen Aufmunterungen an seine Kollegen machten CR7 zu einer mannschaftsdienlichen Figur gegen den Lokalrivalen. Dass es dieses Mal nicht zu einem Treffer reichte, lag vor allem am hervorragenden Jan Oblak, nicht an seinem Einsatz. REAL TOTAL-Note: 3.
Einwechselspieler
Nacho Fernández
Kam in der 67. Minute für den verletzten Pepe ins Spiel und zeigte bis auf seinen Stellungsfehler beim Gegentreffer einen unauffälligen Auftritt. Ohne Bewertung.
Isco
Kam in der 76. Minute für Toni Kroos. Ohne Bewertung.
Lucas Vázquez
Lucas kam erst in der 81. Minute für Bale in die Partie. Ohne Bewertung.
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