
Startelf
Keylor Navas
Der Costa-Ricaner entpuppte sich als der Unsicherheitsfaktor von Real in der ersten Halbzeit. Begonnen mit mehreren Abwürfen in die Füße des Gegners, verschätzte sich Navas beim Führungstor der Bayern durch Joshua Kimmich krass. Er rechnete mit einer Flanke und musste mit ansehen, wie die Kugel an ihm vorbeisegelte. Im zweiten Abschnitt stabilisierte sich der Keeper aber und half mit seinen Paraden, die Sturm-und-Drang-Phase des deutschen Rekordmeisters unbeschadet zu überstehen. REAL TOTAL-Note: 4.
Dani Carvajal
Die erste Aktion des Rechtsverteidigers mündete fast in einem Gegentor. James Rodríguez blockte eine Pass seines früheren Mitspielers, der bei Robert Lewandowski und kurz danach beinahe im Tor landete. Carvajal war daraufhin eine gewisse Verunsicherung anzumerken, die er aber Schritt für Schritt bekämpfte und sich auf sein Spiel konzentrierte. Bei dem einen oder anderen Zweikampf agierte er zwar am Rande des Erlaubten, doch diese körperliche Präsenz verhalf den Königlichen, Stabilität zu erlangen. Franck Ribéry stellte ihn jedoch immer wieder vor Herausforderungen, die aufgrund des hohen Tempos der Hausherren selten zu bewältigen waren. Dass er in der 66. Minute den Rasen für Karim Benzema verließ, hatte allerdings keine sportlichen Gründe. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Raphaël Varane
Ein rundum gelungener Geburtstag für den Franzosen. Aber ist der wirklich erst 25? Oder nicht doch schon 30? So abgezockt und routiniert nahm er nämlich mal eben den besten Bundesliga-Torschützen, Robert Lewandowski, aus dem Spiel. Sein Landsmann und Kumpel Benzema, den nicht wenige Medien und Fans für den Polen aus dem Team kicken möchten, wird es ihm gedankt haben. Varane ließ dem Bayern-Goalgetter keine Luft zum Atmen und köpfte jeden Ball aus der Gefahrenzone. Kurz nach dem Seitenwechsel verhinderte er zudem die erneute Bayern-Führung. Chapeau, Meister Proper! REAL TOTAL-Note: 2.
Sergio Ramos
Es gab schon bessere Spiele des Sergio Ramos. Spiele mit unglaublichen Kopfballtoren und geschichtsträchtigen Tacklings. Trotzdem war der Kapitän am Mittwochabend voll auf der Höhe. Mit seiner Grätsche gegen Lewandowski in der Anfangsphase setzte er gleich mal ein Zeichen an alle Anwesenden. Er pushte seine Nebenmänner, indem er ihnen lautstarke Anweisungen oder einen Klaps auf die Schulter gab. Wie ein echter Kapitän eben. Und wann immer es brenzlig wurde: „RamBOSS“ war sich für keinen Extra-Meter zu schade. Wenn nötig, beförderte er das runde Leder resolut mit einem Befreiungsschlag gen Tribüne. Es braucht in diesen Spielen nicht nur Kunst. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Marcelo
Die linke Seite war beim 1:0 durch Kimmich verwaist. Das lag auch daran, weil sich Marcelo zu diesem Zeitpunkt an der Grundlinie des gegnerischen Sechzehners aufhielt. Aber so ist er nun einmal. Das ist sein Spiel. Und deshalb ist der Brasilianer auch der beste offensive Linksverteidiger auf diesem Planeten. Ein Beweis gefällig? Das 1:1. In einem psychologisch enorm wichtigen Zeitpunkt zauberte er seine gesamte Technik aus einem linken Fuß und belebte Real. Abgesehen davon hielt er seiner Belastungsprobe gegen den roten ICE von Jupp Heynckes Stand und befreite sich mit seiner überragenden Technik aus jeder noch so heiklen Lage. REAL TOTAL-Note: 1,5.
Casemiro
Es war ein schwieriges Spiel für den Abräumer. So viel Gegnerkontakt spürte er in dieser Saison noch nicht. Er kam in den ersten 45 Minuten oft zu spät. Mit der Dauer des Spiels gelang es ihm aber, seinen Körper so einzusetzen, dass die stürmischen Münchner an ihm abprallten. Eine insgesamt souveräne Vorstellung. REAL TOTAL-Note: 3.
Toni Kroos
Wie gewohnt sicher am Ball und taktisch diszipliniert, aber mit fast keinen Offensivaktionen. Lief James und Co. häufiger hinterher als ihm lieb war und konnte keinen gefährlichen Standard aus dem Hut zaubern. Dafür wusste er das Spiel nach dem 2:1 durch Asensio oftmals sehr gut zu beruhigen. Ein ordentlicher Auftritt. REAL TOTAL-Note: 3.
Luka Modrić
Der Kroate brachte in der ersten Halbzeit 100 Prozent seiner Pässe an den Mitspieler. Problem nur: Er musste die Kugel oft nach hinten oder zur Seite spielen, weil sich ihm vorne ohne einen mitspielenden Stürmer wie Benzema kaum Anspielmöglichkeiten boten. Seine gefährlichen Pässe in die Tiefe konnte er erst bei dem einen oder anderen Konter in Durchgang zwei aus seiner Zauberkiste holen. Spätestens in diesen Situationen war erkennbar, wie unverzichtbar Modrić für dieses Team ist. REAL TOTAL-Note: 2,5.
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Isco
Mit dem Ball am Fuß eine Augenweide. Leider nur 45 Minuten lang, weil er angeschlagen in der Kabine bleiben musste. Zuvor stellte er aber seine ganze Technik mit lässigen Ballannahmen und Körpertäuschungen zur Schau. Der einzige Vorwurf, dem man ihm machen konnte: Er zog oft in die Mitte und trug so dazu bei, dass der Gegner über seine rechte Seite mehr Druck entfachte. Außerdem suchte er zu selten den Abschluss. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Lucas Vázquez
Trabajo. Arbeit. Das ist das Wort, das Lucas Vázquez am besten beschreibt. Wann immer ihn sein Trainer aufstellt, er hängt sich zum Wohle des Kollektivs voll und ganz herein. Auch wenn dem Mann mit der Nummer 17 das zu Beginn des Spiels etwas schwerer fiel und seine Flanken im Niemandsland landeten: Er nahm jeden undankbaren Laufweg, jeden undankbaren Zweikampf an. Die Belohnung dafür war seine Vorlage zum Siegtor von Marco Asensio. Nach etwas mehr als einer Stunde musste er auf die Rechtsverteidiger-Position rücken, um Carvajal zu ersetzen – und enttäuschte selbst dort nicht. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Cristiano Ronaldo
Für den Weltfußballer war es – anders als 2014 und 2017 – sicherlich kein Abend zum Einrahmen. Er wirkte vor allem in Durchgang eins isoliert, was schlichtweg daran lag, dass ihn konsequent zwei oder sogar drei Bayern-Verteidiger beackerten. Auch spielerisch brachte CR7 nicht viel zu Stande. Es kam zu Missverständnissen oder Fehlpässen. Erst in der letzten halben Stunde taute er auf und erzielte ein schönes Volley-Tor. Dieses zählte wegen Handspiels allerdings nichts. So verließ er ein wenig mürrisch die Allianz Arena. Lob holte er sich nach seinem ersten Champions-League-Spiel in dieser Saison ohne Tor dennoch von seinen Kollegen ab – schließlich arbeitete er in der Schlussphase gut gegen den Ball. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Einwechselspieler
Marco Asensio
Der Junge ist erst 22. ZWEIUNDZWANZIG! Und vor dem Tor so kalt wie eine Hundeschnauze. Asensio erarbeitete sich das 2:1 in der 57. Minute mit seinem Ballgewinn gegen Rafinha selbst. Als hätte es Zidane gewusst. Die spanische WM-Hoffnung, zu Beginn der zweiten Halbzeit für den angeschlagenen Isco eingewechselt, war das Ass im Ärmel des Franzosen. REAL TOTAL-Note: 2.
Karim Benzema
Etwas überraschend für Vázquez geopfert, durfte der Stürmer noch eine gute halbe Stunde lang mitwirken. Was er anbot, war mehr als ordentlich. Benzema wäre nach Asensio fast noch zum zweiten Edeljoker avanciert, hätte Bayern-Keeper Sven Ulreich seinen Schuss in der 76. Minute nicht abgewehrt. Klar, es war wieder einmal eine vergebene Topchance des viel kritisierten Franzosen – wie er sie sich aber herausspielte, war einfach klasse. REAL TOTAL-Note: 3.
Mateo Kovačić
Der Mittelfeldmotor kam in der 83. Minute für Casemiro und half, den Sieg über die Zeit zu retten. Ohne Bewertung.
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