
Startelf
Thibaut Courtois
Courtois wird immer mehr zum zuverlässigen Rückhalt für seine Vorderleute und kann auch am Mittwoch auf einen mindestens ordentlichen Arbeitsnachweis zurückblicken, denn im Camp Nou spielt man nicht alle Tage zu Null. In Durchgang eins war er bereits selten gefordert, auch der zweite Abschnitt bot wenig Gelegenheiten für Eigenwerbung an, bei der einzigen Prüfung von De Jong war der Hüne allerdings schnell unten und parierte souverän. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Dani Carvajal
Der Spanier offenbarte bei dem einen oder anderen Ball in die Tiefe – zumindest zu Beginn – Schwierigkeiten im Stellungsspiel. Dennoch war er Bestandteil einer Abwehrreihe, die es vermochte, Messi, Griezmann und Suárez nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Weil der agile Außenverteidiger zudem den einen oder anderen Vorstoß mitgestaltet hatte, handelte es sich um eine sicherlich ordentliche Leistung des Außenverteidigers. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Raphaël Varane
Überall, wo das Spielgeschehen in der Anfangsphase stattgefunden hat, war auch der “vermeintliche Innenverteidiger” nicht sehr weit entfernt. Konnte der Franzose zunächst im Angriff für Aufmerksamkeit sorgen – hätte womöglich für seinen Offensivdrang einen oder zwei Strafstöße erhalten können – demonstrierte er auch stets sein eigentliches Handwerk in der Defensive. Wie seine Nebenleute sorgte der Weltmeister für Ordnung und hatte die katalonische Offensivpower weitestgehnd im Griff. Fünf gelungene Defensivaktionen? Stark! REAL TOTAL-Note: 2.
Sergio Ramos
Clásico ist das Stichwort für Sergio Ramos! Der Leader schlechthin benötigte allerdings eine gute halbe Stunde, bis er erstmals nennenswert in Erscheinung treten konnte, dann allerdings richtig: Bei seiner Rettungstat demonstrierte der Kapitän, wie wichtig er ist, als er für den bereits geschlagenen Courtois auf der Linie klären konnte. Ansonsten agierte Ramos wie sein französisches Pendant in der Innenverteidigung sehr souverän trotz “nur” zwei gewonnener Luftzweikämpfe. Die beiden hatten kaum etwas anbrennen lassen. Wie würde sein Nebenmann sagen? Chapeau! REAL TOTAL-Note: 2,5.
Ferland Mendy
Flanke um Flanke schlug der enorm aktive Mendy in den Strafraum der “Blaugrana”. Meistens fehlte es an der Präzision oder dem geeigneten Abnehmer. Als dann in Gareth Bale zur zweiten Halbzeit endlich ein Ball sein Ziel gefunden hatte, befand sich der Franzose zuvor im Abseits und der Treffer zählte nicht. So kann dem Sommerneuzugang statt einer tragenden Rolle für einen Clásico-Sieg eher eine leicht unglückliche Vorstellung attestiert werden. Defensiv blieb aber auch der Linksverteidiger ohne Tadel, weshalb sich die Kritik sehr in Grenzen hält. REAL TOTAL-Note: 3.
Federico Valverde (bis 80. Minute)
Der Junge macht einfach Spaß! Unbekümmert, als wäre es sein 100. Clásico spielte der Uruguayer auf und setzte bereits im torlosen ersten Durchgang mit zwei fulminanten Torschüssen intensive Duftmarken. Zudem vermochte es “el Pajarito” im ersten Abschnitt, jedes seiner Zuspiele an den Mitspieler zu bringen. In der zweiten Hälfte war der Mittelfeldmann dann nicht mehr derart präsent, sodass er zehn Minuten vor dem Schlusspfiff durch Luka Modric ausgetauscht wurde. REAL TOTAL-Note: 2.
Casemiro
Genau so einen Mann braucht man für einen Clásico! Denn: Mit dem Brasilianer an der Seite kann man getrost in den Krieg ziehen. Sein wuchtiger Distanzschuss war eigentlich nur eine Randnotiz für die starke Leistung des Abräumers. Mit fünf erfolgreichen Tacklings erreichte er den Höchstwert aller Akteure auf dem Rasen und seine Zweikampfführung blieb bis zum Abpfiff auf maximalem Niveau. Damit trug er einen enormen Teil zur stabilen Defensivleistung der Königlichen bei und sicherte zumindest den Auswärtspunkt ab. REAL TOTAL-Note: 1,5.
Toni Kroos
Man ist inzwischen wohl stärkere Tage des Routiniers gewohnt. Trotz seiner Passquote von 95 Prozent und mit 94 Kontakten die meisten Ballberührungen aller Akteure auf dem Rasen, vermochte es der Greifswalder an diesem Abend nicht, das Spiel nach belieben zu dirigieren. Ein Ballverlust gegen Messi blieb zum Glück ohne Folgen, sodass die Nummer 8 zumindest eine solide Leistung verbuchen konnte. Mit drei Key-Pässen zudem die meisten auf dem Platz. REAL TOTAL-Note: 3.
Isco (bis 80. Minute)
Er mühte sich, er rackerte und er rieb sich auf. Zählbares kam kaum zustande, aber zumindest einen ordentlichen Auftritt darf dem viel gescholtenen Isco attestiert werden. Das untermalen seine Passquote von 88 Prozent und drei erfolgreich abgeschlossene Dribblings. Dennoch: Im Verhältnis zu den Möglichkeiten bleibt nach wie vor Luft nach oben. Dazu: nur eine gewonnene Defensivaktion. Die letzte Torbeteiligung des Andalusiers ist inzwischen lange her und angesichts eines fehlenden Abschlusses in dieser Paarung wenig verwunderlich. Der Drang auf die Kiste geht ihm nach wie vor ab. REAL TOTAL-Note: 3.
Gareth Bale
Positiv: Der Waliser war sich für nichts zu schade und arbeitete viel für das Team (vier gelungene Defensivaktionen). Negativ: Die Ansprüche an ihm sind sicherlich andere! Viel Gefahr für Ter Stegen strahlte der Waliser selten aus, zwei Torschüsse von denen einer direkt geblockt wurde sind nicht genug für einen Fußballer dieses Kalibers. Zwar konnte Bale mit 62 Ballkontakten rege am Spiel teilnehmen, in die gefährliche Zone für das katalanische Gehäuse kam der Rechtsaußen allerdings nicht. Hätte Mendy nicht im Abseits gestanden, gäbe es für ihn bestimmt eine andere: REAL TOTAL-Note: 3.
Karim Benzema
Der erste Abschluss gehörte zwar “Mister Zuverlässig” in puncto Tore, aber sonst war es nicht der Abend des Karim Benzema. Auch wenn die persönliche Statistik des Angreifers einen Aluminium-Treffer aufzeigt, kam soweit nichts Gefährliches bei den Versuchen des Franzosen herum, zumal sein Kopfball lediglich den Außenpfosten touchierte, ehe er ins Toraus flog. Ansonsten wusste sich der 31-Jährige nicht in Szene zu setzen, daher beschränkte er sich auf die Arbeit für seine Mitspieler, die auch keine Früchte trug. REAL TOTAL-Note: 3.
Einwechselspieler
Luka Modrić (ab 80. Minute)
Eine Ballberührung benötigte der Kroate, um den Zauber alter Tage wieder einhauchen zu können. Mit einem blitzschnellen Außenristpass, wie nur der ehemalige Weltfußballer es kann, schickte Modrić seinen Kumpel Bale auf die Reise. Hätte der Waliser den schwer kontrollierbaren Ball besser mitgenommen und kur vor Ende den Siegtreffer erzielt, würden wir noch über viele Wiederholungen dieses Geniestreiches staunen. So blieb es eine Randnotiz für diesen Abend, an dem “el Pony” keine weiteren Akzente mehr setzen konnte. Ohne Bewertung.
Rodrygo Goes (ab 80. Minute)
Frischen Wind sollte Rodrygo Goes bringen, konnte allerdings in den letzten zehn Minuten keine Duftmarken mehr setzen. Der Brasilianer fand in der ihm verbliebenen Zeit nicht mehr in seinen ersten LaLiga-Clásico und verbuchte weder Torschuss noch andere nennenswerte Szenen. Ohne Bewertung.
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Trainer
Zinédine Zidane
Eines ist sicher: Eingestellt hat “Zizou” seine Jungs mehr als nur ordentlich. Ein starker Start mit Feld- sowie Torschussüberlegenheit war der erste Teilerfolg. Beständiges Forechecking und ein bis zum Schluss forscher Auftritt im Wohnzimmer des Rivalen ein klares Statement an die Konkurrenz – denn: Real war das bessere Team! Wenn man dem Übungsleiter eine Sache vorwerfen könnte, dann vielleicht das letzte Quäntchen Mut mit einem dritten, offensiven Wechsel oder auch einer früheren Reaktion. Angesichts der Leistung waren drei Punkte möglich, aber die Performance hat allemal gestimmt. REAL TOTAL-Note: 2.
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