
Andriy Lunin
Als Pokal-Torhüter in die Saison gegangen, durfte sich der Ukrainer an diesem Abend auf der LaLiga-Bühne beweisen. Nach anfänglichen Unsicherheiten in der Strafraumbeherrschung fing sich der 23-Jährige im Laufe des Spiels. Seine beste Szene hatte er in Minute 62, als er gegen Matheus Cunha gut parierte. Ansonsten in puncto Ausstrahlung und Torwartspiel erwartungsgemäß klar schwächer als Courtois. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Lucas Vázquez
Defensiv bis auf kleinere Stellungsfehler solide Leistung. Mit Ball am Fuß gelang es dem Galicier an diesem Abend aber kaum, das ohnehin eher behäbige Offensivspiel der Blancos anzukurbeln. Sicherlich keine gute Leistung des Rechtsverteidigers, der dennoch stets anspielbar war und zumeist sauber im Passspiel agierte. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Jesús Vallejo
Die tragische Figur des Derbys! Lieferte in Abwesenheit von David Alaba grundsätzlich keine schlechte Partie im Abwehrzentrum ab. Fünf Klärungen und mitunter ein gutes Verhalten im Raum sind Argumente für eine gute Bewertung. Allerdings unterlief dem 25-Jährigen vor dem entscheidenden Strafstoßtreffer der „Rojiblancos“ ein unglückliches Foulspiel, das dem Stadtrivalen den Sieg brachte. REAL TOTAL-Note: 4.
Éder Militão (bis zur 68. Spielminute)
Zwar hatte der Brasilianer ein paar gute Szenen – etwa als er Carrasco stark abdrängte (7.) oder als er Kokes Tiefenpass aufmerksam verteidigte (65.). In vielen Situationen wirkte der Innenverteidiger jedoch nicht hellwach und war nicht immer gut positioniert. Eine Schwäche, die angesichts der intensiven letzten Wochen aber menschlich ist. REAL TOTAL-Note: 4.
Nacho Fernández
Durfte als Kapitän in die Partie gehen und machte über weite Strecken einen ordentlichen Job. Zwar unterliefen auch Nacho kleinere Stellungsfehler sowie ein riskanter Ballverlust. Im Vergleich zu seinen Nebenleuten strahlte „Nachete“ jedoch noch am ehesten so etwas wie Derby-Fieber aus. Mit einem etwas besseren Timing hätte der 32-Jährige kurz vor Schluss sogar noch den Ausgleich erzielen können (88.). REAL TOTAL-Note: 3.
Toni Kroos (bis zur 68. Spielminute)
Genau wie ein Großteil seiner Mitspieler wirkte der Deutsche an diesem Abend körperlich und mental erschöpft. So unterlief ihm bereits in der vierten Minute nach einem suboptimalen Camavinga-Zuspiel ein Ballverlust in gefährlicher Feldposition. Mit Ball am Fuß war der Weltmeister von 2014 zwar um Einfluss auf das Real-Spiel bemüht (87 Ballaktionen, ein Key-Pass). Bis auf einen Distanzschuss (45.) war der Deutsche aber an keiner wirklich gefährlichen Abschlusssituation beteiligt. REAL TOTAL-Note: 4.
Casemiro (bis zur 61. Spielminute)
Nachdem sich der Brasilianer in der Anfangsphase einen Abspielfehler geleistet hatte (7.), arbeitete er sich in der Abräumer sukzessive in die Partie. Insbesondere im Luftduell (vier gewonnene Kopfballduelle) präsentierte sich der 30-Jährige robust. Im Spiel nach vorne kam er kurz vor seiner Auswechslung zu einem guten Abschluss (59.), agierte sonst aber eher unauffällig. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Eduardo Camavinga
Zwar merkte man auch dem 19-Jährigen die kräftezehrenden Duelle in der Königsklasse an. Dennoch strahlte das Wunderkind noch am ehesten so etwas wie Dynamik und Spielwitz aus. Allerdings traf der Franzose trotz einer präsenten Leistung nicht immer die richtige Entscheidung und leistete sich zudem den einen oder anderen Abspielfehler, sodass unter dem Strich nur eine befriedigende Leistung zu Buche steht. REAL TOTAL-Note: 3.
Marco Asensio
Trat der Spanier in der Anfangsphase kaum in Erscheinung, nahm sein Spiel ab der 40. Spielminute deutlich an Fahrt auf. Erst setzte er Jović gleich zwei Mal stark in Szene (45.+2, 50.), dann kam der Spanier selbst gut zum Abschluss (67.). Kurz vor Schluss hätte er den Blancos per gut getretenem Freistoß (88.) fast noch einen Punkt gerettet. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Luka Jović (bis zur 61. Spielminute)
Wer noch nach Argumenten sucht, warum der Serbe die Concha Espina im Sommer voraussichtlich verlassen (müssen) wird, der sollte sich die 61 Derby-Minuten nochmals genau angucken. Anstatt Einsatzfreude zu versprühen, wirkte der 24-Jährige, der kurzfristig für Mariano in die Startelf rückte, über weite Strecken komplett abwesend und lustlos. Mit etwas mehr Konzentration im Torabschluss hätte der Serbe sogar doppelt treffen können (45.+2., 50.). Es passt jedoch zur Real-Karriere des Luka Jović, dass er auch im Wanda Metropolitano ohne Treffer blieb. Chance leider nicht genutzt! REAL TOTAL-Note: 5,5.
Rodrygo Goes
Im Unterschied zu seinen letzten Auftritten gelang dem Brasilianer an diesem Abend zwar keine Torbeteiligung. Dennoch brachte er sein Team durch einige Ballgewinne und ordentliche Zuspiele immer wieder in gute Abschluss- oder Feldpositionen. Die letzte Dynamik ging auch dem Youngster im Stadtderby jedoch über weite Strecken der Partie ab. REAL TOTAL-Note: 3,5.
Einwechselspieler
Federico Valverde (ab der 61. Spielminute)
Belebte das Offensivspiel der Merengues nach seiner Einwechslung deutlich und hätte zum Derby-Helden werden können. So sorgte der Uruguayer sowohl durch einige sehenswerte Distanzschüsse (68., 70.) als auch durch seine Tempoläufe immer wieder für Torgefahr. In der Form sicherlich schon in der kommenden Saison auf dem Sprung in die Stammformation. REAL TOTAL-Note: 2.
Vinícius Júnior (ab der 61. Spielminute)
Kam nach gut einer Stunde, um die Offensive zu beleben. Neben einigen gelungenen Solo-Läufen kreierte er auch als Kombinationsspieler hier und da Torgefahr, etwa vor Nachos Kopfballchance (88.). Im Unterschied zu den vergangenen Wochen und Monaten traf der Brasilianer aber auch verhältnismäßig viele falsche Entscheidungen und leistete sich einige leichte Ballverluste. REAL TOTAL-Note: 3.
Ferland Mendy (ab der 68. Spielminute)
Kam in der Schlussphase, um das Offensivspiel von der linken Abwehrseite anzukurbeln. Konnte trotz eines engagierten Auftritts (29 Ballaktionen, ein Key-Pass) aber keine entscheidenden Akzente mehr setzen. Ohne Bewertung.
Luka Modrić (ab der 68. Spielminute)
Kam für den erschöpften Kroos, konnte trotz vieler Ballaktionen allerdings keine Wende mehr herbeiführen. Ohne Bewertung.
Trainer
Carlo Ancelotti
Dass der italienische Chefcoach keinen spektakulären Matchplan entwerfen würde, war den meisten Experten bereits im Vorfeld der Traditionsduells bewusst. Im Derbi madrileño hätte sich der Madridismo sicherlich trotzdem etwas mehr erhofft. Dass der 62-Jährige einigen Reservisten Einsatzzeit gewährte, ist nachvollziehbar und vor allem in puncto Belastungssteuerung die richtige Entscheidung gewesen. Bei aller Unzufriedenheit über ein aus Real-Sicht eher dürftiges Derby überwiegt dennoch klar die Dankbarkeit für die Meisterschaft und den Finaleinzug in der Königsklasse. REAL TOTAL-Note: 4.
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