Interview

„Ob ich egoistisch spiele? Die Presse soll sagen, was sie will“

Er spiele zu selten ab, wird Gareth Bale angeprangert. Nachdem der Waliser das Tor zweimal aus aussichtsreicher Position verfehlte und dabei darauf verzichtete, noch mal quer zu legen, musste er sogar Pfiffe der eigenen Fans über sich ergehen lassen. Bei Radiosender CADENA SER äußerte sich der 25-Jährige zu den Ego-Vorwürfen und sprach unter anderen auch über Gerüchte um einen Wechsel zu Manchester United.

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Gareth Bale
Lässt sich weder beirren noch unterkriegen: Gareth Bale

GARETH BALE über…

…sein Spanisch: „Es läuft ziemlich gut. Ich habe zwei- oder dreimal in der Woche Unterricht und mit jedem Mal verstehe und spreche ich mehr.“

…seine Leidenschaft für die Königlichen in jungen Jahren: „Real Madrid hatte die besten Spieler. Ich habe als Kind viel Fußball geguckt und Real Madrid spielte fantastisch, den besten Fußball. Daher zog mich die Mannschaft so sehr an. Mir gefiel es sehr, (Zinédine) Zidane und Ronaldo gemeinsam spielen zu sehen. Es war unglaublich, was sie auf dem Feld machten.“

…den falschen MARCA-Bericht (Herbst 2013), ihn plage ein Bandscheibenvorfall: „Ich hatte keine Rückenprobleme. Das mit dem Bandscheibenvorfall entsprach nicht der Wahrheit, das war alles eine Lüge. Es war nur eine Sache des Wachstums.“

…seinen Transfer von Tottenham nach Madrid: „Die damalige Saison spielte ich sehr gut. Ich wollte mit Tottenham in die Champions League, aber im Falle einer Nicht-Qualifizierung zu einem großen Klub gehen. Am Ende der Saison kam das Angebot von Real Madrid und ich konnte es nicht ablehnen. Es war ein schwieriger Sommer, ein langer Prozess, bis sich alles geklärt hat. Über vier Monate. Der Rest ist Geschichte. In Madrid empfingen mich alle mit offenen Armen. Das war erstaunlich.“

Gareth Bale CADENA SER
Bale (r.) stattete CADENA SER zur Mitternachtsstunde einen Besuch ab

…sein Privatleben: „Ich mag es nicht, viel in der Presse zu erscheinen, sondern will mein eigenes Leben leben. Ich gehe viel mit meiner Familie und Freunden aus, jedoch abseits des Rampenlichts. Mir gefällt es, die Stadt zu genießen, Madrid, verschiedene Stadtteile zu sehen.“

…Kumpel Luka Modric: „Wir waren vier oder fünf Jahre zusammen bei Tottenham und hatten eine sehr gute Beziehung. Es war für mich sehr wichtig, ihn hier zu haben, einen Freund bei Real Madrid.“

…die Frage, ob es schwierig sei, bei einem Team wie dem von Real Freunde zu haben: „Nein, die Wahrheit lautet nein. Es ist wie in jeder Mannschaft. Wenn ich eine Freundschaft mit jemandem habe, ist sie authentisch. Wir alle sind Menschen, ganz egal, was auf dem Rasen passiert. Wenn du ein gutes Verhältnis zu jemandem hast, ist das Verhältnis gut und Punkt.“

…die Frage, ob er Kritiken an seinem Spiel in der Presse lese: „Nein. Ich verstehe noch nicht so viel und bevorzuge es, nicht in die Medien zu schauen. Ich denke, es tut mir gut, dass ich Spanisch nicht verstehe. Ich konzentriere mich auf mein Spiel, auf den Fußball und präferiere, nichts davon zu hören (von Kritiken; d. Red.).“

…den Vorwurf, er sei auf dem Platz egoistisch: „Die Leute haben ihre Meinung. Ich gebe auf dem Platz Vorlagen und schieße Tore… Ich spiele das Spiel auf meine Weise und das ist das, was ich mag. Die Presse soll sagen, was sie will. Hätte ich getroffen, würde man nichts sagen. Ich sah Cristiano (Ronaldo) nicht. Es schien mir ein schwierig zu spielender Pass zu sein. Das sind Dinge, die im Fußball eben geschehen. Mit Cristiano habe ich danach nicht darüber gesprochen. Was auf dem Platz passiert, bleibt auch dort. Niemand nimmt etwas persönlich. Dass (Carlo) Ancelotti mich verteidigte… dafür danke ich ihm. Wenn du dem Tor nahe bist, willst du treffen. Aber manchmal klappt es nicht so, wie du es willst. Mit der Unterstützung des Publikums im Bernabéu bin ich glücklich.“

…die Frage, ob es einen „Wettbewerb“ zwischen ihm und Ronaldo gebe: „Überhaupt nicht. Ich will nur auf dem Platz arbeiten und dass man mich deshalb mag. Mir gefällt es, Zuhause zu spielen, die Fans animieren uns zum Angriff, zum Toreschießen, was ich mag. Jedes Mal, wenn ich im Bernabéu spiele, ist es aufregend. Ich hoffe, weiterhin arbeiten zu können, um alle möglichen Trophäen zu gewinnen.“

…die Regelung, wer die Freistöße schießt: „Wenn es eine halblinke Position ist, dann normalerweise Cristiano. Wenn halbrechts, dann ich. Wir wissen mehr oder weniger, für wen eine Position jeweils ist. In der Regel funktioniert es gut. Jetzt, da Cristiano nicht spielt (Rotsperre; d. Red.), hoffe ich, die Freistöße zu schießen, um die Gelegenheit auf mehr Tore zu bekommen.“

…seine Unterstützung in der Defensive: „Ich mag es, mich zurückfallen zu lassen und im 4-3-3-System in der Defensive zu helfen und dann in die Offensive mit Cristiano und (Karim) Benzema zurückzukehren. Das ist meine Rolle. Auf die Linksverteidiger-Position zurückkehren? Das wurde mir nicht gesagt. Mir gefällt es, auf allen offensiven Positionen zu spielen. Ich fühle mich dort überall wohl – ob links, rechts, im Zentrum – und werde alles für das Team geben.“

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…Gerüchte um einen Abgang in Richtung Manchester United: „Ich sehe mich nicht bei Manchester United. Vor kurzem sagte man mir in einem Interview, dass ich nicht glücklich in Madrid sei. Ich sagte ihnen, dass ich sehr wohl sehr glücklich hier sei. Mir bleiben noch viele Vertragsjahre, mir geht es gut, wir gewinnen Trophäen und ich will das hier weiterhin mit dieser Mannschaft tun.“

…Mega-Talent Martin Ødegaard: „Trainiert habe ich mit ihm noch nicht. Das tat er mit der Castilla. Ich bin mir sicher, dass er bald bei uns sein wird. Wir werden ihn mit offenen Armen empfangen.“

Real-Trikot mit BALE-Aufdruck – weißpink oder schwarz!

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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