
Ancelotti bezeichnete Ødegaard-Einsatz als PR-Gag
MADRID. Am 23. Mai 2015 gab es ein Anfang und ein Ende. An jenem 38. LaLiga-Spieltag, an dem der Meistertitel für Real Madrid nicht mehr erreichbar war, feierte Martin Ødegaard im Alter von 16 Jahren sein Debüt für die Königlichen, indem er Cristiano Ronaldo in der zweiten Halbzeit ersetzte. Carlo Ancelotti erlebte unterdessen vor seiner Entlassung seine letzte Partie als Trainer der Merengues – zumindest vorübergehend, wie sich nun herausgestellt hat. Jetzt, sechs Jahre später, tritt der Italiener seine zweite Amtszeit.
Anders als vor mehr als einer halben Dekade wird „Carletto“ den Spielgestalter jetzt als ernsthaften Profi betrachten und mit ihm planen können. Ødegaard ist kein Teenager mehr, sondern 22 – und gewillt, nach vier Leih-Stationen den Durchbruch in Madrid zu schaffen.
Die damalige Einwechslung des Norwegers hatte Ancelotti einige Zeit später übrigens als eine reine Klubaktion in eigener Sache bezeichnet. Schlagzeilen kreieren – nur darum sei es gegangen. „Wenn Florentino einen norwegischen Fußballer kauft, musst du es einfach akzeptieren. Der Präsident entschied, er müsse drei Spiele für die erste Mannschaft bestreiten. Als PR-Maßnahme. Er hätte der beste Spieler der Welt sein können, es wäre mir trotzdem egal gewesen. Weil er kein Spieler war, den ich haben wollte. Seine Verpflichtung hatte nur mit PR zu tun“, schrieb der 61-Jährige in seinem Buch „Quiet Leadership“.
Ødegaard: Ancelotti meinte, „ich sei einer für die Zukunft“
Zeilen, die Ødegaard auch heute noch nicht überbewerten möchte. „Ich denke, dass es vielleicht von einigen ein bisschen falsch interpretiert wurde, aber so ist es. Da mache ich mir keinen Stress. Was er sagte, war wahrscheinlich nur, dass ich ein Spieler für die Zukunft bin. Und dass man in Madrid als Trainer oft nicht so viel Spaß hat. Es war wohl eher das, was er gesagt hat, also beschäftigt mich das nicht so sehr“, sagte der Mittelfeldstratege in einem Interview mit dem Fernsehsender TV 2.
Was ihn viel mehr interessiert, ist die Gegenwart, die Zukunft. Ob Ancelotti das weiße Ballett zu Erfolgen führen kann? „Ja, daran glaube ich absolut“, so Ødegaard, der zu dem Coach „ein gutes Verhältnis hatte, als er das letzte Mal da war. Von daher ist es positiv. Aber darüber hinaus ist erst ein Tag vergangen, also weiß ich nicht allzu viel darüber, was er denkt“, so der Skandinavier.
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