Reportage

Ødegaard glänzt: Tor, Applaus und die Frage nach der Zukunft

Real Madrids Viertelfinal-K.o. im Pokal wird ausgerechnet von Martin Ødegaard eingeleitet. Der an Real Sociedad ausgeliehene Mittelfeldspieler bringt die Gäste im Estadio Santiago Bernabéu in Führung und erhält bei seiner Auswechslung Applaus von den Madridistas. Der Präsident der Basken vertraut bei der bis Mitte 2021 vereinbarten Ødegaard-Leihe auf das Wort der Königlichen.

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Martin Odegaard
Ødegaard entwickelt sich bei Real Sociedad gut weiter – Foto: Javier Soriano/AFP via Getty Images

Ødegaard leitet Madrid-Aus ein, wird aber gefeiert

MADRID. Was werden sich die Verantwortlichen von Real Madrid am Donnerstag auf der Tribüne des Estadio Santiago Bernabéu gedacht haben, als ihr Team in der 22. Minute des Copa-del-Rey-Viertelfinals gegen Real Sociedad in Rückstand geriet? Womöglich, dass es keine allzu brillante Idee war, die clausula de miedo“, die „Angstklausel“ abzuschaffen. Bis vor dieser Saison hatten die Königlichen bei Leihgeschäften stets mit aufnehmenden Klubs vertraglich geregelt, dass verliehene Spieler in einem direkten Duell nicht im Kader stehen.

Weil diese Vereinbarung Geschichte ist, nahm Martin Ødegaard an dem Pokalspiel an der Concha Espina teil – und ausgerechnet er war der Schütze zum 0:1 aus der Sicht der Madrilenen. Der 21 Jahre alte Norweger leitete die 3:4-Niederlage und das daraus resultierende Ausscheiden von Zinédine Zidanes Ensemble damit ein. Aus Respekt vor seinem Stammklub jubelte der Mittelfeldspieler nicht. Stattdessen wurde er nach 64 Minuten beim Stand von 1:3 von den Madridistas mit Applaus bedacht, als er ausgewechselt wurde.

Beinahe hätte Ødegaard der Begegnung nicht nur mit einem Treffer, sondern auch einer exzellenten Vorlage à la Xavi oder Andrés Iniesta seinen Stempel aufgedrückt. Nachdem Alexander Isak seinen Schnittstellenpass in der 49. Minute verwandelt hatte, wurde das Tor zum 0:2 aufgrund einer Abseitsstellung aber nachträglich aberkannt.

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„Man sieht, dass er das Zeug für Real Madrid hat“

Ødegaard hat nichtsdestotrotz auch an diesem Abend einen positiven Eindruck hinterlassen. „Man sieht, dass er das Zeug für Real Madrid hat. Er kann es so weit schaffen, wie er möchte“, bescheinigt ihm sein Mitspieler Andoni Gorosabel eine vielversprechende Zukunft.

Die Frage, wann es ihn aus dem Baskenland zurück in die Hauptstadt zieht, wird langsam omnipräsent. Die Merengues hatten sich im Sommer mit „la Real“ auf zwei je einjährige Leihen geeinigt. Mitte 2020 verlängern die Vereine, so ist es bislang vorgesehen, den Deal um weitere zwölf Monate, weil der Fußballverband RFEF zwei Jahre anhaltende Leihen nicht gestattet. Madrid könnte theoretisch also nach dem Ablauf der aktuellen Saison sein Veto gegen einen Ødegaard-Verbleib in San Sebastián einlegen, um ihn zurückzubekommen. 

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„Keine Chance“: Basken-Boss schließt 2020-Abgang aus

Jokin Aperribay vertraut allerdings darauf, dass sein Präsidenten-Kollege Florentino Pérez Wort hält. „Ich denke, wir sprechen hier von einem ehrenvollen Verein und einem Spieler, für den die Dinge sehr klar sind. Ich gehe davon aus, dass die Vereinbarung erfüllt wird. Der Spieler gehört Real Madrid und wenn sie ihn zurückhaben wollen, müssten wir darüber sprechen und unsere Ansichten austauschen. Wir hoffen, dass Ødegaard insgesamt zwei Jahre bei uns ist“, gab der 53-Jährige am Freitag am Rande der Auslosung des Pokal-Halbfinals zuversichtlich zu verstehen. Wenig später sprach er bei dem Radiosender CADENA SER sogar davon, es gebe „keine Chance darauf, dass er zu Real Madrid geht“.

Valdano: Madrid-Rückkehr nur mit Stammplatz-Aussicht

Während der Großteil der Anhängerschaft in Madrid den talentierten Linksfuß wohl gerne schon zur kommenden Saison wieder willkommen heißen würde, hält Jorge Valdano einen Verbleib für ratsam. „Es wäre nicht schlecht für ihn, wenn er ein weiteres Jahr bei Real Sociedad bleibt. Er muss nach Madrid zurückkehren, um Stammspieler zu sein. Und nicht, dass man dann erst schaut, was passiert. Das bremst nur die Entwicklung eines Spielers mit diesen Eigenschaften, betonte der frühere Spieler, Trainer und Generaldirektor von Real nach dem Viertelfinale bei dem Radiosender ONDA CERO.

Ødegaard selbst gab in den vergangenen Tagen und Wochen ein ums andere Mal zu verstehen, an seinem Vorhaben, bis Mitte 2021 in San Sebastián zu verbleiben, habe sich nichts geändert. Im Fußball geschieht aber bekanntlich oft Unvorhergesehenes. Möglicherweise wird bei der Klärung über den Aufenthalt des jungen Skandinaviers auch die Causa Luka Modrić eine Rolle spielen. Der Kroate wird im September bereits 35 Jahre alt und soll ein Angebot aus den USA von Inter Miami, dem Klub von David Beckham, haben.

Bleibt die Frage: Erwecken die Real-Bosse die clausula de miedo“ jetzt wieder zum Leben?

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Kommt Ødegaard ist er quasi Stammspieler in der nächsten Saison denn es sind 3 Spieler für 2 Positionen,
Kroos/Ødegaard/Valverde.
Ich kann mir aber auch nicht vorstellen das Florentino eine Barca Aktion reißt und sich die Beziehung mit Sociaded zerstört, so ist unser Präsident nicht. Ich hoffe wir zahlen einfach ein paar Milionen aus Ausgleich an Sociaded dafür das er wir den "deal" nicht einhalten konnten, so wie es sich gehört.
 
Ich bin für einen Verbleib von ihm genauso wie bei den anderen Talenten wie Hakimi, Regulion. Sie sollen sich in der ersten Mannschaft festspielen um sich nochmals richtig weiterzuentwicklen. Nach einem Jahr zurückholen und den Positionskampf dann in Madrid richtig ankurbeln.

Es bringt nichts die Talente frühzeitig zurückzuholen da sie auch viel auf der Bank sitzen würden.

Man sollte sich auch Gedanken machen wer von Flügelspielern verliehen wird, Asensio, Rodrygo, Vini, Brahim sind zu viele um jeden genug Einsatzzeiten zu geben, man sollte ihr Talent nicht vergeuden lassen auf der Bank.

In 2 Jahren hätten wir eine junge Truppe
 
Kommt Ødegaard ist er quasi Stammspieler in der nächsten Saison denn es sind 3 Spieler für 2 Positionen,
Kroos/Ødegaard/Valverde.
Ich kann mir aber auch nicht vorstellen das Florentino eine Barca Aktion reißt und sich die Beziehung mit Sociaded zerstört, so ist unser Präsident nicht. Ich hoffe wir zahlen einfach ein paar Milionen aus Ausgleich an Sociaded dafür das er wir den "deal" nicht einhalten konnten, so wie es sich gehört.

Du hast Casemiro vergessen und besser als Krroos ist er auch noch nicht...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du hast Casemiro vergessen und besser als Krroos ist er auch noch nicht...
Casemiro hab ich nicht vergessen, wie ich geschrieben habe sind Kroos/Ødegaard/Valverde für 2 Positionen, denn Casemiro ist sowieso unantastbar. Heißt also Casmeiro - Kroos und/oder Ødegaard und/oder Valverde.
Kroos wird keine 50 Spiele spielen von daher wird er auch mal auf die Bank gehen müssen.
 
Casemiro hab ich nicht vergessen, wie ich geschrieben habe sind Kroos/Ødegaard/Valverde für 2 Positionen, denn Casemiro ist sowieso unantastbar. Heißt also Casmeiro - Kroos und/oder Ødegaard und/oder Valverde.
Kroos wird keine 50 Spiele spielen von daher wird er auch mal auf die Bank gehen müssen.
Findest du nicht, dass die Backup Rolle etwas wenig Spielzeit für Martin wäre? Er kann sich noch ruhig mental und physisch bei Sociedad weiterentwickeln, sodass er als ein absoluter Weltklassespieler zu uns kommt und die Rolle von Kroos übernehmen kann.
Meiner Meinung nach hat man bei ihm als Verein alles richtig gemacht. Ohne die jeweiligen Leihstationen wäre er als Spieler nicht so weit, weil ihm schlichtweg die Spielpraxis gefehlt hätte.
 
Ich halte ihn noch nicht für gut genug für uns und ich bezweifle das er es jemals wird. Für seine größe und Körper müsste er viel schneller und dynamischer sein um etwas besonderes zu sein. Er ist Körperlich einfach zu schwach. Lieber weiter verleihen.
 
Findest du nicht, dass die Backup Rolle etwas wenig Spielzeit für Martin wäre? Er kann sich noch ruhig mental und physisch bei Sociedad weiterentwickeln, sodass er als ein absoluter Weltklassespieler zu uns kommt und die Rolle von Kroos übernehmen kann.
Meiner Meinung nach hat man bei ihm als Verein alles richtig gemacht. Ohne die jeweiligen Leihstationen wäre er als Spieler nicht so weit, weil ihm schlichtweg die Spielpraxis gefehlt hätte.
Ich denke nicht das er wenig Spielzeit hätte, ich gehe davon aus wenn wir Odegaard bekommen dann wird Modric gehen und James wahrscheinlich auch.
Nehmen wir an er würde die Spielzeit von Modric haben wären wir bei 1500 Minuten, nur 400 weniger als bei Sociadad und wenn er noch die Spielzeit von James bekommt sind wir bei 2100 Minuten, das sind 200 Minuten mehr als er bei Sociadad hätte. im Endeffekt sind es doch nur 3 Spieler für die Position von Kroos und Valverde und mir kann keiner was vormachen und erzählen das Kroos genau so viele Spiele macht wie ein Casemiro. Und wer dann in den wichtigen Spielen, aufgestellt wird liegt dann an der Form von Valverde oder Odegaard, wer halt eben besser drauf ist.
Ich verstehe vollkommen woraus du hinaus willst mit weiterentwickeln bei Sociadad, aber ich sehe ihn jetzt schon auf Real Madrid Niveau und ich finde für Odegaard wäre das nächste Jahr nicht mehr so gut weil er eben auch langsam mal Champions League Erfahrung braucht sollte Sociadad nicht die CL Quali schaffen sehe ich keinen Grund weiter für ihn bei Sociadad zu bleiben.
 
Ich halte ihn noch nicht für gut genug für uns und ich bezweifle das er es jemals wird. Für seine größe und Körper müsste er viel schneller und dynamischer sein um etwas besonderes zu sein. Er ist Körperlich einfach zu schwach. Lieber weiter verleihen.

HAHAHAHAHA

Odegaard ist besser als unser gesamtes Mittelfeld bis auf vielleicht Kroos. Wer das nach gestern immer noch nicht sehen will, hat wirklich michts begriffen.
 

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