Pressekonferenz

„Ohne Özil erzielten wir in den letzten zwei Spielen zehn Tore“

Die noch junge Saison nimmt allmählich Fahrt auf. Real Madrid erwartet die zweite „englische Woche“ in Folge, morgen Abend (22 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) gastiert das Starensemble beim Aufsteiger FC Elche. Carlo Ancelotti warnte auf der obligatorischen Pressekonferenz am Vortag der Partie vor einer bösen Überraschung wie in Villarreal, sprach aber bereits schon über das „Derbi Madrileño“ am Wochenende. Zudem gab er über das Wohlbefinden Gareth Bales Auskunft, nahm den zuletzt ausgepfiffenen Karim Benzema in Schutz und bezog ein weiteres Mal zum Verkauf von Mesut Özil Stellung.

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Carlo Ancelotti
Weint dem deutschen Nationalspieler Mesut Özil keine Träne nach: Carlo Ancelotti

Coentrão und Varane bereit für „schwierige Aufgabe“ in Elche

MADRID. Fußball, Fußball, Fußball. Das dritte Spiel innerhalb von acht Tagen bestreitet Real Madrid am morgigen Mittwoch (22 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) in Elche. Anders als in Deutschland handelt es sich bei dieser Aufgabe jedoch nicht um eine Pokalpartie, sondern um den 6. Spieltag der Primera División. Nach den Siegen gegen Galatasaray Istanbul und den FC Getafe ist das Selbstvertrauen groß und soll auch mit zum großen Stadtderby am kommenden Samstag genommen werden. Dass sich die Königlichen auswärts gegen vermeintlich schwache Kontrahenten schwer tun, sah man allerdings erst vor kurzem in Villarreal. Mit einem Selbstläufer rechnet Carlo Ancelotti deshalb nicht: „Wir haben diese schlechte Erfahrung gemacht und hoffentlich aus ihr gelernt. Wir müssen mit Mannschaften wie Elche vorsichtig sein, weil sie mit großer Freude und Motivation an solche Spiele herangehen. Kommt Real Madrid, ist das immer eines der größten Spiele des Jahres. Elche hat in der letzten Saison die Segunda División als Tabellenerster beendet“, warnte der Trainer seine Spieler vor Überheblichkeit. Was die Blancos im Vergleich zu den letzten Begegnungen verbessern müssen? „Die Anfangsphase“, findet Ancelotti, „wir waren oft erst nach der ersten halben Stunde wacher. Ich habe schon mit meinen Spielern darüber gesprochen und wir sind uns alle einig, dass wir konzentrierter starten müssen. Kontinuität ist wichtig. Gegen Getafe hatten wir aufgrund des frühen Gegentors Pech.

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Zuletzt fehlten viele wichtige Spieler verletzungsbedingt. Da sich vor allem die Defensive alles andere als sattelfest präsentierte, ist für jeden Madridista ein Blick auf den 20-Mann-Kader Balsam für die Seele. Raphaël Varane und Fábio Coentrão „sind wieder fit und verfügbar“, verkündete ein froher Coach, der nun keine „Rumpf-Viererkette“ mehr aufbieten muss. Insbesondere den in der abgelaufenen Spielzeit so starken Varane adelte er: „Er ist sehr talentiert und wir können uns glücklich schätzen, einen solchen Spieler zu haben. Er ist die Zukunft Real Madrids!“ Der 54-Jährige stellte jedoch umgehend auch klar, dass bei ihm niemand eine Stammplatzgarantie besitze: „Ich kann nicht sagen, dass Varane Stammspieler sein wird. Ebenso wenig kann ich sagen, dass Ramos und Pepe das sind und sein werden. Der Konkurrenzkampf ist auf allen Positionen vorhanden. Meine Idee ist es, die Mannschaft so zu steuern, dass alle motiviert bleiben und ihre Einsätze bekommen. Nacho hat seine Sache zum Beispiel auch gut gemacht. Carvajal hat die Saison auch sehr gut begonnen, mit Selbstvertrauen und einer guten mentalen sowie körperlichen Verfassung. Dass die jungen Spieler aus der eigenen Jugend sich besonders engagieren, ist normal. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft und die Art, wie sie trainiert.

„Bale bis zum Derby rechtzeitig fit“

Noch nicht bei vollen Kräften für die Partie gegen Elche sind Marcelo und Gareth Bale. Sowohl mit dem Brasilianer als auch mit dem Waliser plant „Carletto“ aber für das Spitzenspiel gegen Atlético Madrid in vier Tagen. „Marcelo wird am Samstag definitiv dabei sein und Bale, da bin ich mir sicher, auch. Er hat keine Muskelverletzung, denn sonst hätte er heute nicht mit uns trainieren können. Wir wissen nicht genau, was vor dem Spiel gegen Getafe passierte, aber wir werden kein Risiko eingehen und ihn schon mit nach Elche nehmen“, meinte der Übungsleiter, der um die Wichtigkeit des Duells mit den „Rojiblancos“ weiß. Fünf Siege nach fünf Spielen stehen auf dem Konto Atléticos. „Sie machen es sehr gut. Schon beim Supercup gegen Barcelona waren sie sehr stark. Barça ist zwar immer sehr wettbewerbsfähig, aber mich überrascht Atlético bisher mehr. Die Mannschaft hat die Persönlichkeit ihres Trainers (Diego Simeone; d. Red.), der sich schon als Spieler durch seinen starken Charakter auszeichnete. Wir müssen ein sehr gutes Spiel am Samstag abliefern, aber zunächst zählen die drei Punkte morgen“, so der Italiener respektvoll.

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„Isco ähnelt Zidane“

Ob zu den drei Punkten in Elche wieder Cristiano Ronaldo und Isco Alarcón maßgeblich beitragen? In den ersten Saisonspielen waren die beiden zweifellos die besten Akteure im weißen Trikot. Torgarant CR7 überrascht mit seinen zuverlässigen Auftritten schon lange keinen mehr, weshalb sich der Fokus auf das 21 Jahre alte Mittelfeldjuwel aus Málaga richtet. Isco wird schon mit dem früheren Weltfußballer und heutigen Co-Trainer Reals, Zinédine Zidane, verglichen. Mit einem breiten Grinsen teilte Ancelotti mit: „Für den Jungen sind solche Vergleiche  sicherlich nicht schlecht – erst recht nach so wenigen Spielen. Es ist wahr, dass er Zidane sehr ähnelt. Es ist aber vielleicht besser, Zizou selbst zu fragen, ob er sein Nachfolger ist. Als ich ihn das fragte, sagte er: ‚Noch nicht, aber in der Zukunft ist das möglich!‘“

Özil ist großartig, aber unsere Offensive ist auch ohne ihn sehr stark

Als potentieller Erbe des großen Franzosen galt auch einmal Mesut Özil. Zwar machen die Leistungen Iscos seinen Verlust schon früh vergessen, doch die einen oder anderen Fans sind noch immer darüber enttäuscht, dass die Madrilenen den „Zauberer von Öz“ ziehen ließen. Bei seinem Heim-Debüt für seinen neuen Arbeitgeber Arsenal bereitete er sofort drei Treffer vor. „Özil ist wie ich bereits schon mehrfach sagte ein großartiger Fußballer, der tolle Pässe spielen kann“, betonte Ancelotti. Dennoch ist sich der Mann aus Reggiolo sicher, dass man den deutschen Nationalspieler keineswegs vermissen werde: „Auch ohne ihn sind wir hervorragend aufgestellt. In den Spielen ohne ihn haben wir auch gut gespielt und Tore erzielt. In den letzten beiden erzielten wir zehn Tore und hätten auch noch fünf mehr machen können. Unsere Offensive ist sehr stark!“

Rückendeckung für Benzema

[dataset id=563] Weniger stark war vor allem gegen Getafe Karim Benzema. Mit einem Doppelpack in Istanbul beseitigte der Angreifer die kritischen Stimmen, musste sich während der 90 Minuten gegen den Klub aus dem Süden Madrids aber erneut Pfiffe vom eigenen Publikum gefallen lassen. „In meinen Augen waren seine Spiele bis dato gut. Mir gefällt seine Arbeit, auch wenn natürlich Kritik berechtigt ist, wenn er keine Tore schießt. Er ist ein Stürmer, der von Toren lebt. Dass die Leute pfeifen, ist nicht schlimm. Manchmal motivieren Pfiffe einen Spieler. Wir haben aber noch genügend andere Spieler, die ebenfalls fürs Toreschießen zuständig sind. Es gibt kein Problem. Ich sehe keinen Bedarf, mit Karim über diese Situation zu sprechen, gab Ancelotti zu verstehen, dass der 25-Jährige nach wie vor sein volles Vertrauen genieße.

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