
Die Ausgangslage
- Zwei Spiele: eine Niederlage, ein Remis – so war Real Madrid bereits 2019/20 in die Champions-League-Gruppenphase gestartet und legte selbigen Start auch in dieser Saison hin. Die Königlichen stehen damit bereits vor dem dritten Gruppenspieltag unter Druck, ein vorzeitiges Ausscheiden aus der Königsklasse abzuwenden. Der Gegner, den es dafür am Dienstag (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) zu schlagen gilt, ist Inter Mailand. Während die Königlichen mit nur einem Punkt auf dem vierten und damit letzten Platz in Gruppe B rangieren, sind die Italiener mit nur einem Punkt mehr einen Rang weiter vorne. Ein klaren Favoriten scheint es also nicht zu geben, zumal weder die Madrilenen noch die Italiener in ihren vergangenen Spielen für Furore sorgen konnten, wenn auch teils die Ergebnisse stimmten. Kraft können die Blancos immerhin aus der Liga schöpfen, dort stellt Zinédine Zidanes Truppe nach sieben Spielen die zweitbeste Mannschaft.
Der Gegner
- In der vergangenen Ligasaison wegen einem Punkt die Meisterschaft an Juventus hergegeben und sich im Finale der Europa League vom FC Sevilla geschlagen geben müssen, läuft Inter seither seinen Erwartungen hinterher. Die “Nerazzurri” sind mit einer unverhofften Ausbeute von zwei Punkten aus zwei Remis (mehr als 19/20; ein Unterschieden) in die Champions-League-Saison gestartet und belegen in der Serie A nach dem sechsten Spieltag nur Tabellenrang sechs. Eigentlich sollte nach der Vorsaison, die für die Mailänder nur knapp titellos endete, in dieser Spielzeit der große Wurf gelandet werden. Auch deshalb steht der dreimalige Henkelpott-Sieger ebenso wie Real Madrid in der Königsklasse derart unter Druck. Zu allem Überfluss fehlt Inter aufgrund von Oberschenkelproblemen auch noch Top-Torjäger Romelu Lukaku, der in der Champions League bereits zwei Treffer schnüren konnte – beide gegen Borussia Mönchengladbach (2:2). Cheftrainer Antonio Conte kann ansonsten aber auf eine Vielzahl an Leistungsträgern zurückgreifen.
So könnte INTER auflaufen: Handanovič – D’Ambrosio, De Vrij, Kolarov – Hakimi, Barella, Vidal, Young – Eriksen – Lautaro, Perišić.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Zidane hat seinen Kader für das Top-Spiel gegen Inter 21 Spieler nominiert, wobei der Franzose auf fünf Madrilenen verzichten muss. Martin Ødegaard muss noch aussetzen – der 21-jährige Norweger trainierte zwar am Montag erstmals wieder mit der Mannschaft, jedoch scheint für ihn das Duell mit den Italienern zu früh zu kommen. Immerhin ist Lucas Vázquez mit dabei dabei, nachdem der Spanier gegen Huesca (4:1) noch angeschlagen ausgewechselt werden musste. Er darf wohl erneut von Beginn an hinten rechts ran, denn die anderen Rechtsverteidiger-Optionen fallen weiter aus – immerhin trainieren Dani Carvajal, Álvaro Odriozola und Nacho Fernández mittlerweile wieder individuell auf dem Rasen und könnten es so gegen Valencia (Sonntag, 21 Uhr) wieder in das Aufgebot schaffen. Zidane muss aber noch einen neuen Ausfall verkraften: Éder Militão wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Mit Sergio Santos befindet sich derweil erneut ein Castilla-Rechtsverteidiger im Kader, schon bei den letzten beiden Partien nahm der 19-jährige Blondschopf auf der Ersatzbank Platz. Und wie die Merengues spielen könnten? Große Veränderung wird es kaum geben – mit Ausnahme: Toni Kroos rutscht mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder in die Startelf, wohingegen Luka Modrić wohl erst einmal von draußen zusehen wird. Zu hoffen bleibt außerdem, dass Federico Valverde, Eden Hazard und auch Karim Benzema (alle drei gegen Huesca mit Treffern) weiter stark aufspielen. Und Marco Asensio? Der Spanier lässt seine Form noch vermissen, doch gegen Inter könnte sich für ihn eine neue Gelegenheit bieten, um sein Können in dieser Saison auch endlich zu zeigen.
- Verletzt: Daniel Carvajal (Innenband), Álvaro Odriozola (Wade), Nacho Fernández (Oberschenkel), Martin Ødegaard (Schollenmuskel)
- Aus dem Kader gestrichen: Éder Militão (Corona)

Die Stimmen zum Spiel
Zinédine Zidane (Cheftrainer Real Madrid): „Wir kennen den Gegner. Er ist physisch sehr stark und kann auch gut spielen, daher wird es ein schwieriges Spiel. Für uns ist dieses Spiel ein Finale. Wir wollen und müssen gewinnen. Dafür benötigen wir die maximale Konzentration. (…) Jeder bei Real Madrid hat diesen Titel im Kopf. Aber es wird sehr schwierig und wir befinden uns erst am Anfang des Kampfes, oder gerne auch Krieges, wie immer Sie es nennen möchten. Es sind noch viele Spiele zu spielen und wir müssen uns zunächst darauf konzentrieren, die Gruppenphase zu überstehen. Und in diesem Wettbewerb gibt es keine kleinen Gegner.“
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Antonio Conte (Cheftrainer Inter): „Es ist noch nichts entschieden. Es wird jedoch ein sehr wichtiges und entscheidendes Gruppenspiel werden, denn beide Teams wollen ins Achtelfinale. Wir werden auf eine Mannschaft treffen, die immer in der Lage ist, zu gewinnen. Es wird ein hartes Spiel, aber wir wollen alles daran setzen, eine gute Leistung zu zeigen.“

Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Bislang duellierten sich die beiden europäischen Schwergewichte in 15 Pflichtspielen, wobei die Bilanz dabei pro Real Madrid ausfällt. Die Madrilenen gewannen bislang sieben Spiele, während die Mailänder sechsmal als Sieger vom Platz gingen. Zwei Duelle endeten Remis. Das letzte Aufeinandertreffen ist auf den 25. November 1998 zurückzuführen: Inter schlug Real damals im Giuseppe-Meazza-Stadion mit 3:1.
- CHAMPIONS-LEAGUE-GRUPPE B: Real Madrid verlor das erste Spiel mit 2:3 gegen Shakhtar Donezk, spielte im Anschluss 2:2 bei Borussia Mönchengladbach. Inter verzeichnete derweil ein 2:2 gegen Gladbach und 0:0 bei Donezk.
- REAL GEGEN INTER UND ITALIENER HEIMSTARK: Die Königlichen haben sechs ihrer letzten sieben Heimspiele im Europapokal gegen die “Nerazzurri” gewonnen. Letztmals kam es am 16. September 1998 zum Duell in Madrid, wobei die Blancos damals ein 2:0 im Estadio Santiago Bernabéu feierten. Von den letzten neun Champions-League-Spielen gegen Italiener gewann Real acht.
- INTERS HORROR-BILANZ IN SPANIEN: Äußerst ungern gastiert der 18-malige italienische Meister in Spanien. Zumindest besagt dies die Historie: Inter verlor dort 15 der letzten 20 Gastspiele. Auswärts bei Real Madrid gab es das letzte Mal im März 1967 im Landesmeisterpokal einen Sieg (2:0).
- ACHRAF HAKIMI: Nach über zwei Jahren kehrt der Marokkaner endlich nach Madrid zurück! Nicht allerdings als Profi der Merengues, nachdem er zwei Leihjahre bei Borussia Dortmund verbrachte – sondern als Star von Inter Mailand, wohin der 21-Jährige im Sommer verkauft wurde.
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