
Schlechteste Hinrunde seit 2006
MADRID. Wenn ein Spieler von Real Madrid zu verstehen gibt, man würde sich intern derzeit nicht mit dem Gewinn eines Titels auseinandersetzen, dann ist das kein gutes Zeichen. Trophäen sind an der Concha Espina schließlich Jahr für Jahr Pflicht. Neben der Champions League ist der spanische Liga-Titel für Rekordmeister Real von hoher Bedeutung.
Am Sonntag hat Mittelfeldspieler Carlos Casemiro ihn jedoch ausgesprochen, diesen Satz, die Meisterschaft sei momentan nichts, womit man sich beschäftige. Die Königlichen erzielten bei Betis Sevilla zwar einen 2:1-Erfolg, machen sich momentan aber zurecht keine Hoffnungen auf den ersten Platz am Saisonende. Dafür ist die mit dem 19. Spieltag nun abgeschlossene Hinrunde viel zu schlecht verlaufen. Um genauer zu sein: Sie war so schlecht wie zuletzt in der Saison 2005/06 unter Trainer Vanderlei Luxemburgo.
Nur zehn Siege – Clásico-Debakel der Tiefpunkt
So wie damals liegt Real auch jetzt, 13 Jahre später, nach der ersten Halbserie auf dem vierten Platz. Die für die eigenen Ansprüche unterirdische Ausbeute: Nur 33 eingefahrene Punkte, weil fast die Hälfte der 19 Partien nicht gewonnen wurde. Gerade einmal zehn Siege stehen sechs Niederlagen und drei Unentschieden gegenüber.
Bedeutet: 24 Zähler haben die Madrilenen nicht geholt, sodass sich der FC Barcelona (43 Punkte) über einen Zehn-Punkte-Vorsprung freuen kann – auch dank eines 5:1 im Clásico Ende Oktober, Reals schwärzestem Tag in dieser Hinrunde, nach dem Julen Lopetegui entlassen und Santiago Solari zum neuen Cheftrainer ernannt wurde. Bereits vor der Blamage im Camp Nou hatte Real vier Partien in Serie nicht gewonnen.
Nach 19 Spieltagen: Blancos nur einmal Erster
Die Blancos holen im Durchschnitt in dieser Liga-Saison nur 1,7 Punkte pro Spiel. In der Tabelle liegen auch Atlético Madrid (38) und der FC Sevilla (33) vor ihnen. Real selbst war nach nur einem einzigen Spieltag Spitzenreiter – und zwar dem zweiten. So wird man nicht Meister. Auch nicht mit der erzielten Torausbeute: 24 Treffer wurden kassiert, nur 28 selbst geschossen. Barça hat mit 53 Toren fast doppelt so viele. In Madrids letzter Meister-Saison waren es nach 19 Partien noch 49 bei 43 Punkten. Heuer läuft es aber nicht wie 2016/17, sondern ganz wie 2017/18. Auch vor einem Jahr war Real nach der Hinrunde Vierter. Die Saison endete mit satten 17 Punkten hinter Barça auf Platz drei.
Was soll den Fans bei all dem Hoffnung machen?
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